Читаем Drachenkrieg полностью

»Tanis!« schrie er und zerquetschte den Halb-Elfen fast in seiner freudigen Umarmung. »Wo warst du? Wir haben uns solche Sorgen gemacht. Bei allen Göttern, du frierst ja! Ich werde das Feuer schüren. Raist«, Caramon wandte sich an seinen Bruder, »ist mit dir wirklich alles in Ordnung?«

»Mach dir um mich keine Sorgen!« flüsterte Raistlin. Der Magier sank, nach Atem ringend, auf sein Lager zurück. Seine Augen glitzerten golden im flackernden Feuer, als er den Halb-Elfen musterte, der sich dankbar neben dem Kamin niederkauerte. »Du solltest lieber die anderen holen.«

»Du hast recht.« Caramon steuerte auf die Tür zu.

»Zuerst würde ich mir etwas anziehen«, bemerkte Raistlin sarkastisch.

Caramon errötete und eilte zu seinem Bett zurück. Nachdem er eine Lederhose und ein Hemd angezogen hatte, ging er in den Korridor und schloß leise die Tür hinter sich. Tanis und Raistlin konnten hören, wie er an die Tür der Barbaren klopfte. Sie konnten Flußwinds ernste Frage und Caramons eilige, aufgeregte Erklärung hören. Tanis sah kurz zu Raistlin – die seltsamen Stundenglasaugen des Magiers waren mit einem durchdringenden Blick auf ihn gerichtet – und drehte sich dann verlegen dem Feuer zu.

»Wo bist du gewesen, Halb-Elf?« fragte Raistlin mit seiner sanften, flüsternden Stimme.

Tanis schluckte nervös. »Ich wurde von einem Drachenfürsten gefangengenommen.« Er hatte sich schon eine Antwort zurechtgelegt, die er nun aufsagte. »Der Fürst dachte natürlich, ich wäre einer seiner Offiziere, und bat mich, ihn zu seiner Truppe zu begleiten, die außerhalb der Stadt stationiert ist. Natürlich mußte ich dem Befehl nachkommen, sonst wäre er argwöhnisch geworden. Erst heute nacht konnte ich verschwinden.«

»Interessant.« Raistlin hustete beim Sprechen.

Tanis sah schnell zu ihm hoch. »Was ist interessant?«

»Ich habe dich noch nie lügen hören, Halb-Elf«, antwortete Raistlin sanft. »Ich finde es… recht… faszinierend.«

Tanis öffnete den Mund, aber bevor er etwas sagen konnte, kam Caramon mit Flußwind, Goldmond und Tika zurück. Goldmond eilte auf Tanis zu und umarmte ihn. »Mein Freund!« sagte sie, ihr versagte die Stimme und sie drückte ihn fest an sich. »Wir haben uns solche Sorgen gemacht…«

Flußwind umklammerte Tanis’ Hand, sein sonst so ernstes Gesicht entspannte sich zu einem Lächeln. Sanft schob er seine Frau aus der Umarmung mit Tanis, aber nur, um ihren Platz einzunehmen.

»Mein Bruder!« sagte Flußwind im Que-Shu-Dialekt der Barbaren und umarmte den Halb-Elfen. »Wir haben befürchtet, man hätte dich gefangengenommen! Getötet! Wir wußten nicht…«

»Was ist geschehen? Wo warst du?« fragte Tika neugierig und trat heran, um Tanis zu umarmen.

Tanis warf Raistlin einen Blick zu, aber der hatte sich wieder zurückgelegt, seine seltsamen Augen waren zur Decke gerichtet, an der Unterhaltung war er offenbar nicht interessiert. Er räusperte sich, war sich bewußt, daß Raistlin zuhörte, und wiederholte seine Geschichte. Die anderen unterbrachen ihn gelegentlich mit interessierten und mitfühlenden Ausrufen und Fragen. Wer war dieser Fürst? Wie groß war seine Armee? Wo war sie jetzt stationiert? Was taten die Drakonier in Treibgut? Suchten sie wirklich nach ihnen? Wie war Tanis entflohen? Tanis beantwortete all ihre Fragen ausweichend. Was den Fürsten anging, so hatte er nicht viel von ihm gesehen. Er wußte nicht, wer er war. Die Armee war nicht groß. Sie war außerhalb der Stadt stationiert. Die Drakonier suchten jemanden, aber nicht sie. Sie suchten einen Mann namens Berem oder so ähnlich. Bei dieser Antwort warf Tanis Caramon einen Blick zu, aber das Gesicht des Kriegers zeigte nicht, daß er sich an irgend etwas erinnern würde. Tanis atmete erleichtert auf. Gut, Caramon erinnerte sich also nicht an den Mann, der auf der Perechon ein Segel geflickt hatte. Entweder erinnerte er sich nicht, oder er hatte den Namen des Mannes nicht verstanden. Die anderen nickten, waren mit seiner Geschichte beschäftigt. Tanis seufzte vor Erleichterung. Und was Raistlin betraf… nun, es spielte keine große Rolle, was der Magier dachte oder sagte. Die anderen würden eher Tanis als Raistlin glauben, selbst wenn der Halb-Elf behaupten würde, daß Schwarz Weiß sei. Sicherlich war sich Raistlin dessen bewußt, und darum bezweifelte er nicht laut Tanis’ Geschichte. Tanis gähnte und stöhnte, als wäre er total erschöpft. Er wollte weiteren Fragen entgehen, die ihn tiefer in Lügen verstricken würden.

Goldmond erhob sich augenblicklich, ihr Gesicht war besorgt.

»Es tut mir leid, Tanis«, sagte sie sanft. »Wir sind egoistisch. Du frierst und bist müde, und wir halten dich mit Fragen auf. Und wir müssen morgen früh aufstehen, um an Bord zu gehen.«

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Андрей Боярский

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