Читаем Ambulanzschiff полностью

„… jetzt mal im Ernst, Doktor“, fuhr Fletcher fort. „Es ist ja nicht nur Thornnastor, der sich in nicht für FGLIs bestimmten Schiffsabschnitten wie ein Elefant im Porzellanladen aufführt. Einige andere Extraterrestrier nehmen schließlich auch ganz schön viel Platz ein. Manchmal sitzt jedem einzelnen Besatzungsmitglied der Tenelphi ungefähr ein halbes Dutzend ETs oder Terrestrier zu Füßen und lauscht den Berichten über das, was sie auf diesem Wrack gesehen haben. Aber uns hier vom Ambulanzschiff behandeln die, als hätten wir uns eine besonders entartete Form von Lepra eingefangen. Dabei haben wir uns mit dem gleichen Grippevirus angesteckt wie die Besatzung vom Aufklärungsschiff.“

Conway lachte und entgegnete: „Ich kann die Vorbehalte dieser Leute verstehen, Captain. Denen ist schließlich historisches Material von unermeßlichem Wert entgangen, das man schon seit vielen Jahrhunderten unwiederbringlich verloren geglaubt hatte. Das bedeutet, sie haben es gleich zweimal verloren, und deshalb sind sie mir auch doppelt böse, weil ich nicht mit einem ganzen Ambulanzschiff voller Dokumente und Gebrauchsgegenstände von der Einstein zurückgekehrt bin. Ehrlich gesagt, war ich damals sogar in der Versuchung, das zu tun. Aber wer weiß, was ich zusammen mit diesen Dokumenten noch an siebenhundertjährigen Bakterien- und Virusinfektionen mitgebracht hätte, gegen die wir nur geringe oder gar keine Widerstandskräfte besitzen. Dieses Risiko konnte ich einfach nicht eingehen. Und wenn meine Kritiker endlich aufhören, die bitter enttäuschten Amateurhistoriker zu spielen und sich wieder ihren Aufgaben als Ärzte und Diagnostiker dieses Hospitals widmen, dann wird ihnen schon klar werden, daß sie unter solchen Umständen genauso gehandelt hätten wie ich.“

„Da stimme ich Ihnen voll und ganz zu, Doktor“, erwiderte Fletcher.

„Ich hab sowohl für Ihre Probleme als auch für die der Amateurhistoriker vollstes Verständnis. Ich weiß aber auch, daß die sich vorm Verlassen des Schiffs alle einem äußerst gründlichen und — na ja — körperlich höchst unangenehmen Dekontaminierungsverfahren haben unterziehen müssen.

Und diese Prozedur sondert mit Ausnahme der Enthusiasten und Masochisten unter den Amateurhistorikern alle anderen aus. Ich wollte lediglich wissen, ob man diesen Leuten auf höfliche Art beziehungsweise überhaupt irgendwie mitteilen kann, daß sie sich von meinem Schiff fernhalten sollen?“

„Nun, unter diesen Leuten sind auch einige Diagnostiker“, antwortete Conway etwas hilflos.

„Also, Sie sagen das so, als wenn das eine Antwort auf meine Frage wäre, Doktor“, erwiderte der Captain mit verblüffter Miene. „Was gibt es denn so Besonderes an einem Diagnostiker?“

Die gesamte Tischrunde hörte auf zu essen und blickte Conway an, der als einziger an Bord außerhalb seiner sterilen Kabine nirgendwo Mahlzeiten zu sich nehmen durfte. Priliclas Schweben wurde ein wenig unruhiger, und Naydrad ließ einen kurzen, unübersetzbaren Nebelhornstoß ertönen, der bei Kelgianern wahrscheinlich einem ungläubigen Schnauben entsprach. Auf Fletchers Frage antwortete aber nicht Conway selbst, sondern Murchison.

„Die Diagnostiker sind tatsächlich etwas ganz Besonderes, Captain“, sagte sie und fügte lächelnd hinzu: „Und auch etwas höchst Eigenartiges.

Ihnen ist ja bereits bekannt, daß Diagnostiker das ranghöchste medizinische Personal im Hospital darstellen und daher nicht so ohne weiteres herumkommandiert werden können. Zudem weiß man bei einem Gespräch mit einem Diagnostiker nie so genau, mit wem oder was man eigentlich spricht…“

Wie Murchison weiter erklärte, verfügte das Orbit Hospital zwar über die Ausrüstung zur Behandlung jeder intelligenten Lebensform, aber kein einzelnes Lebewesen konnte auch nur einen Bruchteil der für diesen Zweck notwendigen physiologischen Daten im Kopf behalten. Natürlich eignete man sich durch Übung und Erfahrung chirurgisches Geschick und einen gewissen Grad an diagnostischen Fähigkeiten an, doch das vollständige physiologische Wissen für eine angemessene Behandlung irgendeines Patienten wurde durch das sogenannte Schulungsbandsystem vermittelt. Ein solches Band war nichts anderes als die Aufzeichnung der Gehirnströme einer medizinischen Kapazität, die derselben oder einer ähnlichen Spezies angehörte wie der zu behandelnde Patient.

Wenn zum Beispiel ein terrestrischer Arzt einen kelgianischen Patienten medizinisch zu versorgen hatte, speicherte er bis zum Abschluß der Behandlung eins der DBLF-Schulungsbänder im Gehirn und ließ es anschließend wieder löschen. Die einzige Ausnahme bildeten neben den Diagnostikern die Chefärzte, zu deren Aufgabe auch die Weiterbildung des medizinischen Personals gehörte. Sie mußten häufig ein, zwei Bänder über einen längeren Zeitraum im Kopf behalten und konnten sich allenfalls damit trösten, daß es Diagnostikern noch schlechter erging als ihnen.

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