Читаем Die Töchter des Drachen полностью

»Wieso läßt du sie vor?« beschwerte sich der Schelfheimer. »Wir alle warten seit Ewigkeiten hier, und jetzt –«

»Und jetzt kommt einer, der in Jandhis Namen spricht«, unterbrach ihn der Führer. »Was soll ich machen? Ihn zurückschicken und meine Lizenz verlieren, Kerl?«

Er spie ärgerlich aus, aber Tally hatte das Gefühl, daß diese Geste wohl eher ihr und Weller galt als dem Mann.

»Du hast die Wahl«, fuhr er fort. »Du kannst dich einige Augenblicke länger gedulden, oder es darauf ankommen lassen, daß diese beiden mit der Garde wiederkommen und meinen Laden dichtmachen. Dann kannst du zu Fuß gehen – ist dir das lieber?«

Der Mann widersprach nicht mehr. Aber sein Zorn war keineswegs verflogen – und er war nicht der einzige, der Weller und Tally voller kaum mehr verhohlenem Haß anstarrte. Wohin sie auch sah, blickte sie in zorngerötete Gesichter. Hier und da wurden sogar Fäuste geschüttelt. Verwünschungen wurden laut. Einige galten Weller und ihr, anderen den Töchtern des Drachen oder der Stadtgarde.

»Komm«, sagte Weller halblaut. »Besser, wir verschwinden, ehe dieser Tölpel etwas tut, was er später bedauert.«

Sie näherten sich dem Träger. Wieder stockten Tallys Schritte, und noch einmal wurde ihre instinktive Angst vor dem gepanzerten Ungeheuer fast übermächtig. Plötzlich war sie froh, daß Hrhon nicht bei ihnen war. Sie war sicher, daß es zu einem Unglück gekommen wäre, hätte der Waga diese Kreatur gesehen.

Auf ein Zeichen des Führers hin knickte der Hornkopf in den vorderen beiden Beinpaaren ein und öffnete seinen Rückenschäld. Tally sah, daß die zarten Flügel darunter beschnitten waren, so daß er nicht mehr fliegen konnte. Der Chitinpanzer selbst war sehr sonderbar geformt – im ersten Moment dachte sie, er wäre ebenfalls verstümmelt, aber dann erkannte sie, daß er zu einer Art natürlichem Sattel umgeformt war; nicht durch den Eingriff von Messern oder anderen Werkzeugen, sondem durch sorgsame Zuchtauswahl. Der Hornkopf war eine gezielte Mutation. Und nicht nur in einer Hinsicht, wie sie Augenblicke später erkannte.

»Wohin wollt ihr?« fragte der Führer übellaunig.

»Zum Hafen«, antwortete Weller. »Zur kleinen Schleuse. Das nördliche Ufer. «

Während Tally unsicher auf den halb geöffneten Rückenschild des Trägers hinaufkletterte, begann der Führer mit den Fingerspitzen über den Schädel des Hornkopfs zu fahren. Seine Hände bewegten sich dabei schnell und geschickt wie die eines Künstlers, der ein empfindliches Instrument spielt; mal zog er schnelle, zitterige Linien, mal tippte er nur mit den Fingerspitzen auf das schwarze Chitin, zum Abschluß preßte er die Handfläche auf das dreieckige Insektenmaul des Scheusales.

»Was tut er da?« fragte Tally halblaut.

Weller machte eine erschrockene Bewegung, still zu sein, beugte sich aber trotzdem zu ihr herüber und antwortete: »Er sagt ihm, wohin er uns bringen soll. Wenn er fertig ist, gibt es nichts, was den Träger noch vom Weg abbringen könnte. Aber still jetzt. Du stellst zu viele dumme Fragen.«

Der Führer war mittlerweile fertig geworden und ein Stück zurückgetreten. Einen Moment lang verharrte der Träger noch in seiner reglosen, nach vorne gebeugten Haltung. Dann richtete er sich wieder auf, hob den Kopf und spreizte die Flügeldecken noch weiter auseinander, bis sie im rechten Winkel vom Körper abstanden und er seine beiden Fahrgäste in der Balance hatte. Tally und Weller saßen nun schräg hinter seinem stacheligen Schädel, sicher gehalten von den natürlichen Vertiefungen seines Panzersattels, während ihre Beine frei in der Luft baumelten.

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Андрей Боярский

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