Читаем Drachenkrieg полностью

Es wäre ja nicht schlimm gewesen, wenn er sich nicht so sicher gewesen wäre, daß er Raistlin gesehen hatte! Er und Flint waren an den Stufen der großen Bibliothek von Palanthas vorbeigegangen, als die scharfen Augen des Kenders eine Gruppe von Mönchen erblickten, die sich um eine auf den Stufen liegende Person versammelt hatte. Als Flint einen Moment anhielt, um ein besonders schönes, von Zwergen erbautes Steinwerk in einem gegenüberliegenden Gebäude zu bewundern, nahm Tolpan die Gelegenheit beim Schopf, um zu den Stufen zu schleichen.

Zu seinem Erstaunen sah er einen Mann, der genauso wie Raistlin aussah – goldfarbene, metallische Haut, rote Robe – und der von den Stufen gehoben und in die Bibliothek getragen wurde. Aber als der aufgeregte Kender über die Straße lief, Flint packte und den murrenden Zwerg zurückzog, war die Gruppe verschwunden.

Tolpan rannte sogar zur Tür, klopfte und verlangte Eintritt. Aber der Ästhet, der in der Tür erschien, wirkte so entsetzt über den Gedanken, einen Kender in die große Bibliothek zu lassen, daß der entrüstete Zwerg Tolpan wegzog, bevor der Mönch seinen Mund öffnen konnte.

Versprechen waren für Kender eine verschwommene Angelegenheit. Tolpan überlegte, Laurana auf alle Fälle davon zu berichten, aber bei dem Gedanken an das Gesicht des Elfenmädchens, wie es seit kurzem war, bleich und abgespannt von Trauer, Sorge und wenig Schlaf, dachte der Kender, daß Flint vielleicht recht hatte. Wenn es Raistlin gewesen war, hatte er wahrscheinlich persönliche geheime Geschäfte zu erledigen und wäre über ihr Hereinschneien bestimmt nicht erfreut. Trotzdem…

Der Kender seufzte und ging weiter und stieß Steinchen vor sich her und sah sich wieder in der Stadt um. Palanthas war wirklich einen Besuch wert. Die Stadt hatte schon während des Zeitalters der Allmacht wegen ihrer Schönheit und Anmut einen legendären Ruf genossen. Auf Krynn gab es keine andere Stadt, die man mit ihr vergleichen konnte – zumindest nach menschlichem Maßstab. Nach einem kreisförmigen Muster wie ein Rad aufgebaut, bildete der Stadtkern im wahrsten Sinne des Wortes die Radnabe. Alle wichtigen amtlichen Gebäude waren hier angesiedelt, und die ausladenden, schwungvollen Treppen und anmutigen Säulen waren in ihrer Großartigkeit atemberaubend. Von diesem zentralen Kreis führten breite Prachtstraßen in die acht Haupthimmelsrichtungen. Gepflastert mit genau übereinstimmenden Steinen (natürlich Zwergenarbeit) und von Bäumen gesäumt, deren Blätter das ganze Jahr über wie Goldborten leuchteten, führten diese Prachtstraßen zum Hafen im Norden und zu den sieben Toren der Alten Stadtmauer.

Auch die Tore waren architektonische Meisterwerke. Jedes Tor war mit Doppelminaretten versehen, die sich mutig über hundert Meter hoch in der Luft erstreckten. In die Alte Mauer waren ausdrucksvolle Bilder gemeißelt, die die Geschichte Palanthas während des Zeitalters der Träume erzählten. Hinter der Alten Stadtmauer lag die Neue Stadt. Sorgfältig geplant, um mit dem ursprünglichen Entwurf übereinzustimmen, erstreckte sich die Neue Stadt von der Alten Stadtmauer aus im gleichen kreisförmigen Muster mit den gleichen breiten, baumgesäumten Prachtstraßen. Jedoch zog sich um die Neue Stadt keine Stadtmauer. Die Palanthianer mochten eigentlich keine Mauern (Mauern ruinierten den gesamten Entwurf), und in dieser Zeit wurde weder in der Alten noch in der Neuen Stadt gebaut, ohne das allgemeine Muster unberücksichtigt zu lassen. Am Abend war die Silhouette von Palanthas am Horizont so lieblich anzusehen wie die Stadt selbst – mit einer Ausnahme. Tolpans Gedanken wurden jäh unterbrochen.

»Was ist denn mit dir los?« fragte der Kender und sah den Zwerg an, der ihn gestoßen hatte.

»Wo sind wir?« fragte Flint griesgrämig.

»Nun, wir sind…«, Tolpan sah sich um. »Uh… das heißt, ich glaube, wir sind… dann wieder, vielleicht sind wir auch nicht.«

Er musterte Flint mit einem kühlen Blick. »Wie hast du es geschafft, daß wir uns verlaufen konnten?«

»Ich!« explodierte der Zwerg. »Du bist der Führer! Du bist der Kartenleser. Du bist der Kender, der diese Stadt wie sein eigenes Haus kennt!«

»Aber ich habe nachgedacht«, erwiderte Tolpan hochmütig.

»Worüber denn?« brüllte Flint.

»Ich hegte tiefsinnige Gedanken«, gab Tolpan verletzt zurück.

»Ich… oh, laß dich nur nicht stören«, murmelte Flint und begann sich in der Straße umzusehen. Was er sah, schien ihm nicht zu gefallen.

»Es ist gewiß merkwürdig«, sagte Tolpan fröhlich und sprach damit Flints Gedanken aus. »Es ist so leer hier – ganz anders als in den anderen Straßen Palanthas.« Er starrte sehnsüchtig auf die Reihe stummer, leerer Gebäude. »Ich frage mich…«

»Nein«, sagte Flint. »Auf keinen Fall. Wir gehen den Weg zurück, den wir gekommen sind…«

»Ach, komm schon!« sagte Tolpan und steuerte auf die verlassenen Gebäude zu. »Nur ein bißchen, um zu sehen, was es da gibt. Du weißt doch, Laurana hat uns gesagt, wir sollten uns umsehen und die Befesti- Befesta… Dingsbums begutachten.«

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Андрей Боярский

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