Читаем Paganinis Fluch полностью

»Gruppe eins und zwei zur vorderen Tür«, ruft jemand anderes. »Gruppe zwei geht hinein, Gruppe eins sichert die Tür.«

»Schnell, schnell, schnell!«

»Gruppe drei bewegt sich zu den Seiteneingängen und unterstützt Gruppe vier«, sagt Jenny Göransson mit konzentrierter Stimme. »Gruppe fünf ist bereits angewiesen worden, in die Markthalle einzudringen, wir müssen Wagen Alpha der Zivilfahnder benutzen, sie sind vor Ort, müssen ganz in der Nähe sein.«

Einsatzkoordinator Ragnar Brolin in der Leitstelle setzt sich mit Wagen Alpha in Verbindung. Stewe Billgren wirft Mira Carlsson einen besorgten Blick zu und nimmt den Funkspruch an. Brolins Stimme klingt gestresst, als er die beiden anweist, zur Majorsgatan hinaufzufahren und dort weitere Befehle abzuwarten. Er erläutert hastig, dass man das Einsatzgebiet ausgeweitet hat und sie voraussichtlich Gruppe fünf Feuerschutz geben müssen.

Der Einsatzkoordinator betont mehrfach die hohe Gefahrenstufe und dass sich der Tatverdächtige in der Markthalle aufhält.

»Mist«, flüstert Stewe. »Ich sollte nicht hier sein, ich bin so verdammt bescheuert …«

»Ganz ruhig«, sagt Mira.

»Es ist nur, meine Freundin ist nämlich schwanger, ich habe es vorige Woche erfahren, ich werde Vater.«

»Gratuliere.«

Er atmet gestresst, kaut auf seinem Daumennagel und starrt ins Leere. Durch die Windschutzscheibe sieht Mira drei schwer bewaffnete Polizisten vom Östermalmstorg kommend die Humlegårdsgatan hinunterrennen.

Sie bleiben vor dem ersten Seiteneingang zur Markthalle stehen und brechen die Tür auf. Zwei von ihnen entsichern ihre Sturmgewehre mit Laserzielgeräten und gehen hinein. Der dritte läuft zum zweiten Seiteneingang weiter und bricht dort das Gittertor auf.

Als Einsatzkoordinator Brolin erneut ihren Wagen ruft, hört Stewe Billgren auf, seinen Daumennagel mit den Zähnen zu bearbeiten, und wird leichenblass:

»Zivilfahndung, Wagen Alpha, bitte kommen!«

»Melde dich«, sagt Mira zu Stewe.

»Alpha, Wagen Alpha«, ruft Brolin ungeduldig.

»Jetzt mach schon!«

»Hier Wagen Alpha«, meldet sich Stewe Billgren widerwillig.

»Wir können unsere Leute nicht schnell genug in Position bringen«, ruft Brolin. »Wir dringen sofort ein, ihr müsst Gruppe fünf verstärken. Ich wiederhole, wir gehen rein, ihr verstärkt Gruppe fünf. Verstanden?«

»Ja«, antwortet Stewe und spürt, dass sein Herz rast.

»Check deine Waffe«, sagt Mira angespannt.

Wie in einem Traum in Zeitlupe zieht er seine Dienstpistole, lässt das Magazin heraus und kontrolliert die Munition.

»Warum soll …«

»Jetzt geh schon rein«, sagt Mira gestresst.

Stewe schüttelt den Kopf und murmelt:

»Der Typ killt Polizisten wie Fliegen …«

»Sofort«, sagt sie.

»Ich werde Vater, und ich … sollte vielleicht …«

»Ich gehe rein«, unterbricht Mira ihn. »Stell dich hinter das Auto, bewach den Eingang, bleib ununterbrochen in Funkkontakt, rechne mit einem Ausbruchsversuch.«

Mira Carlsson entsichert ihre Glock und verlässt den Wagen, ohne ihren Kollegen anzusehen. Sie läuft zu dem nächstgelegenen Eingang mit seinem aufgebrochenen Gitter, wirft hastig einen Blick hinein und zieht den Kopf zurück. Ihr Kollege aus Gruppe fünf steht auf der obersten Treppenstufe und wartet auf sie. Mira holt tief Luft, spürt die Furcht durch ihren Körper rauschen und tritt durch die enge Tür. Es ist dunkel, und aus dem Lagerbereich unter der Markthalle schlägt ihr schwacher Müllgeruch entgegen. Der Kollege begegnet ihrem Blick, gibt ihr mit einer Geste zu verstehen, ihm zu folgen, und zählt mit den Fingern herunter: drei, zwei, eins. Sein Gesicht ist verschlossen und konzentriert, als er sich der Markthalle zuwendet, durch die Tür läuft und hinter einer Verkaufstheke in Deckung geht. Mira folgt ihm und sucht den Gang zu ihrer Rechten nach Bewegungen ab. Der Kollege presst sich an einen Verkaufsstand mit Käselaibern in der Größe von Autoreifen. Er atmet schnell und steht in Funkkontakt mit der Einsatzleitung. Der rot leuchtende Punkt seines Laserzielgeräts zittert auf dem Fußboden vor seinen Füßen. Mira bewegt sich zur Theke rechts von ihm und versucht, etwas zu sehen. Durch die Glasscheiben an der Decke zwanzig Meter über ihr fällt gräuliches Licht herein. Sie hebt erneut ihre Glock und sieht über dem Korn blank geputzte Flächen aus rostfreiem Stahl. In einer gläsernen Vitrine liegt ein großes abgehangenes Rinderfilet. Etwas bewegt sich zitternd zwischen den Spiegelbildern in den Glasscheiben. Sie erahnt eine schlanke Gestalt mit gesprenkelten Flügeln. Ein Todesengel, denkt sie genau in dem Moment, in dem man auf den dunklen Wänden der Markthalle den Widerschein des Mündungsfeuers einer schallgedämpften Schnellfeuerwaffe sieht.

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