Zuletzt zeigte Bast mit dem brennenden Ast auf den Bärtigen. Seine Zähne leuchteten rot im Feuerschein. Und sein Gesichtsausdruck war alles andere als ein Lächeln.
Epilog
Eine dreistimmige Stille
Es war wieder Nacht geworden. Das Wirtshaus zum WEGSTEIN lag in Stille, und es war eine dreistimmige Stille.
Der vernehmlichste Teil dieser Stille war dumpf und lastend und verdankte sich dem, was fehlte. Wäre ein Regen niedergegangen, dann hätte er aufs Dach getrommelt, wäre die Traufen hinabgelaufen und hätte die Stille letztlich ins Meer fortgespült. Hätten sich Gäste in den Betten des Wirtshauses geliebt, dann hätten sie mit ihrem Seufzen und Stöhnen die Stille beschämt und von dannen geschickt. Wäre Musik erklungen … aber nein, natürlich erklang keine Musik. All das fehlte, und so blieb es still.
Außerhalb des Wirtshauses drang der Klang einer fernen Festlichkeit leise durch den Wald. Fiedelklänge. Stimmen. Stampfende Stiefel und Händeklatschen. Doch dieser Klang war zart wie ein Faden und riss ab, als sich der Wind drehte, und zurück blieb nur das Rascheln im Laub und etwas, das sich fast wie der ferne Schrei einer Eule anhörte. Doch auch das verklang und ließ nichts zurück außer der zweiten Stille, die wartete, wie ein endlos innehaltender Atem.
Die dritte Stille war weit weniger vernehmlich. Hätte man eine Stunde lang gelauscht, so hätte man vielleicht begonnen, sie im kalten Metall von einem Dutzend Schlössern zu erahnen, die fest zugesperrt waren, um die Nacht draußen zu halten. Sie ruhte in den Tonkrügen voller Apfelmost und den Lücken im Schankraum, wo eigentlich Stühle und Tische hätten stehen sollen. Sie lag in den Schmerzen der Blutergüsse, die sich über einen ganzen Körper verteilt bildeten, und sie ruhte in den Händen des Mannes, der diese Blutergüsse an sich trug und sich nun vorsichtig vom Bett erhob, die Zähne vor Schmerzen zusammengebissen.
Der Mann hatte leuchtend-, ja flammendrotes Haar. Seine Augen blickten dunkel und abwesend, und er bewegte sich mit der Geschicklichkeit eines Diebes durch die Nacht. Er ging die Treppe hinab. Im Schankraum, hinter den fest verschlossenen Fensterläden, hob er die Hände wie ein Tänzer, verlagerte sein Gewicht und vollzog ganz langsam einen einzigen, vollkommenen Schritt.
Das Wirtshaus gehörte ihm, wie ihm auch die dritte Stille gehörte. Und das war nur recht und billig so, denn sie war die größte der dreifachen Stille und schloss die anderen ein. Sie war so tief und so weit wie der Spätherbst. Sie wog so schwer wie ein großer, vom Fluss glatt geschliffener Stein. Es war der geduldige, blumensichelnde Laut eines Mannes, der darauf wartet zu sterben.
Anhang
Kalender und Währungen
Der Kalender
Nach dem aturischen Kalender besteht das Jahr aus den acht Monaten
Die später hinzugefügten vier letzten Spannentage haben einen religiösen Bezug und leiten sich aus der Geschichte her, die Trapis in Kapitel 23 erzählt.
Die Währungen
Die gebräuchlichste Währung ist die kealdische. Sie wird von den kealdischen Behörden streng überwacht und ist dank grenzübergreifender Strafverfolgungsabkommen recht gut gegen Fälschungen geschützt. Als stabile Welthandelswährung ist sie praktisch überall anerkannt und willkommen, und in jeder größeren Stadt findet man kealdische Geldverleiher und -wechsler.
Kealdische Münzen sind trapezförmig und sehen daher, wenn man sie aufeinanderstapelt, wie kleine Metallbarren aus.
Ihre einzelnen Werte sind das Scherflein, der Deut, der Jot, das Talent und die Mark.
Das Scherflein, ein Geldstück aus billigem Roheisen, fällt nicht unter das kealdische Münzgesetz und darf daher von jedermann geprägt werden. Es ist nur so viel wert wie das Metall, aus dem es besteht, und trägt, um Verwechslungen mit einem Deut zu verhindern, auf einer Seite ein »X«.
Man rechnet folgendermaßen:
11-14 Scherflein = 1 Deut
10 Deute = 1 Kupfer-Jot
10 Kupfer-Jots = 1 Silbertalent
10 Silbertalente = 1 Goldmark.