Читаем Die Töchter des Drachen полностью

»Nhissst ssslimm«, zischelte der Waga. »Nhur ein paar Krassser.«

»Gut.« Tally empfand eine rasche, heftige Erleichterung. Dann fiel ihr wieder ein, was Karan gesagt hatte.

»Kannst du Gedanken lesen?« fragte sie.

Karan lachte leise. »Nein. Aber die anderen haben Karan die gleiche Frage gestellt, als sie erwachten. Und auch er selbst, als er das erste Mal hier war. Keine Sorge. In einer Stunde geht die Sonne auf. Dann wirst du sehen.«

Tally stöhnte. Der Blutgeschmack in ihrem Mund wurde stärker. Vorsichtig tastete sie mit der Zungenspitze nach seiner Quelle und spürte einen jähen, stechenden Schmerz. Einer ihrer Backenzähne fehlte. Ihr Gesicht fühlte sich geschwollen an.

»Was ist geschehen?« murmelte sie. Die Schwärze über ihr begann sich zu drehen. Ihr wurde übel. »Wo sind die anderen? Wo zum Teufel sind wir?«

»Geschehen ist, was Karan prophezeite«, antwortete Karan. »Der Gleiter war zu schwer. Er ist abgestürzt, ohne daß Karan etwas dagegen tun konnte.« Er seufzte. Irgendwie, fand Tally, klang es wie ein Lachen. »Und du bist, wohin Karan dich bringen sollte. Im Schlund. Du wirst es bereuen«, fügte er hinzu.

Tally ignorierte den letzten Teil seiner Antwort. Ganz vorsichtig drehte sie sich in die Richtung, aus der seine Stimme kam, tastete mit den Fingerspitzen über den Boden und fühlte federnden, feuchtwarmen Widerstand. Aus einem Grund, den Tally selbst nicht in Worte zu fassen vermochte, fühlte er sich unangenehm an. Weich und pelzig, fast, als läge sie auf dem Rücken einer gigantischen Spinne. Trotzdem gelang es ihr diesmal, sich in eine halb sitzende Lage hochzustemmen, als sie es versuchte. Es war sehr warm. Die Luft roch... sonderbar. Nach Wald und Leben und noch etwas, das sie nicht kannte. Aber was immer es war, es machte ihr Angst.

»Der Drache«, murmelte sie. »Was ist mit ihm?«

Karan antwortete nicht. Es war auch nicht nötig, denn im Grund war ihre Frage überflüssig gewesen. Sie hatten alle gesehen, wie er abgestürzt war.

»Wieso ist es so dunkel?« fragte sie nervös.

Karan bewegte sich irgendwo in der Dunkelheit links neben ihr. Sie konnte ihn nicht sehen, aber die Geräusche verrieten ihr, daß er sich wie sie aufsetzte und den Arm hob, wie um eine weit ausgreifende Bewegung zu machen. Die Geräusche waren so deutlich, daß sie für einen Moment fast glaubte, ihn sehen zu können.

»Du bist im Schlund«, sagte er, als wäre dies Antwort genug. »Der Gleiter hat den Wipfel durchbrochen und ist gestürzt. Karan fürchtet, sehr tief.« Tally hörte das Schaudern in seiner Stimme. »Vielleicht bis zu seinem Grund.«

»Da wollte ich doch hin, oder?« fragte sie.

»Nein«, antwortete Karan. »Dorthin wolltest du nicht. Aber Karan weiß nicht, ob es wirklich so ist. Die Dunkelheit macht ihm Sorgen.«

»Und wieso?« Tally versuchte sich zu bewegen. Sofort begann der Boden unter ihr stärker zu zittern. Sie erstarrte wieder.

»Du solltest nicht reden«, sagte Karan ernst. – »Der Schlund hat Bewohner, die gute Augen haben, aber schlechte Ohren. Und solche, die schlechte Augen haben, aber scharfe Ohren. Der Aufprall des Gleiters hat alles Leben verjagt, aber es kann wiederkommen.«

»Und die anderen?« fragte Tally, Karans Warnung bewußt ignorierend. »Was ist mit ihnen?«

»Weller ist tot«, antwortete Karan. In seiner Stimme war nicht die geringste Spur von Mitleid. »Und auch Karan und du und Angella werden sterben. Der Waga mag eine Chance haben. Er ist stark.«

»Tot?« murmelte Tally. »Weller – tot?« Aber das war unmöglich! Sie hatte seine Stimme gehört!

»Er muß es sein«, antwortete Karan. »Er wurde aus dem Gleiter geschleudert, als er zerbrach. Du, Angella und der Waga und Karan selbst hatten Glück, aber er fiel hinaus. Wenn der Sturz ihn nicht getötet hat, so wird er sterben, ehe es hell ist.«

»Dann hast du nicht gesehen, wie er starb?« vergewisserte sich Tally. Sie empfand eine absurde Erleichterung. Wahrscheinlich war es kindisch – aber solange sie Wellers Leiche nicht mit eigenen Augen sah, konnte sie sich wenigsten einreden, daß er noch am Leben war. Plötzlich spürte sie, daß sie Weller mehr mochte, als sie bisher zuzugeben bereit gewesen war.

»Nein«, antwortete Karan. »Aber du kannst Karans Worten glauben – der Schlund tötet jeden, der zu tief in ihn eindringt. Auch uns.«

»Wenn der Kerl nicht bald aufhört, vom Tod zu reden, nehme ich seinem verdammten Schlund die Arbeit ab«, mischte sich eine Stimme aus der Dunkelheit heraus ein, Tally sah auf und versuchte die Richtung zu erkennen, aus der Angellas Stimme gekommen war. Es gelang ihr nicht. Die sonderbare, schallschluckende Akustik ihrer Umgebung machte es fast unmöglich, irgendeine Richtung zu bestimmen.

»Angella?« fragte sie.

Ein spöttisches Lachen antwortete ihr. »Wer denn sonst? Erwartest du noch Gäste?«

»Ihr solltet still sein«, sagte Karan noch einmal. »Es ist nicht gut, hier zu viel zu reden.«

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Андрей Боярский

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