Читаем Timm Thaler Oder das Verkaufte Lachen полностью

Timm mußte lachen. „Tu, was du nicht lassen kannst!“

„Verbindlichsten Dank! Soll ich die Koffer noch reintragen?“

„Danke! Das mach’ ich schon! Erzähl der Zeitung aber keine Hintertreppenrom ane! “

„Ist ja gar nicht nötig. Die Sache war auch so spannend genug.“ Er streckte wieder die Hand hin. „Weiterbin viel Glück, Timm!“

„Danke! Viel Glück bei der Zeitung! “

Zwischen den sanften steinernen Löwen gaben zwei lachende Bengel einander die Hand. Dann brauste der Rotschopf in einem Wagen des Hotels wieder davon, und Timm trug die Koffer ins Haus.

Noch am selben Tage begab sich Timm mit Jonny, Kreschimir und Herrn Rickert zu einem Notar, mit dem die alte Frau Rickert befreundet war. Dort wurde die Reederei Hamburg-Helgoland-Gästedienst, genannt HHD, zu gleichen Teilen Jonny, Kreschimir und Herrn Rickert überschrieben. Zwar war die Überschreibung nicht sogleich rechtskräftig, weil noch eine Menge anderer Formalitäten notwendig waren (Timm war nicht mehr der millionenschwere Erbe); aber in spätestens vierzehn Tagen, sagte der Notar, sei alles erledigt.

Timms Freunde hatten sich zuerst mächtig gesträubt gegen diese Schenkung; aber als Timm erklärte, dann werde er die Reederei eben jemand anders schenken, gaben sie nach. Und gar nicht einmal so ungern. Herr Rickert war noch frisch und kräftig genug, um das Kontor des alten Herrn Denker an der Brücke sechs zu übernehmen; und Jonny und Kreschimir waren auf eigenen Dampf em doppelt so gern Steuermann und Steward wie auf fremden.

Als die vier das Notariat verließen (es lag in der Nähe des Hauptbahnhofs), fragte Jonny: „Was willst du denn jetzt anfangen, Timm?“

Der Junge zeigte nach rechts: „In dem alten Haus dort gibt es ein Marionettentheater. Es gehört mir. Ich werde daraus ein Wandertheater machen.“

„Dazu brauchst du einen Omnibus“, sagte Kreschimir.

„Und eine transportable Bühne“, ergänzte Jonny.

„Und das“, schloß Herr Rickert, „bezahlen wir dir, mein Junge!

Keine Widerrede! Sonst hast du die Reederei wieder am Hals!“

„Angenommen!“ lachte Timm. Ernst fügte er hinzu: „Wie gut für mich, daß es euch drei gibt!“

„Und Selek Bei“, sagte Herr Rickert.

„Ja“, bestätigte Timm. „Und Selek Bei. Ich sollte ihm eigentlich ein Telegramm schicken.“ Und das tat er.

Der alte Mann in Mesopotamien lächelte, als er es las:

zum teufel mit der margarine stop lachen bekommt man gratis stop ich habe es bekommen stop für mithilfe dankt herzlich ihr timm thaler

An diesem Tage ging eine Geschichte zu Ende, die in den Berichten der Zeitungen erst begann (soweit die Journalisten sie begriffen; und die meisten begriffen sie nicht).

Herr Rickert wurde wieder Reedereidirektor, Jonny Steuermann und Kreschimir Steward.

Vom Baron Lefuet hört man nur noch selten. Er soll die meiste Zeit allein und grämlich auf seinem Schloß in Mesopotamien verbringen. Er scheint menschenscheu geworden zu sein; aber noch macht er glänzende Geschäfte.

Die Nachrichten über Timm sind spärlich. Sicher ist, daß er sich mit der alten Frau Rickert zusammen ein Marionettenspiel ausdachte, welches „Das verkaufte Lachen“ hieß. Danach verschwand er aus Hamburg; und kein Reporter erfuhr jemals, wohin es ihn verschlagen hat.

Aber es gibt noch zwei Spuren Timms. Auf dem Friedhof einer mitteldeutschen Großstadt wurde zu Füßen eines Marmorgrabsteins ein Kranz niedergelegt, auf dessen Schleife man lesen konnte: „Ich kam wieder, als ich lachen konnte. Timm.“

Das letzte Lebenszeichen von Timm Thaler kam aus einem Bäckerladen. Dort tauchte vor vielen Jahren ein höflicher junger Herr auf, den die Bäckermeisterin nicht zu kennen schien. Als sie ihn nach seinen Wünschen fragte, zog der junge Mann plötzlich ein finsteres Gesicht und murmelte: „Ich breche ein, Frau Bebber! Bei Presidents vom Wasserwerk!“

„Timm Thaler!“ kreischte die Bäckersfrau überrascht.

Aber der junge Herr legte einen Finger auf die Lippen und sagte: „Pscht! Verraten Sie mich nicht, Frau Bebber! Ich heiße jetzt Enrico Grandizzi, Besitzer des lustigsten Theaters dei Welt, der Marionettenbühne ,Die Margarinekiste’.“

„Wie spaßig!“ rief Frau Bebber. „Die habe ich gestern zufällig besucht. Jemand Unbekanntes hat mir eine Karte dafür geschickt. Das heißt... “ (sie schielte Timm von der Seite an) „... vielleicht war es auch jemand Bekanntes!“

„Das kann schon sein“, meinte der junge Herr mit zwei Kringeln in den Mundwinkeln.

„Es wurde die Geschichte vom verkauften Lachen gegeben“, fuhr Frau Bebber fort. „Ein schönes Stück. Man kann sich so viel dabei denken.“

„Was haben Sie sich denn dabei gedacht, Frau Bebber?“ erkundigte sich der junge Herr.

„Nuja, Timm, zuerst war mir die Sache ziemlich unheimlieh, das geb’ ich ehrlich zu. Aber zum Ende hin hab’ ich schrecklich lachen müssen. Und da hab’ ich mir gedacht: Wo der Mensch lacht, hat der Teufel seine Macht verloren.“

„Hübsch gesagt, Frau Bebber“, antwortete der junge Herr. „Genauso muß man den Teufel auch behandeln. Dann werden seine Hörner stumpf.“

Перейти на страницу:

Похожие книги

Вперед в прошлое 2 (СИ)
Вперед в прошлое 2 (СИ)

  Мир накрылся ядерным взрывом, и я вместе с ним. По идее я должен был погибнуть, но вдруг очнулся… Где? Темно перед глазами! Не видно ничего. Оп – видно! Я в собственном теле. Мне снова четырнадцать, на дворе начало девяностых. В холодильнике – маргарин «рама» и суп из сизых макарон, в телевизоре – «Санта-Барбара», сестра собирается ступить на скользкую дорожку, мать выгнали с работы за свой счет, а отец, который теперь младше меня-настоящего на восемь лет, завел другую семью. Казалось бы, тебе известны ключевые повороты истории – действуй! Развивайся! Ага, как бы не так! Попробуй что-то сделать, когда даже паспорта нет и никто не воспринимает тебя всерьез! А еще выяснилось, что в меняющейся реальности образуются пустоты, которые заполняются совсем не так, как мне хочется.

Денис Ратманов

Фантастика / Фантастика для детей / Самиздат, сетевая литература / Альтернативная история / Попаданцы