Читаем Немецкий язык с Эрихом Кестнером. Трое в снегу полностью

»Wollen Sie sich denn kostümieren (хотите уже нарядиться)?« fragte Tobler erstaunt (удивленно спросил Тоблер). »Als was denn (кем же)?«

Johann zog die Livreejacke an und sagte sehnsüchtig (Иоганн надел ливрею и с тоской ответил; die Sehnsucht — тоска): »Als Diener (слугой)!«

34.    Tobler konnte sich kaum von dem Anblick losreißen. Schließlich ging er ins grüne Eckzimmer hinüber, in dem Johann verdrossen die Anzüge probierte, die ihm vor vier Tagen der beste Zuschneider Berlins angemessen hatte. Die letzten kleinen Schönheitsfehler waren beseitigt worden, und der Geschäftsführer der weltbekannten Firma, der sich persönlich in die Grunewaldvilla bemüht hatte, ließ es an begeisterten Zwischenrufen nicht fehlen.

Johann stand wie ein unschuldig Angeklagter vor dem Pfeilerspiegel. Er ließ sich nacheinander die Jacketts, den Smoking, die Skijoppe und den Frack anziehen, als seien es lauter Zwangsjacken.

Als der biedere grauhaarige Diener zum Schluss im Frack dastand, breitschultrig und schmalhüftig, riss es den Millionär hin. »Johann«, rief er, »Sie gleichen einem Botschafter! Ich glaube nicht, dass ich mich je wieder trauen werde, mir von Ihnen die Schuhe putzen zu lassen.«

Der Diener wandte sich um. »Es ist eine Sünde, Herr Geheimrat. Sie werfen das Geld zum Fenster hinaus. Ich bin verzweifelt.«

Der Schneider meinte, das sei ihm, wenn man ihm die Bemerkung gestatten wolle, noch nicht vorgekommen.

»Sie reden, wie Sie es verstehen«, sagte der Diener.

Das konnte der Herr nicht abstreiten, und dann empfahl er sich.

Als er draußen war, fragte Johann den Geheimrat: »Gibt es in Bruckbeuren eigentlich Kostümfeste?«

»Selbstverständlich. In solchen Wintersporthotels ist dauernd etwas los.«

Johann zog den Frack aus.

»Wollen Sie sich denn kostümieren?« fragte Tobler erstaunt. »Als was denn?«

Johann zog die Livreejacke an und sagte sehnsüchtig: »Als Diener!«

35.    Nach dem Abendessen bat der Geheimrat die anderen, ihm zu folgen (после ужина тайный советник попросил остальных проследовать за ним; dasAbendessen; derAbend— вечер; bitten). Seine Tochter, Frau Kunkel und Johann begleiteten ihn zögernd (его дочь, фрау Кункель и Иоганн нерешительно следовали за ним). Er öffnete die Tür des Arbeitszimmers und schaltete das Licht ein (он открыл дверь кабинета и включил свет). Anschließend herrschte minutenlanges Schweigen (после этого на минуту воцарилось молчание; das Schweigen). Die Schreibtischuhr tickte (только тикали часы на письменном столе).

Die Kunkel wagte sich als erste ins Zimmer (Кункель первой отважилась /войти/ в комнату). Langsam näherte sie sich dem violett gewesenen Anzug aus der Fruchtstraße (она медленно приблизилась к бывшему когда-то фиолетовым костюму с Фрухтштрассе). Sie befühlte ihn so vorsichtig, als fürchte sie, er könne beißen (она потрогала его так осторожно, словно боялась, что он может укусить). Sie schauderte und wandte sich den gestreiften Flanellhemden zu (она содрогнулась и повернулась к полосатым фланелевым рубашкам; sich wenden). Von einem der Stühle hob sie die steifen Manschetten und blickte entgeistert auf die vier blättrigen Manschettenknöpfe (с одного из стульев она подняла жесткие манжеты и растерянно посмотрела на четыре клеверных запонки; heben).

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