Читаем Zweiter Tag - Die Furcht des Weisen Band 2 полностью

»Dass du charmant bist«, antwortete Fela leichthin. »Und höflich. Und dass du tatsächlich deine Finger bei dir behalten kannst, was in einigen Fällen allerdings eher Verdruss auszulösen scheint.« Sie lächelte ein wenig.

Ich sah sie neugierig an. »Wer?«

Fela zögerte. »Meradin«, sagte sie. »Aber von mir weißt du das nicht.«

»Sie hat während des ganzen Abendessens keine zwanzig Worte mit mir gesprochen«, sagte ich und schüttelte den Kopf. »Und dann ist sie enttäuscht, dass ich sie hinterher nicht angefasst habe? Ich dachte, sie kann mich nicht ausstehen.«

»Wir sind hier nicht in Modeg«, sagte Fela. »Die Leute hier in der Gegend sind nicht so heikel, was Sex angeht. Und manche Frauen wissen halt nicht so recht, wie sie mit einem Mann umgehen sollen, der nicht von sich aus die Initiative ergreift.«

»Also gut«, sagte ich. »Und was sagen sie sonst noch?«

»Nichts, was allzu erstaunlich wäre«, erwiderte sie. »Du seist zwar kein großer Grabbler, aber es scheint auch keine allzu große Herausforderung zu sein, dich ins Bett zu kriegen. Du seist großzügig, geistreich und …« Sie verstummte und guckte ein wenig beklommen.

»Nur zu«, sagte ich.

Fela seufzte. »… distanziert.«

Das war nicht der Tiefschlag, mit dem ich nun halbwegs gerechnet hatte. »Distanziert?«

»Manchmal geht’s einem ja nur um ein Abendessen«, sagte Fela. »Oder darum, Gesellschaft zu haben. Oder jemanden zum Plaudern. Oder jemanden, der auf nette, freundschaftliche Weise ein bisschen handgreiflich wird. Aber hauptsächlich will man doch, dass ein Mann …« Sie runzelte die Stirn und setzte neu an. »Wenn man mit einem Mann zusammen ist …« Sie verstummte erneut.

Ich beugte mich vor. »Sprich dich aus.«

Fela zuckte die Achseln und wandte den Blick ab. »Wenn wir beide zusammen wären, würde ich ständig damit rechnen, dass du mich verlässt. Nicht sofort. Nicht auf irgendeine fiese Weise. Aber ich wüsste, dass du es irgendwann tun würdest. Du wirkst nicht wie der Typ Mann, der eine dauerhafte, feste Beziehung eingeht. Irgendwann würdest du weiterziehen, zu irgend etwas, das dir wichtiger ist als ich.«

Ich stocherte ein wenig in meiner Kartoffelsuppe herum. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte.

»Es gibt doch noch mehr als nur Treue und Hingabe«, sagte Sim. »Kvothe würde für dieses Mädchen die ganze Welt auf den Kopf stellen. Siehst du das denn nicht?«

Fela schaute mich einen ganzen Moment lang an. »Doch, das sehe ich«, sagte sie leise.

»Wenn du es siehst, muss Denna es doch auch sehen können«, bemerkte Simmon vernünftigerweise.

Fela schüttelte den Kopf. »Mir fällt es nur leicht, es zu sehen, weil ich genug Abstand dazu habe.«

»Liebe macht blind?«, sagte Sim und lachte. »Das ist die fachfrauliche Meinung, die du zu bieten hast?« Er verdrehte die Augen. »Also bitte.«

»Ich habe nie gesagt, dass ich sie liebe«, schaltete ich mich ein. »Ich habe das nie gesagt. Sie verwirrt mich, und ich mag sie sehr gern. Aber weiter geht es nicht. Wie sollte es auch? Ich kenne sie ja gar nicht gut genug, um ernsthaft behaupten zu können, sie zu lieben. Wie soll ich etwas lieben, das ich nicht verstehe?«

Die beiden sahen mich einen Moment lang schweigend an. Dann brach Sim in sein jungenhaftes Gelächter aus, als hätte ich gerade das Lächerlichste gesagt, das er je gehört hatte. Er nahm Felas Hand und küsste sie auf ihren schwarzen Steinring. »Du hast gewonnen«, sagte er zu ihr. »Liebe macht tatsächlich blind. Und taubstumm noch dazu. Ich werde nie wieder an deiner Weisheit zweifeln.«

Immer noch schlecht gelaunt, machte ich mich auf, Meister Elodin zu suchen, und fand ihn schließlich in einem kleinen Garten neben dem Mews. Dort saß er unter einem Baum.

»Kvothe!« Er winkte mir lässig zu. »Komm! Setz dich!« Er schob mir mit dem Fuß eine Schale hin. »Iss ein paar Weintrauben.«

Ich nahm mir einige. Frisches Obst war mittlerweile keine Seltenheit mehr für mich, aber diese fast schon überreifen Trauben waren eine besondere Köstlichkeit. Ich kaute nachdenklich, in Gedanken immer noch bei Denna.

»Meister Elodin«, sagte ich schließlich. »Was würdet Ihr von jemandem halten, der immer wieder seinen Namen ändert?«

»Wie bitte?« Er setzte sich ruckartig auf und blickte panisch. »Was hast du denn angestellt?«

Seine Reaktion verblüffte mich, und ich hob abwehrend die Hände. »Nichts«, sagte ich nachdrücklich. »Es geht nicht um mich. Es geht um ein Mädchen, das ich kenne.«

Elodin wurde aschfahl im Gesicht. »Fela?«, sagte er. »Oh nein. Nein. So etwas würde sie nicht tun. Dazu ist sie viel zu klug.« Es klang, als versuchte er verzweifelt, sich selbst davon zu überzeugen.

»Ich spreche nicht von Fela«, sagte ich. »Ich spreche von einem anderen Mädchen, das ich kenne. Jedes Mal, wenn ich ihr nur kurz mal den Rücken zukehre, hat sie sich schon wieder einen neuen Namen zugelegt.«

»Ach so«, sagte Elodin und beruhigte sich. Er lehnte sich wieder an den Baumstamm und lachte leise. »Um Rufnamen geht es«, sagte er sichtlich erleichtert. »Bei Gottes Gebeinen, Junge, ich dachte schon …« Er verstummte und schüttelte den Kopf.

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Андрей Боярский

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