Читаем Smileys Leute oder Agent in eigener Sache (Smiley Bd 7) полностью

Hamburg, dachte er, kletterte schnell aus dem Bett und zog seinen Morgenrock an. Er setzte sich wieder an Anns Schreibtisch und machte sich ernsthaft an die Prüfung der Liste von Wladimirs Anrufen, die ein Postbeamter in gestochener Schrift aufgestellt hatte. Er nahm ein Blatt Papier und warf Notizen darauf. Faktum: Anfang September erhält Wladimir den Brief aus Paris und räumt ihn Mikhel aus den Klauen.

Faktum: Etwa um dieselbe Zeit tätigt Wladimir ganz ungewöhnlicherweise einen kostspieligen Fernruf nach Hamburg, handvermittelt, vermutlich, damit er später die Gebühren zurückbekommen kann.

Faktum: Nochmals drei Tage danach, am achten, nimmt Wladimir ein R-Gespräch aus Hamburg entgegen, Gebühr zwei Pfund achtzig. Anrufer, Dauer und Uhrzeit sind aufgeführt, und der Anrufer hat dieselbe Nummer, mit der Wladimir vor drei Tagen telefoniert hatte.

Hamburg, dachte Smiley wieder, und seine Gedanken schweiften zu dem Knirps auf dem Foto. Die R-Gespräche waren mit Unterbrechungen bis vor drei Tagen weitergegangen, neun Anrufe zu insgesamt einundzwanzig Pfund, alle aus Hamburg an Wladimir. Aber wer hatte ihn angerufen? Aus Hamburg? Wer?

Plötzlich fiel es ihm ein.

Die hochaufragende Gestalt in dem Hotelzimmer, der große Schatten des kleinen Mannes, war Wladimir selbst gewesen. Er sah sie nebeneinander stehen, beide in schwarzen Mänteln, der Riese und der Zwerg.

Das verlotterte Hotel mit Musikberieselung und Karotapete lag am Flughafen Heathrow, wohin die beiden so ungleichen Männer zu einer Unterredung geflogen waren, genau in dem Augenblick, als Smileys berufliche Identität in Trümmer ging. Max, wir brauchen Sie. Max, geben Sie uns eine Chance.

Smiley hob ab und wählte die Nummer in Hamburg. Am anderen Ende sagte eine männliche Stimme leise »Ja?« und ließ eine Pause folgen.

»Könnte ich«, sagte Smiley und wählte auf gut Glück einen Namen, »könnte ich bitte Herrn Dieter Fassbender sprechen?« Deutsch war Smileys zweite Sprache und manchmal seine erste. »Hier gibt es keinen Fassbender« sagte dieselbe Stimme kühl nach einer kleinen Pause, als habe der Sprecher sich bei jemandem erkundigt. Smiley konnte leise Musik im Hintergrund hören.

»Hier ist Leber«, beharrte Smiley. »Ich muß dringend Herrn Fassbender sprechen. Ich bin sein Partner.«

Wieder längere Zeit nichts.

»Bedaure«, sagte der Mann nach einer weiteren Pause kurz angebunden - und legte auf.

Kein Privathaus, dachte Smiley, der hastig seine Eindrücke zu Papier brachte. - Der Sprecher hatte die Wahl zwischen zu vielen Möglichkeiten. Keine Behörde, denn welche Behörde spielt leise Hintergrundmusik und ist um Mitternacht an einem Samstag geöffnet? Ein Hotel? Möglich, aber ein einigermaßen großes Hotel hätte ihn mit dem Empfang verbunden und ein Minimum von Höflichkeit an den Tag gelegt. Ein Restaurant? Zu verstohlen, zu sehr auf der Hut - und zudem hätten sie sich sicher mit Namen gemeldet.

Die Teile nicht gewaltsam zusammenfügen, mahnte er sich. Einspeichern. Geduld. Aber wie soll man geduldig sein, wenn man so wenig Zeit hat?

Er ging wieder ins Bett, öffnete eine Nummer von Cobbetts Rural Rides und versuchte darin zu lesen, während er müßig über so gewichtige Dinge nachdachte, wie über seinen Bürgersinn und wieviel oder wie wenig davon er Oliver Lacon schuldete: >Ihre Pflicht, George.< Doch wer könnte ernsthaft Lacons Mann sein? Wer könnte Lacons schwache Argumente als Hinweise für das nehmen, was des Kaisers ist?

»Emigranten hui, Emigranten pfui. Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln«, murrte er laut.

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