Читаем Headhunt - Feldzug der Rache: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (Ein Fall für Special Agent Pendergast 17) (German Edition) полностью

D’Agosta nickte. Die Medienleute würden in Kürze anrücken – und da waren sie auch schon, als hätte er sie per Gedankenübertragung herbeigerufen: Ein Kastenwagen von Fox 5 fuhr vor, dann noch einer, und dann ein Uber-Taxi mit niemand anderem darin als dem guten alten Bryce Harriman, dem Post-Reporter, der aus dem Auto stieg, als wäre er Mr. Pulitzer höchstpersönlich.

»Mist«, brummelte D’Agosta ins Funkgerät. Das galt dem Pressesprecher, Chang, aber der war ja bereits voll im Einsatz. Er stand an der Absperrung und redete wie üblich freundlich auf den Neuankömmling ein.

Caruso ignorierte den anschwellenden Chor hinter der Absperrung. »Wir arbeiten an einer Identifizierung und durchsuchen die Datenbanken mit den Vermissten.«

»Ich bezweifle, dass sie das Mädchen dort finden.«

»Man weiß ja nie bei so einem Mädchen. Kokain, Meth. Die könnte sogar eine Edelhure sein – alles ist möglich.«

D’Agosta nickte wieder. Seine schlechte Laune hatte sich ein wenig gelegt. Es handelte sich hier um einen Fall von großem öffentlichem Interesse. Das konnte man natürlich positiv oder negativ sehen, aber er hatte sich noch nie vor Herausforderungen gedrückt. Außerdem war er sich ziemlich sicher, dass der Fall ein Knaller werden würde. Wenn man denn bei etwas so Furchtbarem von Knaller sprechen konnte … Enthauptung, das hieß, dass es sich um einen geistesgestörten, perversen Täter handelte, den man leicht fassen konnte. Und wenn die junge Frau die Tochter reicher Eltern war, würde das bezüglich der Laborarbeiten zu einer Vorzugsbehandlung führen, sodass er sich vor diese ganzen Kleinscheißfälle drängeln konnte, die sich in den notorisch langsamen Forensiklabors des NYPD stapelten.

Die Leute von der Spurensicherung, alle bekleidet wie Chirurgen, setzten ihre Arbeit fort. Sie hockten da und dort mit krummen Rücken, schlurften herum wie übergroße weiße Äffchen, untersuchten die Blätter eines nach dem anderen, inspizierten den Betonboden der Werkstatt mit Lupen, bearbeiteten die Türgriffe und Fenster, nahmen Fingerabdrücke von den Glasscherben auf dem Boden. Sie beherrschten ihr Handwerk, und Caruso war sowieso der Beste. Auch sie ahnten, dass dies ein bedeutender Fall werden würde. Und weil es in jüngster Zeit so viele Skandale bezüglich der Laborarbeiten gegeben hatte, arbeiteten sie besonders sorgfältig. Und die beiden Jungs, die die Leiche gefunden hatten, waren noch gleich am Tatort vernommen worden, bevor man sie zu den Eltern entließ. In diesem Fall würden keine Abkürzungen vorgenommen werden.

»Weiter so«, sagte D’Agosta, versetzte Caruso einen leichten Schlag auf die Schulter und trat einen Schritt zurück.

Ihm war kalt geworden, deshalb beschloss er, am Maschendrahtzaun entlangzugehen, der das Gelände des ehemaligen Autohandels umgab, nur um sich zu vergewissern, dass man keine Stellen übersehen hatte, an denen der Täter sich Zugang verschafft hatte. Während er aus dem hell erleuchteten Gelände hinaustrat, war im Umgebungslicht zwar immer noch genügend zu erkennen, aber er schaltete trotzdem seine Taschenlampe ein. Im Gehen leuchtete er damit umher. Als er um die Ecke eines Gebäudes im hinteren Bereich bog und an einem Stapel plattgemachter Autos vorbeikam, erblickte er innerhalb – innerhalb! – der Umzäunung eine hockende Gestalt. Das war kein Cop, auch keiner aus seinem Team. Die Gestalt trug eine lächerlich dicke Daunenjacke mit einer Kapuze, viel zu groß für den Kopf, sodass sie aufragte wie ein Stück Ofenrohr.

»He! Sie da!« Die eine Hand am Holster seiner Dienstwaffe, mit der anderen die Taschenlampe haltend, lief D’Agosta auf die Gestalt zu. »Polizei! Stehen Sie auf, die Hände in Sicht!«

Mit erhobenen Händen stand die Gestalt auf. Wegen der pelzgesäumten Kapuze war das Gesicht völlig unkenntlich. Dann drehte sie sich zu D’Agosta um. Bis auf die zwei funkelnden Augen in der schwarzen Kapuze konnte er nichts erkennen.

Zu Tode erschrocken, zog er seine Waffe. »Was machen Sie hier? Haben Sie denn nicht das Absperrband gesehen? Weisen Sie sich aus!«

»Mein lieber Vincent, Sie können Ihre Waffe wieder einstecken.«

D’Agosta erkannte die Stimme sofort. Er senkte die Waffe und steckte sie zurück ins Holster. »Mein Gott, Pendergast, was machen Sie denn hier? Sie wissen doch, dass man sich erst ausweisen muss, bevor man an einem Tatort herumstochern darf.«

»Wenn ich schon mal hier bin, warum sollte ich da auf einen dramatischen Auftritt verzichten? Und was für ein Glück, dass gerade Sie mich gefunden haben.«

»Ja, genau. Sie haben echt Schwein. Ich hätte Ihnen auch eine Kugel in den Hintern jagen können.«

»Wie schrecklich, eine Kugel im Hintern. Sie erstaunen mich immer wieder mit Ihren fantasievollen Formulierungen.«

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