Читаем Zweiter Tag - Die Furcht des Weisen Band 2 полностью

Vor zwei Tagen hat er seinen Spazierstock eingesetzt. Das war neu. Daumendicke Striemen unter den Kleidern und Blutergüsse bis auf die Knochen. Zitternd liegt sie auf dem Boden, den Mund voll Blut. Und weiß du, woran sie denkt, bevor sie ohnmächtig wird? An dich. Sie denkt an dich. Du hast wahrscheinlich auch an sie gedacht. Zwischen dem Schwimmen, dem Erdbeerenessen und deinen anderen Beschäftigungen.«

Der Cthaeh machte ein Geräusch, das wie ein Seufzer klang. »Armes Mädchen, sie hängt an ihm fest. Glaubt, dass sie zu nichts anderem taugt. Sie würde ihn auch nicht verlassen, wenn du sie darum bitten würdest. Was du nicht tun würdest, vorsichtig, wie du bist, aus Furcht, sie zu vertreiben. Mit gutem Grund natürlich. Sie läuft gerne weg. Jetzt ist sie aus Severen fort. Wie sollst du sie da finden?

Es ist wirklich eine Schande, dass du sie ohne ein Wort verlassen hast. Sie fing gerade an, dir zu vertrauen. Vor deinem Wutanfall. Bevor du wie die anderen Männer in ihrem Leben weggelaufen bist. Wie alle Männer. Zuerst ganz gierig auf sie und voller süßer Worte und dann einfach weg. Und sie wieder allein. Gut, dass sie es inzwischen gewöhnt ist, sonst hättest du sie womöglich verletzt. Sonst hättest du ihr am Ende sogar das Herz gebrochen.«

Das war zuviel für mich. Ich wandte mich ab und rannte wie besessen den Weg zurück, den ich gekommen war. Zurück zu Felurians stiller dämmriger Lichtung. Fort, fort, fort

Beim Laufen hörte ich den Cthaeh hinter mir sprechen. Seine trockene, ruhige Stimme folgte mir länger, als ich es für möglich gehalten hätte. »Komm wieder, ich bin noch nicht fertig. Ich muss dir noch viel erzählen. So bleibe doch.«

Erst Stunden später traf ich auf Felurians Lichtung ein. Ich weiß nicht, wie ich den Weg gefunden habe. Nur daran erinnere ich mich noch, dass ich überrascht war, als plötzlich ihre Laube zwischen den Bäumen auftauchte. Der Aufruhr in meinem Kopf beruhigte sich ein wenig und ich konnte endlich wieder denken.

Ich ging zum Teich, trank lange und spritzte mir Wasser ins Gesicht, um einen klaren Kopf zu bekommen und die Spuren meiner Tränen abzuwaschen. Dann überlegte ich kurz, stand auf und ging zur Laube. Erst jetzt fiel mir auf, dass die Schmetterlinge verschwunden waren. Sonst flatterten immer eine Handvoll über die Lichtung, jetzt sah ich hingegen keinen einzigen.

Felurian war da, aber ihr Anblick weckte meine Unruhe aufs Neue. Es war das einzige Mal, dass mir ihre Schönheit nicht vollkommen schien. Erschöpft lag sie auf den Kissen ausgestreckt, als sei ich Tage weggewesen, nicht Stunden, und als hätte sie die ganze Zeit über keinen Bissen zu sich genommen und kein Auge zugetan.

Als sie mich hörte, hob sie müde den Kopf. »er ist fertig«, sagte sie. Dann sah sie mich und riss erstaunt die Augen auf.

Ich blickte an mir hinab. Ich hatte mir die Haut an Dornengestrüpp blutig gerissen, und die linke Hälfte meines Körpers war mit Dreck besudelt und voller Grasflecken. Offenbar war ich auf meiner besinnungslosen Flucht vor dem Cthaeh gestürzt.

Felurian setzte sich auf. »was ist passiert?«

Ich streifte ein wenig getrocknetes Blut von meinem Ellbogen. »Ich könnte dich dasselbe fragen.« Meine Stimme klang belegt und heiser wie vor lauter Schreien. Ich hob den Kopf. Felurian musterte mich besorgt. »Ich bin tagwärts durch den Wald gegangen. Dann habe ich in einem Baum ein Wesen entdeckt, das sich Cthaeh nannte.«

Felurian erstarrte, als ich den Namen aussprach. »Cthaeh? hast du mit ihm gesprochen?«

Ich nickte.

»und fragen gestellt?« Doch noch bevor ich antworten konnte, sprang sie mit einem leisen Schrei auf und eilte zu mir. Mit den Händen fuhr sie über meinen Körper, als suche sie nach Wunden. Anschließend ergriff sie mein Gesicht und blickte mir in die Augen, als fürchte sie, was sie dort finden würde. »geht es dir gut?«

Ich musste ein wenig lächeln, als ich sie so besorgt sah, und versicherte ihr, dass mir nichts fehle. Doch dann fiel mir ein, was der Cthaeh gesagt hatte. Ich dachte an das Feuer und den Mann mit den kohlschwarzen Augen und an Denna, wie sie den Mund voller Blut auf dem Boden lag. Tränen traten mir in die Augen, und der Atem stockte mir. Ich wandte mich ab, schloss fest die Augen und schüttelte den Kopf, unfähig zu sprechen.

Felurian strich mir über den Nacken. »alles ist gut«, sagte sie. »der schmerz wird vergehen. er hat dich nicht gebissen. und dein blick ist klar, deshalb ist alles gut.«

Ich machte mich von ihr los und sah sie an. »Mein Blick?«

»manche menschen zerbrechen innerlich an dem, was der Cthaeh ihnen sagt, aber wenn das bei dir so wäre, würde ich es sehen. du bist noch mein kvothe, mein lieber dichter.« Sie beugte sich merkwürdig zögernd vor und küsste mich sacht auf die Stirn.

»Er treibt die Menschen mit seinen Lügen in den Wahnsinn?«

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Андрей Боярский

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