Читаем Smileys Leute oder Agent in eigener Sache (Smiley Bd 7) полностью

»Ich habe auch nur >Hallo< gesagt, Mr. Smiley. Mehr tun wir nicht. Wir nennen keine Nummer. Er sagte: >Hier ist Gregory, ich will Max sprechen. Ich habe etwas sehr Dringendes für ihn. Bitte, holen Sie sofort Max.< Ich fragte ihn routinemäßig, von woher er anrufe, aber er sagte nur, er habe genügend Kleingeld. Wir haben keine Anweisung, ankommende Gespräche zu lokalisieren, und außerdem würde das ohnehin zu lange dauern. Bei der Lebensleitung ist ein elektrischer Karteikartenwähler mit allen Decknamen. Ich sagte dem Anrufer, er solle am Apparat bleiben und habe >Gregory< eingetippt. Das tun wir als nächstes, nachdem wir gefragt haben, woher der Anruf komme. Und schon hatte ich die Antwort aus dem Wähler. >Gregory gleich Wladimir, Ex-Agent, Ex-General der Sowjet-Armee, Ex-Führer der Rigagruppe.< Dann das Aktenzeichen. Ich habe >Max< eingetippt und Sie gefunden, Sir.« Smiley nickte kurz. »>Max gleich Smiley.< Dann habe ich >Riga-Gruppe< eingetippt und festgestellt, daß Sie ihr letzter Vikar waren.«

»Ihr Vikar?« sagte Lacon, als habe er eine Häresie entdeckt.

»Smiley ihr letzter Vikar, Mostyn? Was soll nun das schon wieder -?«

»Ich dachte, Sie hätten von all dem gehört, Oliver«, unterbrach Smiley ihn.

»Nur in Grundzügen«, gab Lacon zurück. »In einer Krisensituation beschränkt man sich auf das Grundsätzliche.«

Ohne Mostyn aus den Augen zu lassen, lieferte Strickland in seinem verquetschten Schottisch  die  gewünschte Erläuterung:

»Organisationen wie diese Gruppe hatten traditionsgemäß zwei Einsatzleiter. Den Postboten, der die Kleinarbeit für sie erledigte, und den Vikar, der über dem Getümmel stand. Ihre Vaterfigur«, sagte er, und nickte flüchtig in Smileys Richtung.

»Und wer war als letzter Postbote der Gruppe eingetragen, Mostyn?« fragte Smiley, ohne Strickland im mindesten zu beachten. »Esterhase, Sir, Codename Hector.«

»Und der Anrufer hat nicht nach ihm verlangt?« sagte Smiley zu Mostyn, wiederum direkt an Strickland vorbei.

»Wie bitte, Sir?«

»Wladimir hat nicht Hector verlangt? Seinen Postboten? Er hat mich verlangt. Max. Nur Max. Wissen Sie das ganz genau?« »Er verlangte Sie und niemanden sonst, Sir«, erwiderte Mostyn ernst.

»Haben Sie sich Notizen gemacht?«

»Die Lebensleitung liegt automatisch auf Band, Sir. Sie ist außerdem an die Zeitansage angeschlossen, so daß wir auch da genaue Angaben bekommen.«

»Verdammt, Mostyn, das ist eine vertrauliche Angelegenheit«, schnappte Strickland. »Mr. Smiley ist zwar ein hervorragendes Ex-Mitglied, aber er gehört nicht mehr zur Familie.«

»Was haben Sie dann als Nächstes getan?« fragte Smiley.

»Die Dienstvorschrift ließ mir sehr wenig Spielraum, Sir«, antwortete Mostyn, wobei er wieder, wie Smiley, gezielt an Strickland vorbeiredete. »Sowohl >Smiley< wie >Esterhase< standen auf der Warteliste, das heißt, sie konnten nur über die fünfte Etage angesprochen werden. Mein Abteilungsleiter war zum Lunch gegangen und wurde nicht vor zwei Uhr fünfzehn zurückerwartet.« Er zuckte leicht die Achseln. »Ich habe abgeblockt. Ihm gesagt, er solle es um zwei Uhr dreißig nochmals versuchen.«

Smiley wandte sich an Strickland. »Sagten Sie nicht, daß alle Emigranten-Akten gesondert geführt und verwahrt werden?«

»Stimmt.«

»Hätte nicht irgendetwas Diesbezügliches auf der Karte erscheinen müssen?«

»Hätte schon, hat aber nicht«, sagte Strickland.

»Genau das war der springende Punkt, Sir«, pflichtete Mostyn bei, ausschließlich an Smileys Adresse. »Nichts deutete bei diesem Stand der Dinge darauf hin, daß Wladimir und seine Gruppe tabu waren. Der Karte nach sah er wie ein x-beliebiger pensionierter Agent aus, der Wind machte. Ich nahm an, er wolle ein bißchen Geld oder Gesellschaft oder dergleichen. Wir haben einige von dieser Sorte. Überlaß ihn dem Abteilungsleiter, dachte ich.«

»Keine Namen, Mostyn«, sagte Strickland. »Vergessen Sie das nicht.«

Hier hatte Smiley den Eindruck, daß Mostyn vielleicht mit seinem Zögern - seiner Miene, als streiche er bei allem, was er sagte, angewidert um irgendein gefährliches Geheimnis - zu verstehen geben wolle, er decke einen nachlässigen Vorgesetzten. Doch Mostyns nächste Worte widerlegten diesen Eindruck, denn er deutete jetzt sehr wohl an, daß sein Boß einen Fehler begangen habe.

»Die Sache war nur, daß mein Abteilungsleiter erst um drei Uhr fünfzehn vom Lunch zurückkam, und als Wladimir um zwei Uhr dreißig anrief, mußte ich ihn also wieder vertrösten. Er war wütend«, sagte Mostyn. »Wladimir, meine ich. Ich fragte ihn, ob ich inzwischen irgendetwas für ihn tun könne, und er sagte: >Finden Sie Max. Sehen Sie zu, daß Sie Max finden. Sagen Sie Max, ich sei in Verbindung gewesen mit gewissen Freunden, und über Freunde auch mit Nachbarn.< Auf der Karte waren ein paar Anmerkungen zu seinem Wortcode, und ich sah, daß mit Nachbar der sowjetische Geheimdienst gemeint war.«

Smileys Gesicht hatte jeden Ausdruck verloren. Die Erregung von vorhin war völlig verschwunden.

»Was Sie alles pflichtgemäß Ihrem Abteilungschef um drei Uhr fünfzehn meldeten?«

»Jawohl, Sir.«

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