Er wählte dich, nicht Neville. Er gab dir die Narbe, die sich als beides erwiesen hat – Segen und Fluch.«
»Aber er hat vielleicht falsch gewählt,«sagte Harry.»Vielleicht hat er den falschen gekennzeichnet!«
»Er wählte den Jungen, von dem er dachte, daß er am ehesten eine Gefahr für ihn wäre.,«sagte Dumbledore.»Und beachte, Harry: Er wählte nicht das Reinblut (welches, nach seinem Glauben, die einzige Art von Zauberer ist, die es Wert ist zu bestehen oder zu wissen), sondern das Halb-Blut, wie er selber eines ist. Er sah sich selber in dir, bevor er dich jemals gesehen hatte und kennzeichnete dich mit der Narbe, und tötete dich nicht, wie er es eigentlich wollte, sondern gab dir Kräfte und eine Zukunft, die es dir möglich machte ihm nicht nur einmal, sondern vier Mal zu entkommen – etwas das weder deine Eltern, noch Nevilles Eltern jemals erreicht haben.«
»Warum hat er es dann getan?,«fragte Harry der sich kalt und benommen fühlte.»Warum versuchte er mich als Baby umzubringen? Er hätte warten sollen, um zu sehen wer für ihn gefährlicher erscheinen würde, nachdem Neville und ich älter geworden wären und hätte dann versuchen sollen denjenigen zu töten – wer auch immer es gewesen wäre -«
»Das wäre in der Tat der praktischere Weg gewesen.,«sagte Dumbledore.»Nur waren Voldemorts Informationen über die Prophezeiung unvollständig. Das Schweinekopfs-Wirtshaus, welches Sybill wegen seiner günstigen Preise ausgesucht hatte, hatte schon lange, nun sagen wir mal, eine etwas interessantere Kundschaft als»Die drei Besen.«Und wie du und deine Freunde auf eigene Kosten herausgefunden habt – und ich auf meine in jener Nacht – ist es ein Ort, an dem man nicht davon ausgehen sollte, daß man nicht belauscht wird. Natürlich hatte ich mir nicht träumen lassen, als ich mich auf den Weg zu dem Treffen mit Sybill Trelawney machte, daß ich etwas hören würde, was es wert war, belauscht zu werden. Mein – unser – einziges Glück war, daß der Lauscher am Anfang der Prophezeiung entdeckt wurde und man ihn vom Gebäude warf.«
»Also hat er nur…?«
»Er hörte nur den Anfang, den Teil der voraussagt, daß ein Junge im Juli Eltern geboren wird, die Voldemort bereits drei mal entkamen. Folglich, konnte er seinen Meister nicht warnen, daß dich anzugreifen bedeuten würde zu riskieren,
Macht auf dich zu übertragen und dich als einen Ebenbürtigen zu kennzeichnen. Also hatte Voldemort nie erfahren, daß es vielleicht gefährlich wäre dich anzugreifen, daß es vielleicht klüger wäre zu warten und mehr in Erfahrung zu bringen. Er wußte nicht, daß du Kräfte haben würdest
»Aber die habe ich nicht!, sagte Harry mit zugeschnürtem Hals.»Ich habe keine Kräfte die er nicht hat, ich kann nicht so kämpfen wie er es heute Abend getan hat, ich kann nicht von anderen Menschen besitz ergreifen – oder sie töten -«
»Es gibt einen Raum im Ministerium für Geheimnisse.,«unterbrach ihn Dumbledore,»der immer verschlossen gehalten wird. Er beinhaltet eine Macht, die herrlicher und schrecklicher ist als der Tod, als menschliche Intelligenz, als die Mächte der Natur. Es ist, vielleicht, auch das Geheimnisvollste, von den vielen Dingen zum studieren, die sich dort befinden. Es ist diese Macht, die in diesem Raum gehalten wird, die du auf so vielfältige Weise besitzt und welche Voldemort nicht im geringsten hat. Diese Macht vereinnahmte dich heute Nacht um Sirius zu retten. Diese Macht rettete dich auch davor von Voldemort besessen zu werden, denn er konnte es nicht ertragen in einem Körper zu sein, der so voll ist von der Macht die er so verabscheut. Am Ende, war es nicht weiter wichtig, daß Du Deinen Geist nicht verschließen konntest. Es war dein Herz das dich gerettet hat.«
Harry schloss seine Augen. Wenn er nicht versucht hätte Sirius zu retten, wäre Sirius nicht gestorben…Mehr um den Moment in dem er wieder an Sirius würde denken müssen aufzuschieben, fragte Harry, ohne sich sehr um die Antwort zu kümmern,»Das Ende der Prophezeiung…es war etwas wie: keiner von beiden kann leben…«
»während der Andere überlebt.,«sagte Dumbledore.
»Also,«sagte Harry, die Worte aus etwas in sich herausholend, was sich wie ein tiefer Brunnen der Hoffnungslosigkeit anfühlte,»also bedeutet das, daß…daß einer von uns den anderen am Ende töten wird?«
»Ja.,«sagte Dumbledore.