Читаем Die Töchter des Drachen полностью

Beißender, blauer Rauch verpestete die Luft. Glühende Holzsplitter und Flammen regneten von der Decke, und als sie sich der gegenüberliegenden Tür näherte, brach sie durch die morschen Dielen. Hätte es einen Keller unter dem Haus gegeben, hätte sie sich vermutlich zu Tode gestürzt; so aber brach sie nur bis an die Knie ein und fand auf einem widerlich schwammigen Boden Halt. Hastig befreite sie sich, trat mit einer wütenden Bewegung die Tür ein und schoß blindlings ihre Waffe ab. Irgendwo auf der anderen Seite explodierte etwas. Grelles Licht und kleine, gelborangene Flammenzungen schlugen ihr entgegen, als sie die Reste der Tür mit der Schulter beiseitestieß.

Vor ihr erstreckte sich ein niedriger, fensterloser Gang, der bis vor wenigen Sekunden am Fuß einer hölzernen Treppe geendet hatte. Jetzt ragten nur noch die obersten vier oder fünf Stufen zerfetzt und brennend aus der Decke, und wo die Wand gewesen war, gähnte ein gewaltiges Loch mit glühenden Rändern. Dahinter war eine weitere schmale Gasse zum Vorschein gekommen. Brennende Trümmerstücke und glühender Stein bildeten ein bizarres Muster auf dem schlammigen Boden.

Tally drehte sich herum, als sie ein Geräusch hörte, das nicht in das Prasseln der Flammen gehörte. Sie sah das Glitzern von Horn, hob ihre Waffe und erkannte im allerletzten Moment Hrhon, der ungeschickt durch die Bresche im Mauerwerk hereinkroch. In der rechten Hand hielt er den abgerissenen Arm einer Beterin, seine andere Pranke zerrte ein zappelndes Etwas hinter sich her, das Tally erst nach Augenblicken als einen arg ramponierten Weller erkannte.

Flammen und brennendes Holz regneten auf die beiden herab. Hrhon spürte es wahrscheinlich nicht einmal, aber Weller schrie vor Schmerz, als ein weißglühender Span sein Gesicht traf. Winzige, rote Flämmchen begannen aus seinem Bart zu züngeln. Mit einem Satz war Tally bei ihm, schlug die Flammen mit den Händen aus und half ihm auf die Füße.

»Schaff ihn raus!« schrie sie. »Schnell!«

Gleichzeitig versetzte sie Weller einen Stoß, der ihn meterweit durch den brennenden Raum taumeln ließ, sprang zur Seite, um einem Hagel brennender Balken und sprühender Funken auszuweichen, und sah einen gigantischen hornköpfigen Umriß in der Mauerbresche auftauchen. Instinktiv riß sie ihre Waffe hoch und schoß. Der unsichtbare Blitz traf die Beterin, zerfetzte zwei ihrer Beine und zermalmte ein Drittel ihres Hinterleibes, aber das Insekt rast weiter auf sie zu, wie ein lebendes Geschoß vom Schwung seiner eigenen Bewegung vorwärts gerissen. Seine gewaltige Klaue zuckte im Todeskampf, traf Tallys Arm und schmetterte ihr die Waffe aus der Hand.

Sie fiel, spürte eine Woge entsetzlicher Hitze durch ihren linken Arm rasen und sprang verzweifelt wieder auf die Füße. Ihr Mantel brannte. Sie riß ihn herunter, schlug mit der bloßen Hand die Flammen aus, die an ihrem Wams leckten, und taumelte in die Richtung, in der Hrhons Schatten wie ein flacher Scherenschnitt hinter den Flammen tanzte.

Schmerz und Hitze trieben ihr die Tränen in die Augen. Halb blind hetzte sie durch das brennende Zimmer, prallte unsanft gegen den Türrahmen und fühlte sich plötzlich von einer unmenschlich starken Hand gepackt und vorwärts gerissen.

Auch der Korridor stand in hellen Flammen. Das Feuer hatte die Decke erreicht und das Gemisch aus Lehm und Stroh in Brand gesetzt, aus dem sie gemacht war. Der Boden schwelte, und die Luft war so heiß, daß Tally vor Schmerz aufschrie, als sie zu atmen versuchte.

Hrhon warf sie sich kurzerhand über die Schulter, versuchte mit der Hand ihr Gesicht vor den Flammen zu schützen und rannte auf seinen kurzen Beinen los, so schnell er nur konnte.

Es war nicht sehr schnell.

Er brauchte zehn Sekunden, um den nur wenige Schritte messenden Gang zu durchqueren, und hätte er weitere zehn Sekunden gebraucht, hätte er nur noch eine Leiche ins Freie geschafft. Tally konnte nicht mehr atmen. Die Hitze hatte ihre Kehle verbrannt, und der erstickende Rauch fraß in ihren Lungen wie Säure. Ihr Gesicht und ihre Hände fühlten sich an wie eine einzige, schmerzende Wunde. Als Hrhon sie behutsam von der Schulter lud und auf die Füße stellte, wankte sie vor Schwäche und wäre gestürzt, wenn der Waga nicht rasch zugegriffen und sie gestützt hätte.

»Sssoll isss disss thraghen?« fragte Hrhon.

Tally schüttelte mühsam den Kopf. Allein die Vorstellung, ihre schmerzenden Muskeln auch nur noch zu einem einzigen Schritt zu zwingen, bereitete ihr Übelkeit. Aber Hrhon war einfach zu langsam. »Wo... wo ist Weller?« keuchte sie.

»Hier, verdammt noch mal. Oder das, was ihr von mir übrig gelassen habt!«

Tally ließ Hrhons Schulter los und drehte sich um. Weller hockte wenige Schritte hinter ihr auf den Knien, die linke Hand gegen sein verbranntes Gesicht gepreßt. Sein Wams wies zahllose Brandflecken auf, an einer Stelle schwelte es sogar noch. Aber der Ausdruck in seinen Augen war eindeutig Wut.

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Андрей Боярский

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