Читаем Timm Thaler Oder das Verkaufte Lachen полностью

Er sagte: „Heute ist doch der Tag, an dem mein Vater meine Mutter, ich meine, meine Stiefmutter, geheiratet hat. Und außerdem...“ Plötzlich dachte Timm an das Geschäft mit dem karierten Herrn und an die Rennbahn und an die Wetten. Er fuhr schnell fort: „Außerdem, Frau Bebber, bringe ich Ihnen das Geld heute abend; und das Geld für die Bienenstiche, die Sie mir jetzt geben, kriegen Sie auch! Ganz bestimmt!“

„Du willst mir das Geld bringen?“

Frau Bebber zögerte, aber irgend etwas im Ton des Jungen schien ihr zu sagen, daß sie mit dem Geld rechnen könne, wenigstens teilweise.

Sicherheitshalber fragte sie: „Woher willst du das Geld nehmen?“

Timm machte ein finsteres Gesicht wie die Räuber auf dem Theater und sagte mit möglichst tiefer Stimme: „Ich klau es mir,

Frau Bebber! Bei Presidents vom Wasserwerk!“

Der Junge spielte den Räuber so überzeugend, daß Frau Bebber lachte, weich wurde, und kurz und gut: Er bekam seine sechs Bienenstiche und einen siebten dazu, der nicht berechnet wurde.

Die Stiefmutter stand in der Tür, als Timm mit dem Kuchen kam. Sie wirkte noch immer (oder schon wieder?) aufgeregt und plapperte ohne Punkt und Komma: „Ich hättelieber selbergehensollen, hatsiewas gesagtwegen Anschreibenoderso? Sind die Bienenstiche inordnung, warum sagstedenn nichts?“

Timm hätte sich lieber die Zunge abgebissen als seine Unterhaltung mit Frau Bebber wiedergegeben. Außerdem mußte er zur Rennbahn, und Aufregungen und Auseinandersetzungen mit der Stiefmutter brauchten ihre Zeit. So sagte er nur: „Sie hat mir einen Bienenstich umsonst gegeben. Darf ich spielen geh’n, Mutt?“ (Das Wort „Mutter“ brachte er der Stiefmutter gegenüber nie über die Lippen.)

Ungewöhnlich schnell gab sie ihm die Erlaubnis fortzugehen. Sie gab ihm sogar einen Bienenstich mit auf den Weg. („Wenn Frauen zusammen reden, langweilste dich ja doch nur. Geh ruhig spielen, aber komm zeitig nach Haus. Sechse genügt.“)

Timm rannte, so schnell er konnte, zur Pferderennbahn und futterte unterwegs sogar den Bienenstich, wobei höchstens drei Kleckse Füllung herunterplumpsten; einer allerdings auf die dunkelblaue Sonntagshose.

Der karierte Herr stand am Eingang der Rennbahn. Doch obwohl das erste Rennen schon lief, war er nicht im geringsten ungeduldig oder aufgeregt. Er war heute die Freundlichkeit in Person. Timm mußte sich mit ihm in den Gasthausgarten setzen, Limonade trinken und wieder Bienenstich essen. Der ganze Sonntag drehte sich um Bienenstich.

Übrigens machte der Fremde mit dem ernstesten Gesicht von der Welt solche Spaße, daß Timm sich vor Lachen kugelte.

Er ist doch ein netter Kerl, dachte der Junge. Ich kann jetzt verstehen, daß mein Vater ihn mochte.

Überdies schaute der Fremde ihn mit warmen braunen Augen an, die freundlich blickten. Wenn Timm ein schärferer Beobachter gewesen wäre, hätte er wissen müssen, daß der Herr an den Sonntagen zuvor kalte wasserblaue Augen wie ein Fisch gehabt hatte. Aber Timm war kein scharfer Beobachter. Das Leben sollte ihn erst lehren, einer zu werden.

Endlich begann der karierte Herr vom Geschäft zu reden. „Mein lieber Timm“, fing er an, „ich biete dir Geld, soviel du willst! Ich kann es dir nicht in klingender Münze auf den Tisch zählen. Aber ich kann dir die Fähigkeit verleihen, jede Wette zu gewinnen! Jede, verstehst du?“

Timm nickte beklommen, hörte aber genau zu.

„Natürlich verleihe ich dir diese Fähigkeit nicht umsonst, das wirst du verstehen! Solch eine Fähigkeit hat ihren Wert!“

Wieder ein Kopfnicken. Und dann Timms erregte Frage: „Was verlangen Sie?“

Einen Augenblick zögerte der Fremde und sah Timm nachdenklich an. „Was ich ver - lan - ge, möch - test du wis - sen?“ Er zerdehnte die Worte wie Kaugummi. Aber dann überstürzten sich die Worte so, daß man sie kaum verstehen konnte: „... chvrlangedeinlchendfür! “

Der Fremde merkte wohl, daß er zu schnell und zu unverständlich gesprochen hatte. So wiederholte er den Satz: „Ich verlange dein Lachen dafür! “

„Mehr nicht?“ fragte Timm lachend.

Aber als die braunen Augen ihn merkwürdig, fast traurig ansahen, verstummte das Lachen ohne den gewöhnlichen Schlußschlucker.

„Also?“ fragte der karierte Herr. „Einverstanden?“

Timms Blick fiel zufällig auf den Bienenstich auf seinem Teller. Er mußte an Frau Bebber und an die Schulden und an all die Dinge denken, die er mit dem vielen Geld kaufen konnte. Und er sagte: „Wenn das ein richtiges Geschäft ist, bin ich einverstanden! “

„Schön, Junge, dann wäre noch ein Vertrag zu unterschreiben! “

Der karierte Herr zog ein Papier aus der Brusttasche, faltete es auseinander, legte es vor Timm auf den Tisch und sagte: „Lies ihn genau durch!“

Und Timm las:

1. Dieser Vertrag wird zwischen Herrn L. Lefuet einerseits und Herrn Timm Thaler andererseits am......in......geschlossen und in

zwei gleichlautenden Exemplaren von beiden Parteien unterschrieben.

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Денис Ратманов

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