Читаем Der Cartoonist полностью

Widerwillig beschloss er, sich zusammenzureißen und seinen Pflichten nachzukommen. Schließlich wartete heute Abend noch eine >Überraschungs<-Party auf ihn. Die Vorfreude versetzte ihn jetzt schon in Hochstimmung und gab ihm neue Energie. Krista arrangierte jedes Jahr irgendeine Art von Geburtstagsfete für ihn, und er sah keinen Grund, warum sein siebenunddreißigster Geburtstag (»du alter Knacker«, neckte ihn seine innere Stimme) eine Ausnahme bilden sollte. Scott genoss diese Gewissheit Jahr für Jahr und ertappte sich dabei, wie er voller Erwartung vor sich hin grinste. Was nicht heißen sollte, dass Krista Bowman völlig berechenbar war. Zwar war sie stets liebevoll, besorgt, mütterlich und sexy - aber in anderer Hinsicht war nie vorherzusagen, was Mrs. Drapers jüngste Tochter, Krista Marie, als Nächstes anstellen oder auf die Beine stellen würde. Und das machte einen Grundzug ihres Charakters aus.

An der Haustür, kurz bevor er sich auf den zwanzig Minuten langen Weg zum Health Sciences Center in Ottawa machte, überkam Scott der überwältigende Drang, laut loszubrüllen und damit das ganze Haus zu wecken, vielleicht auch den ganzen See. Aber er blieb standhaft. Stattdessen ging er zur Garage hinüber, stieg in den Wagen und legte eine Kassette ein. Während er auf dem Schotterweg den Hügel hinauffuhr, versuchte er, sich die abendliche Party vorzustellen. Bestimmt würden sie viel Spaß miteinander haben.

Aber das bedrückende Gefühl, das der Traum in ihm ausgelöst hatte, das merkwürdige Gefühl einer bösen Vorahnung wollte und wollte nicht verschwinden. Es begleitete ihn fast den ganzen Tag hindurch, als habe er leichtes Fieber.

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Nachmittags gegen halb fünf hatte Scott den frühmorgendlichen Traum und die Mordsangst, die er ihm eingejagt hatte, nahezu vergessen. Während er auf dem Krankenhausflur der Station »Two Link< mit seinen Studenten sprach, waren seine Gedanken mehr oder weniger schon zu Hause auf der Sonnenterrasse, wo er sich später gemütlich entspannen und in Ruhe sein Bierchen schlürfen würde, so herrlich kalt, dass man es kaum in den Händen halten konnte. Ihm war heiß, und durch die stickige Luft der psychiatrischen Abteilung für chronisch Kranke drang ein nicht gerade angenehmer Geruch. Dicht gedrängt standen in Hufeisenform sechs Studenten in strahlend weißen, gebügelten Praktikantenkitteln um ihn herum, die ihm wissbegierig zuhörten. Sie waren auf ihrer Visite bereits bei fünf Patienten gewesen und die Fälle kurz durchgegangen. Scott war der Meinung, damit sei es mehr als genug für heute. Die letzte Patientin würde Mrs. Stopa sein. Er lockerte seine Krawatte und begann mit der abschließenden Anamnese.

»Mrs. Stopa ist dreiundneunzig Jahre alt.« Scott griff nach der Hand der alten, benommenen Polin, die vor ihm auf der Untersuchungsliege saß. »Sie hat eine Form von gewöhnlicher Altersdemenz - >altersbedingter Verfall« ist der Begriff, den das Lehrbuch verwendet« Das Lehrziel für den heutigen Nachmittag bestand darin, die Studenten an die Freuden des Alterns, genauer gesagt, der so genannten Vergreisung, heranzuführen. »Wie Sie sehen können, vegetiert sie förmlich dahin, ein Fall kompletter Geistesschwäche.«

Ehrlich gesagt, war Mrs. Stopa ein Paradebeispiel für Apathie. Sie starrte mit leerem Blick auf ihren Schoß, sie sabberte, ihre Kiefer mahlten unaufhörlich vor sich hin und erzeugten dabei nichts als grässliche Schmatzlaute. Sonst gab es leider kaum etwas, was Scott über die Alte hätte sagen können, und als sie plötzlich einen fahren ließ, verdrückten sich die Studenten diskret.

Scott beendete die Übungsstunde: »Gut, Freunde. Es ist schließlich Freitag. Wie wär's, wenn wir Schl- ...«

»He, Leute! Schaut euch das mal an!«

Eine junge, attraktive Studentin rief quer durch den Flur nach ihnen. Sie blickte fasziniert über die Schulter eines älteren Mannes, dessen Oberkörper in Kreuzgurten steckte, die ihn daran hinderten, aus dem Rollstuhl zu kippen. Auf den ersten Blick sah es so aus, als sei mit dem alten Mann nicht viel mehr los als mit seiner Mitpatientin Mrs. Stopa. Seine dürre Gestalt versank fast in der für senile Alte üblichen Anstaltstracht: ärmelloses Unterhemd, blaue Schlafanzughose, gestellt vom Krankenhaus, braune Filzlatschen. Außerdem umgab ihn der unverwechselbare Geruch nach Ammoniak. Sein scharfes Gesicht hatte tiefe Falten, vom Kinn hing ein Speichelfaden bis zu dem mit Essensresten voll gekleckerten Lätzchen. Die kleinen, dunkelbraunen, fast schwarz wirkenden Augen erinnerten an die Knopfaugen einer Stoffpuppe und unterstrichen den leeren Gesichtsausdruck.

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