Читаем Paganinis Fluch полностью

»Björn hat es eilig, das Foto zu holen«, sagt er. »Aber er will Penelope am Morgen nicht begegnen, weshalb er wartet, bis sie in einem Taxi verschwunden ist. Daraufhin rennt er ins Haus, nimmt das Foto von der Glastür ab, verlässt die Wohnung und fährt zum Hauptbahnhof. Ich möchte die Aufnahmen der Überwachungskameras sehen.«

»Vom Schreibwarenladen aus geht Björn zu einem Internetcafé in der Nähe«, fährt Erixon fort. »Dort bleibt er ungefähr eine halbe Stunde und fährt anschließend …«

»Da haben wir es«, unterbricht Joona ihn und geht zur Tür.

»Wie bitte?«

»Penelope und Björn haben beide zu Hause Internet.«

»Warum also ein Internetcafé?«, fragt Erixon.

»Ich fahre hin«, erwidert Joona und verlässt den Raum.

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35

Gelöschtes Material

Kriminalkommissar Joona Linna biegt vom Brunkebergstorg hinter dem Stadttheater in die Vattugatan, parkt und steigt aus dem Wagen, eilt durch eine anonyme Metalltür und geht mit großen Schritten einen abfallenden Betongang hinunter.

Im Internetcafé Dreambow ist es sehr ruhig. Der Fußboden ist frisch geputzt, ein Geruch aus Zitrone und Plastik hängt im Raum. Glänzende Plexiglasstühle stehen an kleinen Computertischen. Das Einzige, was sich bewegt, sind die langsamen Muster der Bildschirmschoner.

Ein molliger Mann mit einem schwarzen Spitzbart lehnt an einer hohen Theke und nippt Kaffee aus einer großen Tasse, auf der »Lennart bedeutet Löwe« steht. Er trägt eine Schlabberjeans, und an einem seiner Reebok-Schuhe ist der Schnürsenkel offen.

»Ich brauche einen Computer«, erklärt Joona schon von Weitem.

»Stellen Sie sich hinten an«, scherzt der Mann und macht eine ausladende Geste über die leeren Plätze im Internetcafé.

»Einen ganz bestimmten Computer«, fährt Joona fort. »Ein Freund von mir war letzten Freitag hier, und ich möchte an den Computer, den er benutzt hat.«

»Ich weiß nicht, ob ich Informationen dieser Art herausgeben …«

Er verstummt, als Joona sich hinkniet und ihm den Schuh zubindet.

»Es ist wichtig.«

»Ich gehe die Registrierungen für Freitag durch«, sagt der Mann, während auf seinen Wangen kleine rote Flecken auftauchen. »Wie heißt er?«

»Björn Almskog«, antwortet Joona und steht auf.

»Es war Nummer fünf, hinten in der Ecke«, sagt er. »Ich muss Ihren Ausweis sehen.«

Joona reicht dem Mann seinen Dienstausweis, der verwirrt scheint, als er Namen und Personennummer in sein Buch einträgt.

»Sie können surfen.«

»Danke«, sagt Joona freundlich und geht zu dem Computer.

Er zieht sein Handy heraus und ruft Johan Jönson an, einen jungen Mann aus der Zentralstelle Internetkriminalität bei der Landeskripo.

»Warten Sie mal kurz«, meldet sich eine krächzende, halb erstickte Stimme. »Ich habe ein Stückchen Papier verschluckt, ein kaputtes Papiertaschentuch, ich habe mir die Nase geputzt und gleichzeitig Luft geholt, um zu niesen … nein, ich kann das jetzt nicht erklären. Mit wem spreche ich eigentlich?«

»Joona Linna, Kommissar bei der Landeskripo.«

»Oh Scheiße, hallo Joona, das ist ja nett!«

»Du klingst schon wieder besser«, sagt Joona.

»Ja, jetzt ist es unten.«

»Ich muss mir ansehen, was ein Typ letzten Freitag an einem Computer gemacht hat.«

»Say no more!«

»Ich habe es eilig, ich sitze in einem Internetcafé.«

»Und du hast Zugang zum richtigen Computer?«

»Er steht vor mir.«

»Das erleichtert die Sache. Versuch mal, in den Verlauf reinzugehen, der ist sicher gelöscht, denn man setzt den Computer eigentlich nach jedem Benutzer wieder zurück, aber in der Regel befindet sich noch alles auf der Festplatte, es ist nur, dass … Also eigentlich ist die beste und schnellste Methode natürlich, die Kiste mitzunehmen und die Festplatte mit einem Programm zu durchsuchen, das ich geschrieben …«

»Wir treffen uns in einer Viertelstunde im Andachtsraum des Sankt-Göran-Krankenhauses«, erklärt Joona, zieht den Stecker des Computers, klemmt sich das Gerät unter den Arm und geht Richtung Tür.

Der Mann mit der Kaffeetasse sieht ihn verblüfft an und versucht, sich ihm in den Weg zu stellen.

»Der Computer darf nicht …«

»Er ist verhaftet«, sagt Joona freundlich.

»Ja gut, aber wessen wird er verdächtigt?«

Der Mann bleibt stehen und sieht ihn mit blassen Wangen an. Joona winkt ihm mit seiner freien Hand zu und tritt ins Sonnenlicht hinaus.

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36

Der Zusammenhang

Der Parkplatz vor dem Sankt-Göran-Krankenhaus ist heiß und die Luft furchtbar schwül. Im Andachtsraum manövriert Erixon seinen Rollstuhl. Er hat ein funktionierendes Basislager eingerichtet, und laufend klingeln drei verschiedene Telefone.

Joona kommt mit dem Computer im Arm herein und stellt ihn auf einen Stuhl. Johan Jönson sitzt bereits auf einer kleinen Couch. Er ist fünfundzwanzig Jahre alt und trägt einen schwarzen, schlecht sitzenden Trainingsoverall. Sein Kopf ist rasiert, er hat dichte, über der Nasenwurzel zusammengewachsene Augenbrauen. Er steht auf, geht zu Joona, sieht ihn scheu an, gibt ihm die Hand und lässt seinen roten Computerrucksack vom Rücken herabrutschen.

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