Читаем Die Töchter des Drachen полностью

Das Mädchen überlegte nur einen Sekundenbruchteil, dann schüttelte es so heftig den Kopf, daß seine Haare flogen. Es wollte ganz entschieden nicht, daß Tallys Geschichte jetzt zu Ende war; zum einen, weil es ein Kind war, und es auf die Fortsetzung der Erzählung brannte. Aber da gab es noch einen anderen, sehr viel wichtigeren Grund, den es selbst in dieser Klarheit nicht begriff, aber sehr deutlich spürte. Ja, es hatte direkt Angst davor, daß die Fremde nun sagen könne, Tally und die anderen hätten sich zu Tode gestürzt. Es wäre eine Ende, sicher, aber kein befriedigendes. Nach der Meinung des Kindes brauchte jede Geschichte ein Ende, nicht unbedingt ein gutes, aber einen Abschluß. Eine Geschichte wie die Tallys durfte nicht so enden, denn das hätte nichts anderes bedeutet, als daß sie wahr war. Geschichten, die man sich ausdachte, endeten anders; nur die Wirklichkeit war grausam genug, eine jahrzehntelange Anstrengung zu einem Witz herabzusetzen. Zum ersten Mal, seit das Mädchen der Fremden zuhörte, bekam sie Angst, daß Tallys Abenteuer mehr als eine Geschichte sein konnten.

»Sie haben den Schlund erreicht?« fragte das Mädchen. Seine Stimme bebte vor Angst.

Die Fremde nickte. »Das haben sie, Kind. Und mehr. Sie haben gefunden, wonach Tally gesucht hatte, all die Zeit.«

»Aber wie?« fragte das Mädchen. »Der Abgrund war fünf Meilen tief!«

»Sicher.« Zur Enttäuschung des Kindes sprach die Fremde nicht weiter, sondern stand auf, reckte ihre vom langen Sitzen steif gewordenen Glieder und gähnte ungeniert, ohne die Hand vor den Mund zu heben. Ihr Benehmen war dem Kind peinlich. Ihre Mutter hätte sie für ein solches Betragen gescholten, und nun tat diese Frau genau das, was ihr, dem Kind, bei Strafe verboten war.

»Erzähl mir, wie es weiterging.«

Die Frau nickte. Ihr Gesicht wirkte grau vor Müdigkeit. Das Mädchen glaubte zu spüren, daß sie Angst hatte. »Sicher«, sagte sie. »Aber nicht hier!« Sie sah sich suchend um, blickte abermals in den Himmel und deutete schließlich auf den kleinen Buchenhain, der sich zwei Meilen entfernt erhob.

»Laß uns dorthin gehen«, sagte sie. »Der Tag wird heiß. Vielleicht finden wir dort drüben ein wenig Schatten und Wasser.«

Das Mädchen stand gehorsam auf, und während sie Seite an Seite den grasbewachsenen Hang hinabgingen, begann die Frau wieder zu erzählen:

»Im ersten Moment waren alle starr vor Schreck. Wahrscheinlich dachten sie an den Tod, jeder auf seine Weise, und Tally tat es ganz bestimmt. Der Sturz schien endlos zu dauern, und...

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Андрей Боярский

Попаданцы / Фэнтези / Бояръ-Аниме