Читаем Timm Thaler Oder das Verkaufte Lachen полностью

Plötzlich begriff Timm den häßlichen Empfang: Er hatte Frau Bebber zum Scherz erzählt, er werde bei Präsidents vom Wasserwerk einbrechen. Und den Mitschülern hatte er dasselbe erzählt. Und sie hatten das viele Geld in seiner Tasche gesehen. Und ihn verpetzt. So war das also.

Er wollte jetzt alles erklären, aber die Stiefmutter tobte wieder einmal ohne Punkt und Komma und lief? ihn nicht zu Worte kommen: „Also nichtbeiden Präsidents! Danneben woanders. Wohastedasgeldge - stöhlen? Sagdiewahrheit! Ehedie Polizeikommt! Alleindergasse Wissenbescheid! SagdieWahrheit!“

Timm sagte die Wahrheit: „Ich habe das Geld nirgends gestohlen.“

Diesmal hagelte es Ohrfeigen und Kopfnüsse, bis Frau Bebber der Stiefmutter in den Arm fiel und den Jungen leise fragte: „Hast du mir nicht erzählt, daß du heute abend die Kuchenrechnung bezahlen willst, Timm?“

„Die Kuchenrechnung? Washatdas mitder Kuchenrechnung zutun?“ schrie mit überschnappender Stimme die Stiefmutter.

„Bitte, Frau Thaler, lassen Sie mich ruhig mit dem Jungen reden“, entgegnete die Bäckersfrau.

Heulend sank die Stiefmutter auf einen Küchenstuhl und griff nach einer Hand Erwins, die der Junge ihr mit Unbehagen ließ.

Frau Bebber fuhr in ihrem Verhör fort: „Timm, sag die Wahrheit! Woher wußtest du, daß du heute abend so viel Geld haben würdest?“

Diesmal stockte Timm eine kurze Weile. Die Gedanken wirbelten ihm wie aufgescheuchte Spatzen durch den Kopf: Nur nichts von Herrn Lefuet sagen! Kein Wort über den Vertrag! Sonst ist er ungültig!

Endlich sagte Timm stockend: „Ich... habe... vor längerer Zeit... mal fünf... zehn... Mark gefunden. Und damit wollte ich zu den Pferderennen gehen und wetten!“ Er sprach jetzt wieder sicher und flüssig. „Ich dachte, vielleicht gewinne ich etwas, und als ich auf das Pferd Mauritia II gesetzt hab, da habe ich das da gewonnen!“ Er wies auf die Platte des Küchentisches. Dann zog er den Abschnitt des Wettscheines aus der Tasche und legte ihn zu dem Geld.

Frau Bebber wollte sich den Schein ansehen, aber schon hatte die Stiefmutter den kleinen Streifen Papier an sich gerissen, und nun studierte sie ihn wohl volle fünf Minuten lang.

Niemand in der kleinen Küche sprach ein Wort. Timm stand stumm und aufrecht; Erwin musterte ihn scheu von der Seite. Frau Bebber hatte die Arme über der Brust verschränkt; sie lächelte.

Endlich warf die Stiefmutter den Wettabschnitt wieder auf den Tisch und stand auf. „Wettgeld ist nicht ehrlich verdient!“ sagte sie. Und verließ die Küche.

Nun sah sich auch Frau Bebber das kleine Papier an, nickte dann und sagte: „Du hast Glück gehabt, Timm!“

Von draußen schrie die Stimme der Stiefmutter nach Erwin. Ihr Sohn schlürfte folgsam hinaus, ohne ein Wort an Timm zu richten.

Der Junge, der sein Lachen verkauft hatte, kam sich wie ein Aussätziger vor. Er mußte mit den Tränen kämpfen, als er Frau Bebber fragte: „Ist Wetten wirklich unehrlich?“

Die Bäckersfrau gab keine direkte Antwort. Sie sagte: „Die Neubauers von der Schlachterei haben auch gewonnen. In der Lotterie. Und sich davon das Haus gekauft. Ich mag die Neubauers gern!“

Dann zählte sie von dem Geld dreißig Mark ab. holte vier Mark aus ihrer Schürzentasche, legte sie auf den Tisch und sagte: „Der Kuchen ist bezahlt, Timm. Kopf hoch!“ Und dann ging sie. Timm hörte, wie die Haustür ins Schloß fiel.

Er stand allein in der Küche. Trotz, Verzweiflung und große Traurigkeit erfüllten ihn.

Nach kurzem Überlegen stopfte er sich das Geld vom Küchentisch in die Tasche und wollte das Haus verlassen. Er wollte fortgehen. Weit weg.

Als er auf dem Flur war, hielt ihn die Stimme der Stiefmutter zurück: „Du legst dich sofort ins Bett!“ Zögernd fügte sie hinzu: „Leg das Geld in das Küchenbüfett! “

Timm merkte, daß die Stimmung umschlug. Er gehorchte, brachte das Geld wieder in die Küche und legte sich hungrig, erregt und erschöpft ins Bett. Das Nebenbett war leer. Erwin schlief bei der Stiefmutter.

Eher, als man hätte denken sollen, fiel Timm in einen schweren

Schlaf.

<p><emphasis>Sechster Bogen. </emphasis>Der kleine Millionär</p>

Frau Bebber, die Bäckersfrau, machte in den folgenden Tagen ein gutes Geschäft. Ihr Laden war fast ständig voll von neugierigen Leuten, denen sie die Geschichte von Timm Thalers Gewinn erzählen mußte. Diese Erzählung würzte sie sehr geschickt mit einer Reklame für ihre Backwaren.

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Денис Ратманов

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