Читаем Der Cartoonist полностью

Doch als Scott sich dem Alten näherte, flackerte plötzlich etwas in dessen Augen auf, was auf eine unvermutete geistige Aktivität schließen ließ. Es war so schnell wieder vorbei, wie es gekommen war. Aber innerhalb dieses Moments, der nur einen Atemzug lang andauerte, meinte Scott etwas ... Lauerndes in diesen von Krähenfüßen umrahmten Augen entdeckt zu haben. Verstärkt wurde dieses merkwürdige Gefühl durch das, was der Mann mit seinen Händen anstellte. Mit seiner Linken hielt er ein Zeichenbrett fest gegen seine Knie gedrückt, während er mit dem Bleistift in der rechten Hand zeichnete.

Scott hatte bereits von diesem alten Kerl gehört, ihn aber noch nicht persönlich zu Gesicht bekommen. Der behandelnde Therapeut und Chef der Psychiatrie, Vince Bateman, hatte den Fall des alten Herrn bei einer der Besprechungen, die regelmäßig mittwochmorgens stattfanden, als diagnostisch schwer einzuordnen eingestuft. Aus medizinischer Sicht erfüllte der Patient die meisten Kriterien für eine altersbedingte Demenz, dagegen sprach jedoch seine, wie Bateman behauptete, fast unglaubliche künstlerische Begabung. Der Alte war mit dem Rettungswagen eingeliefert worden, er war ohne Bewusstsein gewesen und hatte keinerlei Papiere bei sich gehabt, die ihn hätten ausweisen können. Bateman hatte ihn der Einfachheit halber auf den Namen der Zeichner getauft.

»Los, kommt her«, rief die Studentin nochmals. »Das müsst ihr sehen! Das ist einfach der Hammer!« Die Gruppe versammelte sich um den alten Mann und bestaunte neugierig die flinken, scheinbar zufälligen Bewegungen des Bleistifts auf dem Zeichenblock. Mit einem ungeduldigen Blick auf die Uhr stellte sich Scott zu ihnen.

Ungeachtet der Störung seiner Privatsphäre fuhr der Alte mit dem Skizzieren fort und schaukelte dazu im Takt der Musik, die aus dem Radio neben ihm drang. Es war eines jener alten Transistorradios, die vor mehr als zwanzig Jahren so populär gewesen waren, lange bevor Walkmans und Ghetto-blaster eingeführt wurden. Ein Streifen alten, schmuddeligen Kreppbands hielt das rissige und ramponierte Gehäuse zusammen.

Scott blickte auf den Zeichenblock des Alten, und sofort war seine Ungeduld wie weggeblasen. Als kleiner Junge war Scott ein richtiger Comic-Fan gewesen und hatte, von Sergeant Rock bis Richie Rich, alles verschlungen. Aber so etwas wie das hier hatte er noch nie gesehen.

Der Zeichner hatte Action-Szenen entworfen, deren einzelne Sequenzen durch die für die klassischen Comics typischen gerahmten Kästen liefen. Die Cartoons zeigten zwei Männer beim Boxkampf. Auf dem Letzten der Serie war zu sehen, wie einer von ihnen bäuchlings auf der Matte lag, während der andere mit gespreizten Beinen über ihm stand und die Arme triumphierend nach oben streckte. Vom Ohr des Unterlegenen sickerte, schwarz wie Blei, Blut auf den Boden; der Alte war gerade dabei, die Einzelheiten des besiegten Körpers auszuarbeiten. Der Bleistift bewegte sich mit unglaublicher Genauigkeit und Geschwindigkeit. Kein Zweifel, die Zeichnungen waren von hoch professioneller Qualität Nein, dachte Scott, es war mehr als das: Sie wirkten geradezu lebendig.

»Was ist mit ihm, Dr. Bowman?«, fragte einer der Studenten.

»Naja, das weiß keiner so genau«, antwortete Scott, während er versuchte, sich den Vortrag von Dr. Bateman ins Gedächtnis zu rufen. »Ein namenloser Landstreicher, den man bewusstlos im Park nahe des QE-Parkways gefunden hat. Er gehört nicht zu meinen Patienten. Aber wenn ich mich richtig erinnere, hat man bei ihm im Gegensatz zu den meisten anderen namenlosen Obdachlosen, die hier eingeliefert werden, keine klassischen Zeichen von Alkoholismus feststellen können.«

Scotts Blick streifte erneut den Mann im Rollstuhl. Für eine oder zwei Sekunden fühlte er sich durch das ständige Kratzgeräusch des Bleistifts irritiert.

»Er ist einfach fantastisch!«, sagte das Mädchen, das den Alten zuerst entdeckt hatte. »Seht mal, wie schnell er ist. Fast so, als müsse er dabei kaum auf das Blatt schauen.«

»Meint ihr, dass er wirklich debil ist?«, wollte ein indischer Student mit leiser Stimme wissen.

Noch während Scott den Mund aufmachte, um zu antworten, kam ihm eine hohe, fast feminine Stimme zuvor. »Tja, meine verehrten Damen und Herren Doktoren, es sieht ganz so aus, als treffe diese Diagnose zu.«

Scott und sein Gefolge drehten sich um und sahen sich Dr. Bateman gegenüber, der die Frage auf seinem Weg durch den Flur zufällig mitgehört hatte.

Scott spürte, wie die alte Abneigung gegen seinen Kollegen in ihm hochstieg. Was seine Tätigkeit als Klinikpsychiater betraf, konnten Bateman nur wenige das Wasser reichen, und das wusste er selbst leider nur zu gut. Sein Ego hatte den Umfang eines Grizzlybären, und er war auch ähnlich grob, was die Zusammenarbeit mit ihm beinahe unerträglich machte. Schon hatte er - ohne sich auch nur durch einen Blick mit Scott zu verständigen - die Leitung der Diskussion an sich gerissen.

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