Читаем Timm Thaler Oder das Verkaufte Lachen полностью

Sie und Ihre Mutter und der Stjuard und Jonny waren sehr gut zu mir.

Vielleicht finden Sie einen Ausweg für mich. Aber ich muß mir wohl alleine helfen. Und es ist wohl auch gut, das ich einen Plan und ein Zieht habe, um zu vergessen, das ich gar kein richtiger Mensch mehr bin.

Grüssen Sie bitte Ihre liebe Mutter und es dankt Ihnen sehr Ihr trauriger Timm Thaler.

U.S.: Aber schreiben Sie mir nicht. Vielleicht finde ich später eine Geheim-Adresse. Timm.

Der Junge las den Brief noch einmal durch, faltete ihn und steckte ihn in den Umschlag, den er zuklebte. Aber gerade, als er den Brief adressieren wollte, hörte er auf dem Flur Schritte näher kommen.

Rasch steckte er den Brief in die Brusttasche des Jacketts. Gleich darauf klopfte es, und wieder kam der Baron ohne Aufforderung herein.

Er sah den aufgeschraubten Füllfederhalter neben der aufgeschlagenen Mappe und fragte: „Privatbriefe, Herr Thaler? Damit sollten Sie vorsichtig sein. Übrigens steht Ihnen ein Sekretär zur Verfügung.“

Timm schloß die Mappe, schraubte den Füllfederhalter zu und sagte: „Wenn ich den Sekretär brauche, werde ich ihn rufen.“

„Gut gebrüllt, Löwe!“ lachte Lefuet. „Sie scheinen mit der neuen Kleidung neue Sitten angezogen zu haben. Das lob’ ich mir! “

Es klopfte wieder an die Tür. Lefuet rief unwillig: „Che cosa vole?“

„La garderoba per il signore Thaler!“ rief es hinter der Tür.

„Avanti!“ knurrte Lefuet.

Ein Hausdiener mit einer langen grünen Schürze trug dienernd Timms Seesack herein, legte ihn auf das Gestell für die Koffer und blieb neben der Tür stehen.

Timm trat auf ihn zu, hielt ihm die Hand hin und sagte: „Recht herzlichen Dank! “

Linkisch, verwundert und anscheinend unzufrieden, ergriff der Hausdiener die Hand.

„Non capisco“, murmelte er.

„Er versteht nicht“, lachte der Baron. „Aber das hier versteht er sicher!“ Dabei zog Lefuet ein Bündel Lire-Scheine aus der Tasche und gab dem Hausdiener einen davon.

Der Mann strahlte, rief: „Grazie! Mille grazie! Tante grazie, signore Barone!“ und verschwand dienernd und im Rückwärtsgang.

Lefuet schloß die Tür hinter ihm und sagte: „Wenn in früheren Zeiten ein Knecht die Räume seines Herrn betrat, zog er zuvor die Schuhe aus, rutschte auf den Knien heran und küßte seinem Herrn die Stiefelspitzen. Diese gesegneten Zeiten sind bedauerlicherweise vorbei.“

Timm achtete nicht auf die Worte des Barons. Siedendheiß war ihm eingefallen, daß im Seesack seine Mütze stecken mußte und im Futter der Mütze der Vertrag mit Lefuet. Er trat wie zufällig zum Seesack, nestelte ihn auf und fand obenauf die Mütze liegen. Als er sie in die Hand nahm, knisterte es unter dem Futter. Erleichtert atmete der Junge auf. Während er das verhängnisvolle Papier möglichst unauffällig aus dem Futter zog und in die Brusttasche des Jacketts schob, hörte er dem Baron wieder zu.

„In einem Hotel wie diesem“, sagte der, „genügt es, wenn wir drei Leuten die Hand geben: erstens dem Chefportier, denn der muß uns zu jeder Zeit verleugnen können; zweitens dem Direktor, denn wir müssen uns seine Verschwiegenheit sichern; drittens dem Chefkoch, denn der muß unsere Geschäftspartner verwöhnen.“

„Ich will mir’s merken!“ sagte Timm. Bei sich dachte er: „Wenn ich erst wieder lachen kann, wird es mir ein Vergnügen sein, Hausdienern und Zimmermädchen die Hand zu geben.“

Das Telefon läutete. Der Junge nahm den Hörer ab und sagte: „Hier Timm Thaler.“

„Ihr Wagen ist vorgefahren, signore!“ tönte es aus dem Hörer.

„Schönsten Dank!“ sagte Timm und legte wieder auf.

Der Baron, der Timm genau beobachtet hatte, sagte: „Melden Sie sich nie mit vollem Namen, mein Lieber! Es genügt ein fragendes: Ja? Und zwar in einem Ton, der deutlich macht, daß Sie sich ungern stören lassen! Und sagen Sie nicht: schönsten Dank, wenn man Ihnen meldet, daß der Wagen wartet. Es genügt ein geknurrtes: in Ordnung. Reichtum verpflichtet zu gewissen Unhöflichkeiten, Herr Thaler. Es ist wichtig, sich die Leute vom Leibe zu halten.“

Wieder sagte Timm: „Ich will mir’s merken!“ Und wieder dachte er bei sich: „Warte nur, bis ich mein Lachen wiederhabe!“

Die beiden begaben sich nun hinunter in die Halle, die in so feinen Hotels die Bezeichnung „Vestibül“ trägt. Bei ihrem Erscheinen erhoben sich einige Herren aus Sesseln und verbeugten sich. Einer näherte sich ihnen und sagte: „Gestatten, Herr Baron... “

Lefuet antwortete, ohne den Herrn anzusehen: „Wir sind in Eile. Später.“

Dann stiegen sie über die Marmortreppe hinunter zu dem Auto mit den sechs Türen.

Der Chauffeur riß ihnen die Schläge auf, und Lefuet und Timm sanken in die roten Lederpolster.

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Денис Ратманов

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