Читаем Smileys Leute oder Agent in eigener Sache (Smiley Bd 7) полностью

»Weiblich oder von der anderen Sorte?« wollte die Stimme wissen.

»George ist da, Con. Nicht böse sein, Con.«

»George! Welcher George? Der Schwarze George, der mir die Kohlen wässert, oder Schlachter George, der mir die Hunde vergiftet?«

»Es sind bloß ein paar Fragen, Hilary«, versicherte Smiley ihr im gleichen Ton aufrichtigen Mitgefühls. »Ein alter Fall. Nichts Gravierendes, glauben Sie mir.«

»Schon in Ordnung, George«, sagte Hilary und blickte dabei unverwandt zu Boden. »Wirklich. Wir freuen uns.«

»Schluß mit dem Geflirte!« befahl die Stimme von drinnen. »Hände weg von ihr, wer immer Sie sind!«

Als die dumpfen Laute näher kamen, beugte Smiley sich vor und sagte, an Hilary vorbei, durch die Tür: »Connie, ich bin's.« Und wiederum mühte sein Tonfall sich nach Kräften, redliche Absichten auszudrücken.

Zuerst kamen die Welpen - vier an der Zahl, vermutlich Whippets - in einer rasenden Meute. Dann folgte ein räudiger alter Köter, in dem gerade noch soviel Leben steckte, daß er die Veranda erreichen und dort zu Boden plumpsen konnte. Und dann öffnete die Tür sich ruckweise sperrangelweit und gab den Blick frei auf eine massige Frau, die gebeugt zwischen zwei dicken hölzernen Krücken steckte, anscheinend, ohne sie festzuhalten. Sie hatte weißes Haar, zum Herrenschnitt gestutzt, und wäßrige, sehr schlaue Augen, deren starrer Blick ihn unerbittlich festnagelte. So lange, so bedächtig, so eingehend war die Musterung, der sie ihn unterzog - sein ernstes Gesicht, seinen formlosen Anzug, die Plastiktüte, die von seiner linken Hand baumelte, die demütige Haltung, in der er darauf wartete, vorgelassen zu werden -, daß sie ihr eine fast königliche Macht über ihn verlieh, die durch ihr Schweigen, ihr mühsames Atmen und ihre Hinfälligkeit nur noch vollkommener wurde.

»Mich laust der Affe!« verkündete sie, den Blick noch immer auf Smiley gerichtet, und stieß einen Atemstrom aus. »Jetzt schlägt's dreizehn! Fähr zur Hölle, George Smiley, und alle, die mit dir segeln. Willkommen in Sibirien.«

Dann lächelte sie, und ihr Lächeln war so unvermittelt und frisch und kindlich, daß es die vorangegangene strenge Prüfung beinah wegwischte.

»Hallo, Con«, sagte Smiley.

Sie lächelte noch immer, doch ihre Augen blieben desungeachtet weiter auf ihn gerichtet. Sie waren so blaß wie die Augen eines Neugeborenen.

»Hils«, sagte sie schließlich. »Hörst du nicht, Hils!«

»Ja, Con?«

»Geh und füttere die Wauwaus, Darling. Und das widerliche Federvieh. Wirf den Raubtieren ihren Fraß vor. Danach mixt du das Fressen für morgen, und da nach bring mir den humanen Killer, damit ich diese lästige Type in ein frühes Paradies befördern kann. Komm, George.«

Hilary lächelte, schien indes jeder Bewegung unfähig, bis Connie sie sanft in die Rippen stieß und so in Gang setzte. »Troll dich, Darling. Er kann dir jetzt nichts tun. Er hat sein Pulver verschossen, genau wie du und, weiß Gott, ich auch.«

Im Haus herrschten Tag und Nacht zugleich. In der Mitte stand, auf einem Tisch voller Toastkrümel und Eintopfresten, eine alte Petroleumlampe, deren gelbe Lichtkugel die Dunkelheit ringsum noch vertiefte. Die französischen Fenster an der Stirnseite waren vom Widerschein blauer Regenwolken und ein paar letzten Sonnenstrahlen erfüllt. Während Smiley Connies lähmend langsamem Vormarsch folgte, wurde ihm nach und nach klar, daß das Holzhaus nur aus diesem einzigen Raum bestand. Als Büro hatten sie den Rollschreibtisch, auf dem sich Rechnungen und Flohpulver türmten; als Schlafzimmer das Doppelbett aus Messing mit einer Herde ausgestopfter Spieltiere, die wie tote Soldaten zwischen den Kissen lagen; als Salon Connies Schaukelstuhl und ein krümelndes Korbsofa; als Küche einen Gaskocher nebst dazugehöriger Propanflache; und als Innendekoration das undefinierbare Durcheinander des Alters.

»Connie kommt nicht zurück, George«, rief sie, während sie vor ihm herhumpelte. »Und wenn die Wildpferde schnauben und sich das scheinheilige Herz aus dem Leib wiehern, die alte Närrin hat ihre Stiefel ein für allemal an die Wand gehängt.« Sie hatte den Schaukelstuhl erreicht und begann ein schwerfälliges Wendemanöver, bis sie mit dem Rücken zum Sitz stand. »Sollten Sie also deshalb gekommen sein, dann können Sie Saul Enderby melden, er soll sich's in die Pfeife stopfen und rauchen.« Sie streckte ihm die Arme entgegen, und er glaubte, sie wolle einen Kuß. »Nicht doch, Sie Lustmolch. Nur Händchenhalten!« Das tat er und ließ sie in ihren Sessel sinken.

»Ich bin nicht deshalb gekommen, Con«, sagte Smiley. »Ich will nicht versuchen, Sie von hier fortzulocken, Ehrenwort.«

»Und das aus gutem Grund: Mit ihr geht's dahin«, verkündete sie energisch, ohne seine Versicherung zu beachten. »Die Alte wird abkratzen, je eher, desto besser. Der Quacksalber will mir natürlich alles mögliche einreden, der Duckmäuser. Bronchitis. Rheuma. Kommt vom Wetter. Alles Mist. Meine Krankheit ist der Tod. Das systematische Anrücken des großen T. Ist das Schnaps, was Sie da in der Tüte mitschleppen?«

Перейти на страницу:

Похожие книги

100 знаменитых харьковчан
100 знаменитых харьковчан

Дмитрий Багалей и Александр Ахиезер, Николай Барабашов и Василий Каразин, Клавдия Шульженко и Ирина Бугримова, Людмила Гурченко и Любовь Малая, Владимир Крайнев и Антон Макаренко… Что объединяет этих людей — столь разных по роду деятельности, живущих в разные годы и в разных городах? Один факт — они так или иначе связаны с Харьковом.Выстраивать героев этой книги по принципу «кто знаменитее» — просто абсурдно. Главное — они любили и любят свой город и прославили его своими делами. Надеемся, что эти сто биографий помогут читателю почувствовать ритм жизни этого города, узнать больше о его истории, просто понять его. Тем более что в книгу вошли и очерки о харьковчанах, имена которых сейчас на слуху у всех горожан, — об Арсене Авакове, Владимире Шумилкине, Александре Фельдмане. Эти люди создают сегодняшнюю историю Харькова.Как знать, возможно, прочитав эту книгу, кто-то испытает чувство гордости за своих знаменитых земляков и посмотрит на Харьков другими глазами.

Владислав Леонидович Карнацевич

Неотсортированное / Энциклопедии / Словари и Энциклопедии