Читаем Timm Thaler Oder das Verkaufte Lachen полностью

„Was heißt Parteien?“ fragte Timm.

„So werden die beiden Partner in Verträgen genannt!“

„Aha!“

Timm las weiter:

2. Herr Timm Thaler vermacht hiermit Herrn L. Lefuet sein Lachen zu beliebigem Gebrauche.

Als Timm zum zweiten Male die Worte „Herr Timm Thaler“ gelesen hatte, kam er sich beinahe erwachsen vor. Schon dieser drei Worte wegen war er bereit, den Vertrag zu unterschreiben. Er ahnte nicht, wie dieser kleine Punkt zwei sein ganzes Leben verändern sollte.

Er las weiter.

3. Als Entgelt für das Lachen verpflichtet sich Herr L. Lefuet dafür zu sorgen, daß Herr Timm Thaler jede Wette gewinnt Dies gilt ohne Einschränkung.

Timms Herz schlug höher. Weiter:

4. Beide Parteien sind verpflichtet über diese Abmachung vollstes Stillschweigen zu bewahren.

Timm nickte vor sich hin.

5. Für den Fall, daß eine der beiden Parteien Dritten gegenüber diese Abmachung erwähnt und die im Punkt 4 festgelegte Verpflichtung zum Stillschweigen bricht, bleibt die andere Partei im Genüsse der Fähigkeit a) zu lachen oder b) Wetten zu gewinnen, während die schuldige Partei die Fähigkeit a) zu lachen oder b) Wetten zu gewinnen, in vollem Umfange verliert.

„Das habe ich nicht verstanden“, sagte Timm stimrunzelnd.

Herr L. Lefuet - jetzt wissen wir endlich seinen Namen - erklärte es ihm: „Schau, Timm, wenn du die Schweigepflicht brichst und irgend jemandem von dieser Abmachung erzählst, verlierst du die Fähigkeit, Wetten zu gewinnen, aber dein Lachen bekommst du auch nicht zurück. Wenn es umgekehrt ist und ich rede darüber, dann bekommst du dein Lachen zurück und behältst trotzdem die Fähigkeit, Wetten zu gewinnen.“

„Ich verstehe“, sagte Timm. „Schweigen heißt: Reich sein ohne

Lachen. Reden heißt: Arm sein, aber auch ohne Lachen!“

„Genau das, Timm! Aber lies weiter!“

Und Timm las:

6. Sollte der Fall eintreten, daß Herr Timm Thaler eine Wette verliert, so verpflichtet sich Herr L. Lefuet, Herrn Timm Thaler sein Lachen zurückzugeben. Allerdings verliert Herr Timm Thaler damit auch die Fähigkeit, weiterhin Wetten zu gewinnen.

„Das ist so...“ wollte Herr Lefuet erklären. Aber Timm hatte es schon begriffen und fiel ihm ins Wort: „Ich weiß: Wenn ich später eine Wette verliere, dann bekomme ich mein Lachen zurück, gewinne aber keine Wette mehr.“ Er las flüchtig den letzten Punkt durch:

7. Diese Vereinbarung gilt von dem Augenblick an, in dem beide

Parteien unter die zwei Exemplare ihre Unterschrift gesetzt haben. Ort......Datum......

Links hatte Herr Lefuet bereits unterschrieben. Timm fand, daß dies ein ordentlicher Vertrag sei. Er nahm einen Bleistiftstummel aus der Tasche und wollte unterschreiben. Aber Herr Lefuet hinderte ihn daran. „Wir müssen mit Tinte unterschreiben“, sagte er und reichte Timm einen Füllfederhalter, der aus purem Gold zu sein schien und sich merkwürdig warm anfühlte, so, als sei er mit lauwarmem Wasser gefüllt. Aber der Junge bemerkte weder das Gold, noch die Wärme des Füllfederhalters. Er dachte nur an seinen künftigen Reichtum und setzte unter die beiden Dokumente kühn seinen Namen. Er unterschrieb mit roter Tinte.

Kaum war dies geschehen, als Herr Lefuet auf die allerhübscheste Weise zu lachen anfing und danke schön sagte. Timm sagte bitte sehr und versuchte ebenfalls zu lachen, aber er brachte nicht einmal ein Lächeln zustande. Seine Lippen preßten sich gegen seinen Willen aufeinander, und sein Mund wurde ein schmaler Strich.

Herr Lefuet nahm nun eines der beiden Vertragsexemplare, faltete es zusammen und steckte es in die Brusttasche. Das andere gab er Timm mit den Worten: „Verbirg es gut! Wenn jemand durch deine Fahrlässigkeit den Vertrag unter die Augen bekommt, hast du die Schweigepflicht gebrochen. Es könnte dir dann übel ergehen!“

Timm nickte, faltete seinen Vertrag ebenfalls zusammen und steckte ihn in das Futter seiner Schirmmütze, das an einer Seite aufgeplatzt war. Dann legte der karierte Herr ihm zwei Fünfmarkstücke auf den Tisch und sagte: „Dies wird der Grundstock deines Reichtums sein!“

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Денис Ратманов

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