Читаем Der Cartoonist полностью

Schließlich griff Scott zum Telefon und wählte Gerrys Nummer in Ottawa. Gerry St. Georges war sein bester Freund. Er hatte noch niemals seinen Geburtstag vergessen. Scott hatte mittlerweile eine zwanzig Jahre alte Sammlung alberner Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke, die er Gerry verdankte: Gummi-Dildos, Hundescheiße aus Ton, Plastikkotze, falsche Risse für den Fernsehbildschirm, Riesenbrüste zum Umschnallen und obszöne Postkarten der schlimmsten Art. Gerry war ein halbes Jahr älter als Scott, ein großer, kräftiger Mann mit ausgeprägtem Beschützerinstinkt. Er war Polizist im Bezirk Ottawa.

Bei Gerry ging keiner ans Telefon.

»Abendessen«, rief Krista von der obersten Treppenstufe.

Scott trank sein Bier in großen Zügen leer. Als er aufstand, stellte er fest, dass er ziemlich blau war. Leicht torkelnd erklomm er die ersten Stufen und musste aufgrund seines veränderten Wahrnehmungsvermögens kichern.

Sie nimmt mich nur auf den Arm, stimmt's?

Aber auch beim Abendessen erwähnte niemand das Thema Geburtstage oder Partys. Nicht einmal Kath verriet irgendwelche Anzeichen einer stillen Verschwörung. Sie saß neben Scott und nagte an den Resten eines gegrillten Koteletts.

Er probierte es noch einmal. »Und was hat mein großes Mädchen heute Abend noch vor?«

War da was? Ein verräterisches Augenzwinkern? Eine geheime Botschaft, die unauffällig zwischen Mutter und Tochter ausgetauscht wurde?

»Wir sind alle bei Lita zur Pyjama-Party eingeladen und dürfen dort übernachten.« Kaths Augen sahen ihn bettelnd an. »Mom hat gesagt, ich soll dich fragen ... Kann ich hin, Dad? Bitte!«

»Willst du denn nicht lieber zu Hause bei deinem lieben, alten Vater bleiben?«

Kath sah ihn enttäuscht an. »Um was zu machen?«

»Okay«, sagte Scott und fand sich schließlich mit der Wahrheit ab. »Du kannst hingehen.«

»Bist du sauer?«

Es war Viertel vor neun und fast dunkel. Krista hatte sich in einen matronenhaften Schal gewickelt, auf dem Sofa im oberen Stockwerk zusammengekuschelt und las Legion von Blatty. Kath war seit einer Stunde fort.

Und ob er sauer war!

»Nein.« Er saß Krista gegenüber im Sessel und blätterte durch eine medizinische Fachzeitschrift. »Warum sollte ich?«

»Tja, du bist zwar hier der Seelenklempner«, antwortete Krista mit funkelnden Augen, »aber ich denke, du bist sauer.«

Wollte sie ihn etwa ködern, aus der Reserve locken?

»Ich geh jetzt ins Fernsehzimmer«, sagte Scott mit einem kindischen »Das-hast-du-davon«-Ton in der Stimme. Er ließ die Zeitschrift fallen und stand auf. Während er mit erhobenem Haupt aus dem Zimmer stolzierte, meinte er zu sehen, wie Krista heimlich auf ihre Armbanduhr blickte. Dann las sie weiter. Keine Anzeichen eines Widerspruchs.

Er stampfte die Stufen hinunter, nachdem er sich — das wievielte war es jetzt? - das fünfte Bier eingeschenkt hatte. Na gut, dann war er eben beleidigt. Nur weil er Psychiater war, hieß das noch lange nicht, dass er vor kleinen Durchhängern und Unsicherheiten gefeit war. Sich an Dinge wie Geburtstage zu erinnern, sie zu zelebrieren, war ein Zeichen der Liebe. Und in dieser Hinsicht stand Scott keineswegs über den Dingen, er brauchte die Bestätigung. Er war Kristas wegen schon immer unsicher gewesen. Vom körperlichen Standpunkt aus betrachtet, war sie von jeher ein weit attraktiverer Mensch als er. Ihr Aussehen übertraf das seinige in einem solchen Ausmaß, dass Scott jahrelang vor Partys und öffentlichen Anlässen, bei denen Krista den Blicken anderer Männer ausgesetzt war, insgeheim zurückgeschreckt war. Er wusste, dass er sie nicht zu Hause einsperren konnte, und hatte ihr gegenüber kein Wort über seine Ängste verlauten lassen. Aber die Männer liefen ihr wie schwanzwedelnder Köter hinterher. Er wusste, dass Krista ihn liebte, wusste, dass sie glücklich war. Aber dennoch ... Manchmal war es beängstigend. Beängstigend, wie sehr er sie brauchte.

Um neun Uhr klingelte das Telefon. Scott, der immer noch verletzt und verärgert war, ließ es läuten und wartete darauf, dass Krista oben abhob. Beim siebenten Klingeln ging er zu Kaths Mickymaus-Telefon hinüber und griff nach dem Hörer. Micky grinste ihn schadenfroh an.

»Hallo«, sagte er etwas zu scharf. Über sich konnte er Krista durchs Zimmer schlurfen hören.

»Scott! Alles Gute zum Geburtstag!«

Es war Gerry.

Scott erwiderte Mickys Grinsen. »Danke, Mann. Ich bin wirklich froh, dass sich irgendwer daran erinnert.« Wie pubertär! Aber die Worte waren bereits draußen. Jetzt war die Katze aus dem Sack.

»Wer hat's denn vergessen?«

»Ach, nur der gesamte Bowman-Harem.«

»So, so, wirklich?« gluckste Gerry. »Das fällt mir schwer zu glauben. Hast du mal 'ne Anspielung fallen lassen?«

Scott stöhnte.

»Naja, vielleicht solltest du das. Wie auch immer, was gibt's Neues? Hast du deine Meinung wegen eurer Reise geändert?«

»Nein. So gern ich auch würde, ich kann einfach nicht mitfahren.«

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