Er ging wieder zu seiner Bank zurück und wartete.
Lacon anrufen? Wozu? Nach Hause eilen, das Zigarettenpäckchen öffnen, den kostbaren Inhalt prüfen? Wladimir hat es als erstes weggeworfen, dachte er: Im Spionagegeschäft trennen wir uns zuerst von dem, was wir am meisten lieben. Ich kann schließlich doch noch von Glück sagen. Ein älteres Paar hatte sich ihm gegenüber niedergelassen. Der Mann trug eine Melone und blies Kriegsweisen auf einem Blechpfeifchen. Seine Frau grinste die Vorübergehenden idiotisch an. Um ihren Blick zu vermeiden, entsann Smiley sich des braunen Umschlags aus Paris. Er riß ihn auf, in Erwartung welchen Inhalts? Einer Rechnung vermutlich, irgendeines Überbleibsels aus dem Leben des alten Knaben dort drüben. Oder eines dieser hektographierten Schlachtrufe, die Emigranten einander zusenden wie Weihnachtskarten. Aber es war weder eine Rechnung noch ein Rundschreiben, sondern ein persönlicher Brief: ein Hilferuf, aber einer von ganz besonderer Art. Ohne Unterschrift, ohne Absender. In französisch, sehr schnell mit der Hand geschrieben. Smiley las ihn einmal, und er war gerade dabei, ihn ein zweites Mal zu lesen, als ein bunt lackierter Ford Cortina, an dessen Steuer ein Junge im Polohemd saß, rasant schlitternd vor dem Kino zum Stehen kam. Smiley steckte den Brief in die Tasche und ging über die Straße zum Taxi.