»Ich war es,«sagte Dumbledore.»In einer nasskalten Nacht vor 16 Jahren in einem Raum über der Bar des Eberkopf Gasthauses.«»Ich war dort um einen Bewerber für den Posten des Prophezeiungslehrers zu treffen, obwohl es gegen meine Neigung war das Thema der Prophezeiung überhaupt fortzusetzen.«»Die Bewerberin war aber die Ur-Urenkelin einer sehr berühmten und sehr talentierten Seherin und gedachte Ihr die übliche Höflichkeit sie zu treffen.«»Ich wurde enttäuscht.«»Es schien mir, daß sie nicht die Spur dieser Gabe hätte.«»Ich teilte ihr höfflich mit, das ich nicht glaubte das sie für den Posten geeignet wäre.«»Ich drehte mich um zu gehen.«
Dumbledore stand auf und ging an Harry vorbei zu einer schwarzen Schrank die neben Fawkes Stange stand. Er bückte sich und schob eine Haken beiseite und holte eine seichte Steinschale mit runenverzierten Rand heraus in der Harry schon seinen Vater gesehen hatte wie er Snape quälte. Dumbledore ging zurück zum Schreibtisch und stellte die Schüssel darauf und hob seinen Zauberstab an seine Schläfe. Von dort zog er eine haudünne silberne Strähne eines Gedankens an der Spitze seines Zauberstabes heraus und legte sie in der Schale ab. Er setze sich wieder hinter seinen Schreibtisch lehnte sich vor und schaute sich das wirbeln und treiben seines Gedanken in der Schale für einen Moment an. Dann hob er mit einem Seufzer seinen Zauberstab und berührte die silberne Substanz mit seiner Spitze.
Eine Gestalt erhob sich daraus, eingehüllt in Tücher und die Augen vergrößerten sich gewaltig hinter Ihrer Brille und sie drehte sich langsam mit Ihren Füßen in der Schale. Aber als Sybill Trelawney sprach war es nicht ihre üblich ätherisch-mystische Stimme, sondern sie benutze eine grell-heisere Stimme die Harry schon einmal zuvor gehört hatte:
Die sich langsam drehende Professor Trelawney sank zurück in ihre silberne Masse unter sich und verschwand. Es war völlig still im Büro. Weder Dumbledore noch Harry, noch eines der Portraits machten irgendein Geräusch. Sogar Fawkes war still geworden.
»Professor Dumbledore?«Harry sprach sehr leise, denn Professor Dumbledore, der noch immer in das Denkarium starrte, schien völlig in Gedanken verloren zu sein.»Bedeutet das…was bedeutet das?«
»Es bedeutet,«sagte Dumbledore,»daß die Person, die als einzige die Chance hat Lord Voldemort für immer zu besiegen, vor fast sechszehn Jahren Ende des Monats Juli geboren wurde. Dieser Junge würde Eltern geboren werden, die Voldemort bereits drei Mal abgewehrt hatten.«
Harry hatte das Gefühl, als würde sich etwas schweres, ganz eng um ihn legen. Es schien abermals schwierig zu werden, zu atmen.
»Das bedeutet- ich?«
Dumbledore sah ihn für einen Moment durch seine Brille ganz genau an.
»Das sonderbare daran ist, Harry,«sagte er sanft,»das nicht mal unbedingt du gemeint warst. Sybills Prophezeiung hätte auf zwei Söhne von Zauberern gepasst, beide geboren am Ende des Monats Juli in jenem Jahr, beide hatten Eltern im Orden des Phönix, beide Elternpaare waren mit Mühe Voldemort drei Mal entkommen. Der eine warst natürlich du.
Der andere war Neville Longbottom.«
»Aber…aber warum war dann mein Name auf der Prophezeiung und nicht Nevilles?«
»Die offizielle Akte wurde umbenannt nach Voldemorts Angriff auf dich, als du ein Kind warst.«Sagte Dumbledore.
»Es schien klar für den Hüter der Halle der Prophezeiungen zu sein, das Voldemort nur versucht hatte dich zu töten, weil er wußte das du derjenige warst, den Sybill meinte.«.»Dann – dann bin ich es vielleicht gar nicht?«
»Ich fürchte,«sagte Dumbledore langsam, und sah dabei aus, als ob ihn jedes Wort große Mühe kostete,»daß es keinen Zweifel gibt, daß Du es bist.«
»Aber sie haben doch gesagt – Neville wurde auch am Ende Juli geboren – und seine Mutter und sein Vater -«
»Du vergisst den nächsten Teil der Prophezeiung, die endgültig identifizierende Besonderheit, des Jungen der Voldemort besiegen könnte…Voldemort selber würden ihn als einen Ebenbürtigen kennzeichnen. Und das tat er, Harry.