Jeder hatte ausserdem eine große Flasche voll schwarzer Flüssigkeit mit einer Sprühdüse am Deckel in der Hand…»Bedeckt eure Gesichter und fangt an zu sprühen,«sagte Mrs Weasley zu Harry und Ron, kaum daß sie sie erblickt hatte und zeigte auf zwei weitere Flaschen mit schwarzer Flüssigkeit, die auf einem spinnenbeinigen Tischchen standen.»Es ist Zahnfeentod. Ich habe noch nie einen so schlimmen Befall gesehen – was
Hermines Gesicht war von einem Geschirrtuch halb verdeckt, aber Harry konnte deutlich den vorwurfsvollen Blick sehen, den sie Mrs Weasley zuwarf.
»Kreacher ist so alt, er hat es wahrscheinlich einfach nicht mehr geschafft…«
»Du wärst überrascht, was Kreacher alles schaffen kann, wenn er nur will, Hermine,«sagte Sirius, der gerade den Raum betreten hatte, eine blutfleckige Tasche über der Schulter, die offenbar tote Ratten enthielt.»Ich habe gerade Schnäbelchen gefüttert,«fügte er hinzu, als er Harrys fragenden Blick sah.»Den habe ich oben im Schlafzimmer meiner Mutter einquartiert. Jedenfalls…dieser Schreibtisch…«
Er lie die Tasche mit den Ratten auf einen Sessel fallen und bückte sich, um das verschlossene Schränkchen anzusehen.
Harry fiel erst jetzt auf, daß es leicht zitterte.
»Also, Molly, ich bin ziemlich sicher, das ist ein Boggart,«sagte Sirius und spähte durch das Schlüsselloch,» aber vielleicht sollten wir Mad-Eye einen Blick drauf werfen lassen, bevor wir ihn rauslassen, so wie ich meine Mutter kenne, könnte es auch etwas viel Schlimmeres sein.
»Du hast völlig recht, Sirius,«sagte Mrs Weasley.
Sie sprachen beide ein einem bemüht leichten, höflichen Tonfall, der Harry überdeutlich wissen ließ, daß keiner der beiden ihre Auseinandersetzung von letzter Nacht vergessen hatten.
Eine laute, scheppernde Glocke erklang von unten, gefolgt von einem Strom aus Geschrei und Schluchzern, wie er letzte Nacht von Tonks ausgelöst worden war, als sie den Schirmständer umgestoßen hatte.
»Ich sag«s ihnen immer wieder, sie sollen nicht an der Tür läuten!«sagte Sirius entnervt und eilte aus dem Raum. Sie hörten ihn die Treppe hinunterjagen, während Mrs Blacks Kreischen aufs Neue durch das Haus gellte.
»Schandflecke, dreckige Mischlinge, Verräter unseres Blutes, Kinder des Abschaums…«
»Mach bitte die Tür zu, Harry,«sagte Mrs Weasley.
Harry ließ sich beim Schließen der Tür so viel Zeit, wie er sich getraute; er wollte zuhören, was unten geschah. Sirius hatte es offenbar geschafft, die Vorhänge vor dem Portrait zu schliessen, denn sie hatte aufgehört zu schreien. Er hörte wie Sirius die Eingangshalle entlang ging, das Klappern der Kette an der Eingangstür und dann eine tiefe Stimme, die er als die von Kingsley Shacklebolt erkannte.»Hestia hat mich gerade abgelöst, also hat sie jetzt Moodys Mantel, dachte mir, ich hinterlasse einen Bericht für Dumbledore…«
Harry fühlte den Blick von Mrs Weasley im Nacken und schloss widerwillig die Salontür, um sich wieder der Zahnfeejagd anzuschließen.
Mrs Weasley beugte sich über
»Also, Kinder, ihr müsst euch vorsehen, Zahnfeen beissen und ihre Zähne sind giftig. Ich habe eine Flasche mit einem Gegenmittel da, aber mir wäre es lieber, keiner würde es brauchen.
»Hallo Kreacher,«sagte Fred ziemlich laut und schlug die Tür zu.
Der Haus-Elf blieb wie angewurzelt stehen, hörte auf vor sich hin zu murmeln und überraschte mit einer sehr betonten aber um so weniger überzeugenden Begrüßung.
»Kreacher hat den jungen Herrn nicht gesehen,«sagte er sich umdrehend und vor Fred verbeugend. Noch immer zum Teppich gewandt fügte er, sehr gut zu verstehen, hinzu:»Das garstige kleine Balg eines Verräters ist er.«
»Entschuldigung?«sagte George.»Ich hab den Rest nicht verstanden.«
»Kreacher hat nichts gesagt,«erwiderte der Elf mit einer weiteren Verbeugung zu George und fügte mit einem abschätzigen Unterton hinzu:»und da ist sein Zwillingsbruder, unnatürliche kleine Bestien sind sie.«
Harry wußte nicht ob er lachen sollte oder nicht. Der Elf richtete sich sie alle missgünstig anblickend auf und fuhr fort zu murmeln, da er offensichtlich davon überzeugt war daß sie ihn nicht hören konnten.
…«.und da ist das Schlammblut, unverschämt steht es herum, oh, wenn die Herrin wüsste, oh, wie sei weinen würde, und da ist ein neuer Junge, Kreacher kennt seinen Namen nicht. Was tut er hier? Kreacher weiss es nicht…«
»Das ist Harry, Kreacher,«sagte Hermine freundlich,»Harry Potter.«
Kreachers blasse Auge weiteten sich und er murmelte schneller und wütender als je zu.zuvor.
»Das Schlammblut spricht mit Kreacher als ob sie mein Freund wäre, wenn Kreachers Herrin ihn in solcher Gesellschaft sähe, oh, was würde sie sagen-«
»Nenn sie nicht Schlammblut!«sagten Ron und Ginny im Chor, äußerst verärgert.
»Das macht nichts,«flüsterte Hermine,»Er ist nicht ganz richtig im Kopf, er weiss nicht-«