Читаем Die Töchter des Drachen полностью

»Keine Ahnung«, sagte Weller ärgerlich. »Der Waga wird allein fahren. Zuerst sind die Pferde dran, dann du.« Er spie zornig aus. »Bei diesem Handel zahle ich drauf!«

Oh ja, dachte Tally spöttisch. Und du weißt noch gar nicht, wie sehr, mein Lieber. Aber sie sagte vorsichtshalber nichts mehr, sondern wartete geduldig, bis der Hornkopf den Aufzug zu ihnen heraufgebracht hatte, was eine gute Viertelstunde in Anspruch nahm. Sie nutzte die Zeit, sich Wellers Maschine in aller Ruhe anzusehen.

Tally hatte zwar nicht das mindeste technische Verständnis, aber sie erkannte doch, daß es sich um eine echt komplizierte Konstruktion handelte; etwas, das weit über Rad und Hebel hinausging, die einzigen technischen Hilfmittel, die die Götter erlaubten. Die Kabine des Aufzuges selbst, die nach einer Weile schaukelnd und ächzend aus dem Schacht auftauchte, bestand zur Gänze aus Metall, das uralt sein mußte, aber nicht die geringste Spur von Rost zeigte.

»Das da kann dir den Hals kosten, weißt du das?« fragte sie.

»So?« Weller blickte provozierend an ihr vorbei.

»Du verstößt gegen die Gesetze der Götter«, sagte Tally. »Wenn sie herausfinden, was du hier tust, dann töten sie dich.«

»Da wo du herkommst, vielleicht. Hier nicht. Unsere Götter sind weniger schlimm. Aber wozu brauche ich Götter, wenn ich Kunden wie euch habe?« murrte Weller. Mit einer herrischen Bewegung scheuchte er den Hornkopf vom Rand des Schachtes weg, trat an den eisernen Käfig und stieß die Tür auf. »Mach schnell«, sagte er. »Ich bin froh, wenn ich euch los bin.« Tally rührte sich nicht von der Stelle.

»Was ist?« fragte Weller zornig. »Willst du hier übernachten?«

»Nein«, antwortete Tally. »Aber ich habe es mir anders überlegt. Deine Gesellschaft bereitet mir solches Vergnügen, daß ich sie noch ein wenig genießen möchte. Hrhon wird als erster fahren.« Sie lächelte zuckersüß. »Immerhin ist er der schwerste von uns, nicht? Und wir wollen nicht, daß deine Freunde ihn vor lauter Erschöpfung etwa fallen lassen.«

Weller preßte wütend die Lippen aufeinander, aber er widersprach nicht, sondern sah schweigend zu, wie der Waga in den metallenen Korb kletterte und die Tür hinter sich zuzog. Auf einen weiteren Wink Wellers hin krochen die Hornköpfe an die Maschine und griffen mit klickenden Zangen nach Hebeln, die Dinge taten, die Tally nicht verstand. Ächzend und stöhnend setzte sich die Kabine wieder in Bewegung und verschwand ganz langsam in der Tiefe.

»Du bist ein verdammt mißtrauisches Weib«, sagte Weller. »Du würdest nicht einmal deiner eigenen Mutter trauen, wie?«

Tally antwortete nicht. Sie war ein weiteres Stück zurückgewichen und sah aufmerksam zu, wie die riesigen Termiten Wellers Maschine bedienten.

Sie hatte Hrhons Worte nicht vergessen, und etwas in ihr sagte ihr, daß sie nicht nur seinem Haß auf die Hornköpfe und seiner Erschöpfung zuzuschreiben waren. Möglicherweise sah sie auch nur Gespenster – wenn man zu lange gejagt wurde, begann man vielleicht hinter jedem Schatten einen Feind und in jeder unbedachten Bemerkung einen Verrat zu wittern. Trotzdem ließ sie die Hand auf dem Schwert liegen und behielt Weller und seine vier Arbeiter aufmerksam im Auge, bis sich die Kette mit einem Ruck entspannte und sie wußte, daß Hrhon heil unten angelangt war.

Eine weitere Viertelstunde verging, ehe die Kabine ein zweites Mal über dem Rand des Schachtes auftauchte. Weller riß wütend die Tür auf, noch ehe sie vollends zur Ruhe gekommen war. »Jetzt die Pferde und du«, sagte er.

Tally schüttelte den Kopf. »Nein.«

Weller wurde noch bleicher, als er ohnehin war.

»Was... was soll das?« fragte er. »Glaubst du, ich hätte meine Zeit gestohlen?«

»Nein, aber ergaunert.« Tally trat einen Schritt auf ihn zu und zog mit einer fast gemächlichen Bewegung das Schwert. »Aber vielleicht hast du recht. Deine hornigen Freunde scheinen kräftig genug, uns beide halten zu können.«

Es dauerte einen Moment, bis Weller begriff. »Uns?« wiederholte er.

»Uns.« Tallys Schwert bewegte sich ein wenig nach oben und deutete nun genau auf seine Kehle. »Du wirst mich begleiten, Weller.«

»Das... das war nicht vereinbart«, stammelte Weller.

»Möglich. Dann ändere ich unsere Vereinbarung jetzt. Vorwärts!« Sie unterstrich ihre Worte mit einer drohenden Bewegung, die Weller rücklings in den Gitterkäfig hineinstolpern ließ, folgte ihm mit einem raschen Schritt und zog die Tür hinter sich zu.

»Und die Pferde?« fragte Weller nervös. Sein Blick irrte unstet zwischen Tallys Gesicht und der Spitze ihres Schwertes hin und her.

»Du kannst sie behalten«, antwortete Tally. »Als Dreingabe, für die Mehrarbeit, meinetwegen. Los jetzt – oder traust du deinen eigenen Freunden nicht mehr?« Weller schluckte sicht- und hörbar, widersprach aber jetzt nicht mehr, sondern klatschte zweimal hintereinander in die Hände. Schaukelnd und klirrend setzte sich der Aufzug in Bewegung.

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Андрей Боярский

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