Читаем Eiswelt полностью

   Er hatte recht. Der vor Ungeduld geplagte Rauschgifthändler hatte dem Piloten schon Anweisung zum Landen gegeben. Lee hatte sich diesmal widerstandslos gefügt, wenngleich seine Miene erkennen ließ, daß er alles andere als erbaut war. Der Anflug verlief glatt. Es war praktisch eine Wiederholung der ersten Landung, bloß peilten sie diesmal den festen Sender an und befanden sich daher etwa fünfzehn Kilometer östlich von ihrem ersten Landeplatz. In gehörigem Abstand von den höchsten Gipfeln stoppten sie den Landeanflug und sahen sich nach der Rauchwolke um. Sehr zu Drais Enttäuschung konnte man sie sehen. Sogar für ihre Augen unterschied sie sich deutlich von den gewöhnlichen Wolken.

   »Hm, es scheint noch immer zu brennen«, bemerkte Ken dazu harmlos. »Sollen wir hier im Blickfeld aller treiben, bis der Brand gelöscht ist?«

   »Nein. Wir landen und verstecken uns.«

   »Zwischen den Pflanzen? Das große Schiff? Das erscheint mir als Methode höchst ungeeignet.«

   Drais Blick verriet, daß er mit seiner Geduld am Ende war.

   »Vielen Dank, ich weiß Bescheid. Die Vegetation wächst nicht überall, was auch Sie sicher schon bemerkt haben. Zum Beispiel dort unten.« Er wies nach Süden. In dieser Richtung sah man einen rechteckigen Fleck, der das Licht metallisch reflektierte. Es war einer jener Flecken, die Ken schon bei der ersten Landung aufgefallen waren. »Wir wollen uns das näher ansehen. Es liegt tiefer als das umgebende Gelände und könnte ein sehr gutes Versteck abgeben. Wenn es die Bodenbeschaffenheit des Flachländer-Gebietes hat, dann werden die hiesigen Eingeborenen die Gegend vielleicht meiden. Na, was sagen Sie dazu, Sie Naturwissenschaftler?«

   »Mir scheint, Sie haben ein Quentchen Logik auf Ihrer Seite«, gab Ken gleichmütig zurück. Drai reagierte darauf nicht. Er wies Lee mit einer Geste zur Landung an, und der Pilot lenkte gehorsam das Raumschiff auf den schimmernden Fleck zu.

   Als der Funk-Höhenmesser auf neunhundert Meter zeigte, begann Ken mit einer sorgfältigen Untersuchung des Gebietes. Der Fleck war größer, als es aus der Ferne ausgesehen hatte. Er konnte nicht dahinterkommen, welche Bewandtnis es damit hatte. Sicher, auf dem Planeten kamen sonderbare Mineralien vor. Ein kurzer Blick auf die von den Kindern gesammelten Proben hatte ihm dies gezeigt. Direkt unter dem Schiff konnte er keine Einzelheiten ausmachen. Aber ein Stück weiter, am Rande des Gebietes, spiegelten sich die Bäume darin, die dort wuchsen…

   »Lee! Nichts wie rauf!« Der Pilot gehorchte ohne zu überlegen. Kens Ton hatte zu dringlich geklungen.

   »Was ist denn?« Diesmal ließ sogar Drais Stimme den ewigen Argwohn vermissen.

   »Es ist eine Flüssigkeit. Man sieht, wie das Spiegelbild am Rand im Luftzug vibriert!«

   »Na und?«

   »Die einzige Flüssigkeit, der ich auf diesem Planeten begegnete, verhielt sich verdammt ähnlich wie das komische Oxid, das wir auf Vier fanden und mir fast die Füße abfror. Ich habe das Zeug hier schon gesehen und habe einen Greifer eingetaucht. Es verdampfte wie wild, und es dauerte lange, bis ich wieder einen Tentakel in den Ärmel stecken konnte. Ich glaube, es ist diese hitzeaufsaugende Flüssigkeit… Wasserstoffoxid.«

   »Warum haben Sie das nicht schon früher gesagt?« Drais Argwohn war wieder zur Stelle.

   »Haben Sie mir die Möglichkeit dazu gegeben? Außerdem ist es mir schnuppe, wenn Sie als gefrorenes Mahnmal auf diesem Planeten zurückbleiben… es kümmert mich bloß, daß ich im Moment mit Ihnen zusammen bin. Wenn Sie mir nicht glauben wollen, dann schicken Sie doch ein Torpedo hinunter. Torpedos haben Sie noch immer reichlich.«

   An diesem Vorschlag hatte auch Drai nichts auszusetzen. Eine entsprechende Handbewegung setzte Feth in Bewegung. Dieser ging mit einem tadelnden Blick zu Ken hin an sein Instrumentenbrett und ließ ohne jeden Kommentar ein Torpedo ausfahren. Dasjenige, das Ken benutzt hatte, war einsatzbereit, doch war es das einzige, das von Hand gesteuert werden konnte, deswegen wollte er es nicht opfern. Er war nämlich von der Richtigkeit von Kens Hypothese überzeugt.

   Das schlanke Projektil schwebte an der Sichtscheibe des Kontrollraums vorüber und trieb sanft auf die Oberfläche des Sees zu. Es war noch immer aufgeheizt, da es sich im Schiffsinneren befunden hatte. Die Berührung mit der Flüssigkeitsoberfläche wurde durch eine gewaltige Dampfwolke angezeigt. Feth ließ das Torpedo sofort höhergehen und wartete, bis es sich abgekühlt hatte.

   »Eine rasche Abkühlung könnte ihm schaden«, meinte er. »Das halten die Einzelteile nicht aus.«

   Dann ging er mit dem Torpedo wieder tiefer hinunter. Diesmal bildeten sich bei dem Kontakt mit dem Wasser nur ein paar gekräuselte Ringe. Ganz vorsichtig ließ Feth es tiefer einsinken. Die anderen sahen gespannt zu. Offenbar machte die Kälte dem Torpedo nichts aus.

   Aber etwas anderes machte ihm etwas aus. Ganz plötzlich schoß wieder eine Dampfwolke dort hoch, wo das Torpedo gewesen war. Gewesen war, denn es erfolgte keine Reaktion, als Feth das Torpedo wieder herausholen wollte.

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