Читаем Die Olympiade der Techniker полностью

George erhielt schließlich bestimmte Arbeiten innerhalb des Gartens und der Küche zugeteilt. Das sollte ein gewisser Fortschritt sein, aber George ließ sich davon nicht beeindrucken. Die Anstalt war absichtlich nicht vollautomatisiert, damit die jungen Leute beschäftigt werden konnten, um ihnen die Illusion einer verantwortungsvollen Tätigkeit zu vermitteln. Nein, George ließ sich nicht hereinlegen.

Sie erhielten sogar eine Entlohnung, die sie entweder für bestimmte Luxusartikel ausgeben oder für eine spätere Verwendung zurücklegen konnten. George bewahrte sein Geld in einer offenen Dose auf einem Regal auf. Er hatte keine Ahnung, wieviel er im Laufe der Zeit angesammelt hatte. Es war ihm auch gleichgültig.

Er schloß keine Freundschaften, lernte aber einige der anderen Insassen so gut kennen, daß sie ihn freundlich begrüßten, wenn sie sich zufällig trafen. Er dachte weniger oft über den Justizirrtum nach, dem er seine Einlieferung in die Anstalt verdankte. Manchmal träumte er wochenlang nicht mehr von Antonelli, den er noch immer als den eigentlich Schuldigen ansah.

An einem eiskalten Februartag sagte Omani zu ihm: "Eigentlich erstaunlich, wie du dich schon angepaßt hast."

Aber das war im Februar gewesen; genauer gesagt am dreizehnten Februar, seinem neunzehnten Geburtstag. Der März verging, dann der April, und als der Mai heranrückte, stellte George fest, daß er sich keineswegs angepaßt hatte.

Der letzte Mai war unbeachtet vorübergegangen, weil George damals noch teilnahmslos im Bett lag. Aber dieses Jahr war alles anders.

George wußte, daß nun bald die Olympischen Spiele stattfinden würden, bei denen die jungen Männer miteinander um einen Platz auf einer neuen Welt kämpften. George dachte an die festliche Stimmung, die Aufregung, die Zeitungsmeldungen, die Rekrutierungsbüros von anderen Planeten, den rauschenden Beifall für die Sieger...

Deshalb konnte er nicht verhindern, daß seine Stimme sehnsuchtsvoll klang, als er sagte: "Morgen ist der erste Mai. Die Olympischen Spiele!"

Und das führte zu seinem ersten Streit mit Omani, in dessen Verlauf der Nigerianer schließlich den vollen Namen der Institution aussprach, in der George sich befand.

Omani sah George in die Augen und sagte deutlich: "Eine Anstalt für Schwachsinnige."

* * *

George Platen wurde rot. Schwachsinnige!

Er schüttelte wütend den Kopf. "Ich muß von hier fort", meinte er impulsiv.

Omani, der wieder in seinem Buch gelesen hatte, hob den Kopf. "Was?"

Jetzt wußte George genau, was er wollte. "Ich verschwinde einfach", sagte er heftig.

"Das ist lächerlich. Und sinnlos dazu, George."

"Nein! Ich weiß genau, daß ich nur hier bin, weil dieser Antonelli mich auf den ersten Blick nicht ausstehen konnte. Aber so sind sie alle, diese kleinen Bürokraten - wenn man ihnen nicht unterwürfig genug begegnet, vernichten sie einen mit einem einzigen Federstrich."

"Fängst du wieder damit an?"

"Ich bleibe auch dabei, bis alles wieder in Ordnung ist. Warte nur, bis ich diesen Antonelli in die Finger bekomme..." George atmete schwer. Diesen Mai durfte er nicht wieder vorübergehen lassen, ohne etwas zu unternehmen. Wenn er das tat, konnte er gleich alle Hoffnungen begraben.

Omani stand auf, ging zu George hinüber und legte ihm die Hand auf die Schulter. "Ich wollte dich wirklich nicht verletzen..."

George schüttelte seine Hand ab. "Du hast nur das gesagt, was du für wahr hältst, und ich werde beweisen, daß es nicht die Wahrheit war. Warum auch nicht? Hier gibt es keine verschlossenen Türen. Niemand hat mir je gesagt, daß ich das Haus nicht verlassen dürfe. Ich gehe einfach."

"Schön - aber wohin?"

"Zum nächsten Flughafen und von dort aus zu dem nächsten Olympiazentrum. Ich habe genügend Geld." Er griff nach der Dose, in der er seine Ersparnisse aufbewahrte. Einige Münzen rollten klirrend über den Fußboden.

"Vielleicht reicht das Geld für eine Woche. Und dann?"

"Bis dahin habe ich alles in Ordnung gebracht."

"Bis dahin kommst du wieder zurückgekrochen", widersprach Omani ernst. "Dann mußt du wieder von vorn anfangen. Du bist verrückt, George."

"Vorhin hast du mich noch schwachsinnig genannt."

"Gut, es tut mir leid. Bleibst du jetzt doch?"

"Willst du mich etwa aufhalten?"

Omani zuckte mit den Schultern. "Nein, dazu habe ich keinen Anlaß. Das ist schließlich deine Sache. Wenn du unbedingt mit blutender Nase zurückkommen willst, kannst du es ja versuchen... Los, geh schon endlich!"

George stand bereits in der Tür und sah noch einmal zurück. "Ich gehe jetzt..."

Omani zuckte mit den Schultern. Er war wieder in sein Buch vertieft.

George blieb noch einen Augenblick lang in der Tür stehen, aber Omani sah nicht mehr auf. George biß die Zähne aufeinander, drehte sich um und verließ rasch das Gebäude. Kurze Zeit später durchquerte er bereits den Park der Anstalt, der in tiefster Dunkelheit lag.

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