Читаем Die Olympiade der Techniker полностью

George starrte ihn sprachlos an. Diese Frage war bisher noch nie aufgetaucht. Er wußte keine Antwort darauf. "Ich weiß nicht, Sir", sagte er schließlich nach einer längeren Pause.

"Gedruckte Informationen werden dich dein ganzes Leben lang anleiten. Selbst nach dem Erziehungstag gibt es noch eine Menge zu lernen. Karten wie diese hier, Bücher und Lesebänder enthalten Informationen. Erst dadurch wird das Leben wirklich so interessant, wie du es dir jetzt vielleicht vorstellst. Hast du das verstanden?"

"Ja, Sir."

"Hast du Angst, George?"

"Nein, Sir."

"Ausgezeichnet. Hör gut zu. Ich lege dir jetzt diese Drähte an den Kopf. Sie bleiben von selbst dort, tun aber nicht weh. Dann stelle ich eine Maschine an, die ein bißchen summt. Vielleicht spürst du dann ein leichtes Kitzeln, aber das ist nicht weiter schlimm. Wenn es weh tun sollte, brauchst du es mir nur zu sagen. Ich schalte die Maschine dann sofort wieder ab. Hast du das verstanden?"

George nickte und schluckte trocken.

"Können wir anfangen?"

George nickte nochmals. Er schloß die Augen, während der Arzt die Drähte anlegte.

Erst einige Minuten später öffnete er sie wieder. Der Arzt stand mit dem Rücken zu ihm. Aus einer der Maschinen kam ein schmaler Papierstreifen heraus, auf dem eine dunkelrote Wellenlinie erkennbar war. Der Arzt riß kleine Stücke davon ab und steckte sie in den Schlitz einer anderen Maschine. Jedesmal fiel ein Stück bedruckte Folie aus der anderen Maschine, das der Arzt genau betrachtete. Schließlich wandte er sich wieder zu George um und runzelte dabei die Stirn.

Das Summen der Maschine hörte auf.

"Ist es jetzt vorbei?" erkundigte George sich atemlos.

"Ja", antwortete der Arzt.

"Kann ich jetzt lesen?" fragte George. Er spürte keine Veränderung in sich.

Dr. Lloyed lächelte und hielt ihm die Karte entgegen. "Hier ist deine Karteikarte, George. Was steht darauf?"

George sah sie an und stieß einen erstickten Laut aus. Die Kringel waren nicht nur schwarze Zeichen. Sie bildeten Wörter. Sie waren so klar, als läse sie jemand leise vor.

"Was steht darauf, George?"

"Dort steht... dort steht... Platen, George. Geboren am dreizehnten Februar 6492. Eltern: Peter und Amy Platen, wohnhaft in..." Er las nicht weiter.

"Du kannst lesen, George", sagte der Arzt. "Jetzt ist alles vorbei."

"Für immer? Kann ich jetzt immer lesen?"

"Selbstverständlich." Der Arzt schüttelte ihm die Hand. "Du kannst jetzt nach Hause gehen."

George brauchte fast eine Woche, bis er diese herrliche neue Begabung voll erfaßte. Aber er las seinem Vater, Platen senior, so schwere Sätze vor, daß seine Eltern vor Begeisterung weinten und sämtliche Verwandten anriefen, um ihnen dieses freudige Ereignis mitzuteilen.

* * *

Mit achtzehn war George nur mittelgroß, aber hager genug, um größer zu wirken. Trevelyan, der kaum zwei Zentimeter kleiner war, hatte einen ungewöhnlich gedrungenen Körperbau, der den Spitznamen "Stubby" noch gerechtfertigter als zuvor erscheinen ließ. Aber in den letzten Jahren war er selbstbewußter geworden und bestand nun darauf, daß jedermann ihn einfach mit seinem Familiennamen anzureden hatte, weil ihm sein wirklicher Vorname ebenfalls mißfiel. Als weiteren Beweis seiner jungen Männlichkeit hatte er sich außerdem einen Schnurrbart stehenlassen, der vorläufig noch kümmerlich genug war.

Jetzt schwitzte er vor Aufregung, und George, der die Entwicklung der Ereignisse mit Gelassenheit betrachtete, machte sich innerlich über ihn lustig.

Sie standen in der gleichen Halle wie vor zehn Jahren, die sie in der Zwischenzeit nicht wieder betreten hatten.

Diesmal war die Halle nicht so gedrängt voll, denn heute waren nur junge Männer anwesend. Die achtzehnjährigen Mädchen versammelten sich an einem anderen Tag.

Trevelyan beugte sich zu George hinüber. "Allmählich habe ich die Warterei gründlich satt."

"Bürokratie", antwortete George. "Wahrscheinlich unvermeidlich."

"Warum spielst du dich eigentlich so verdammt gelassen auf?" wollte Trevelyan wissen.

"Ich mache mir eben keine Sorgen."

"Menschenskind, du ödest mich wirklich an. Hoffentlich wirst du ein Registrierter Miststreuer, damit ich sehe, was du dann für ein Gesicht machst." Er sah sich neugierig um.

George ebenfalls. Diesmal wurde ein anderes System verwendet. Sämtliche Anweisungen wurden in Form von Drucksachen ausgeteilt. Die Namen Platen und Trevelyan kamen noch immer ziemlich spät an die Reihe, aber diesmal wußten sie Bescheid.

Junge Männer kamen aus den Erziehungsräumen, sahen sich unsicher um, runzelten die Stirn und gingen dann in das Analysenbüro, wo sie ihre Resultate erfahren würden.

Jeder von ihnen war sofort von einigen Neugierigen umgeben.

"Wie war es?"

"Wie fühlst du dich?"

"Glaubst du, daß du es geschafft hast?"

Die Antworten waren in jedem Fall ausweichend.

George stellte absichtlich keine Fragen. Damit erhöhte man nur seinen Blutdruck. Jeder wußte, daß man die besten Ergebnisse erzielte, wenn man möglichst ruhig blieb.

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