Frau Kunkels Taftkleid knisterte. Sie schritt die Front ab. Sie schob einen Teller zurecht und zupfte an einem Löffel.
»Gestern gab es Nudeln mit Rindfleisch«, bemerkte Isolde melancholisch. »Heute weiße Bohnen mit Würstchen. Ein Millionär sollte eigentlich einen eleganteren Appetit haben.«
»Der Herr Geheimrat isst, was ihm schmeckt«, sagte Frau Kunkel nach reiflicher Überlegung.
Das neue Dienstmädchen verteilte die Mundtücher, kniff ein Auge zu, das getroffene Arrangement zu überprüfen, und wollte sich entfernen.
»Einen Augenblick noch!« meinte Frau Kunkel. »Mein Vater, Gott hab ihn selig, pflegte zu sagen: ‚Auch wer morgens dreißig Schweine kauft, kann mittags nur ein Kotelett essen.’ Merken Sie sich das für Ihren ferneren Lebensweg! Ich glaube kaum, dass Sie sehr lange bei uns bleiben werden.«
»Wenn zwei Personen dasselbe denken, darf man sich etwas wünschen«, sagte Isolde verträumt.
»Ich bin keine Person!« rief die Hausdame. Das Taftkleid zitterte.
Dann knallte die Tür.
Frau Kunkel zuckte zusammen und war allein. — Was mochte sich Isolde gewünscht haben? Es war nicht auszudenken!
8. Das Gebäude, von dessen Speisezimmer soeben die Rede war, liegt an jener alten, ehrwürdigen Allee, die von Halensee nach Hundekehle führt (дом, о столовой которого шла речь, находится на старой почтенной аллее, протянувшейся от Халензе до Хундекеле;
Sie fällt dadurch auf, dass man sie überhaupt nicht sieht (она обращает на себя внимание тем, что ее /с улицы/ вообще не видно).
Илья Михайлович Франк , Илья Франк , Фридрих Дюрренматт , Яков Александрович Унфангер , Яков Унфангер
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