Читаем Die Töchter des Drachen полностью

Es war nicht mehr die Frau in ihr, die reagierte, sondern nur noch die Kriegerin. Ohne wirklich zu denken, ließ sie sich zur Seite fallen, rollte auf die verwundete Drachenreiterin zu und über sie hinweg. Ihr Hand fand den Dolch im Gürtel der Bewußtlosen und riß ihn heraus.

Lyss und sie kamen im gleichen Moment auf die Knie. Und Lyss feuerte ihre Waffe im selben Moment ab, in dem Tally den Dolch schleuderte.

Es ging unglaublich schnell, und es war entsetzlich. Tally sah keinen Blitz, sie hörte nichts, spürte nichts – und doch war es, als jage eine unsichtbare Riesenfaust an ihr vorbei, so dicht und mit solch ungeheuerlicher Gewalt, daß sie ihren Luftzug wie einen Hieb spürte. Aber die Götterfaust traf nicht sie, sondern die Drachenreiterin.

Der Körper der Bewußtlosen wurde in die Höhe und herumgerissen. Blaue Flammen huschten wie Elmsfeuer durch ihr Haar, schlugen Funken aus ihren Augen und den Fingerspitzen und huschten auf winzigen flammenden Füßchen über die Metallteile ihrer Ausrüstung, und plötzlich begann sich ihre Haut zu kräuseln, schmolz wie Wachs unter der Glut der Sonne und wurde braun. Beißender Qualm stieg von ihrem Haar und dem schmelzenden Leder ihrer Kleidung auf.

Tally wandte mit einem Schreckenslaut den Blick, spannte instinktiv jeden Muskel im Leib und wartete darauf, daß Lyss ihre schreckliche Waffe ein zweites Mal abfeuerte, um auch sie zu töten.

Aber Lyss schoß nicht mehr. Lyss war tot. Tallys Dolch hatte ihre Kehle durchbohrt und sie auf der Stelle getötet. Für die Dauer eines einzelnen, quälend schweren Herzschlags blieb Tally einfach so auf den Knien hocken, reglos, unfähig, sich zu bewegen, irgendeinen klaren Gedanken zu fassen oder irgend etwas anderes zu empfinden als pures Entsetzen. Sie hatte den Tod in tausendfacher Gestalt erlebt und selbst gebracht, aber sie hatte niemals ein solches Grauen verspürt wie in diesem Moment. Der Gedanke, daß Menschen eine solche Waffe erfinden und gegen Menschen verwenden sollten, raubte ihr fast den Verstand.

Ein schrilles Kreischen hinter ihrem Rücken riß sie in die Wirklichkeit zurück, und was sie sah, fegte auch den letzten Rest von Benommenheit beiseite.

Die beiden Wagas waren in einen gnadenlosen Kampf mit dem gewaltigen Hornkopf verwickelt. Und es war ein Kampf, den sie nicht gewinnen konnten. Vakk hatte Essk mit seinen gewaltigen Scheren gepackt und in die Höhe gerissen, während Hrhon sich seinerseits auf dem riesigen Rückenpanzer des Hornkopfes festklammerte und mit beiden Fäusten auf seinen Schädel einhämmerte.

Trotz des ungeheuren Gewichts der beiden Wags stand Vakk noch immer aufrecht auf seinen Beinen, und wenn er Hrhons Hiebe überhaupt spürte, so ignorierte er sie. Seine riesigen Beißzangen hielten Essk unbarmherzig gepackt, während seine Hände in die Lücken ihrer Panzerung stocherten, in die sie ganz instinktiv Kopf und Arme zurückgezogen hatte. Hrhon schrie vor Wut und Angst und ließ seine Faust immer und immer wieder auf den gepanzerten Schädel des Rieseninsekts herunterkrachen. Es klang, als schlüge ein gigantischer Hammer auf einen noch gigantischeren Amboß. Aber Vakk wankte nicht einmal.

Tally sprang hastig auf die Füße, lief quer durch den Raum, um ihr Schwert aufzuheben, und stürmte auf den Hornkopf zu. Sie schwang die Waffe mit beiden Händen, spannte jeden einzelnen Muskel bis zum Zerreißen an und ließ die Klinge mit aller Gewalt auf den schwarzen Chitinpanzer des Käfers herunterkrachen.

Die Klinge brach ab.

Ein entsetzlicher Schmerz zuckte durch Tallys Arme bis in die Schultern hinauf und lähmte sie. Sie taumelte zurück, ließ den nutzlosen Schwertgriff fallen und versuchte sich mit einem Satz in Sicherheit zu bringen, als Vakk mit einer wütenden Bewegung nach ihr schlug. Sie schaffte es nicht ganz. Die Faust des Hornkopfes streifte ihren Rücken, und schon diese eine, beinahe flüchtige Berührung reichte, Tally haltlos vier, fünf Schritte weit vorwärts taumeln und der Länge nach hinschlagen zu lassen. Einen Moment lang blieb sie benommen liegen, dann stemmte sie sich mit zusammengebissenen Zähnen auf die Knie und drehte sich herum. Sie sah, wie Essk starb.

Vakk bäumte sich mit einem wütenden Zischen auf, schüttelte Hrhon wie ein lästiges Insekt von seinem Rücken herunter und schlug mit allen vier Armen auf Essks Rückenpanzer. Gleichzeitig schlossen sich seine gewaltigen Zangen mit erbarmungsloser Kraft.

Essks Rückenschild zerbrach. Ein schriller, überschnappender Schrei drang aus dem Panzer der Waga, dann tauchte ihr Kopf zwischen den grünbraunen Schuppen auf, das Gesicht verzerrt vor Schrecken und Qual; dunkles Echsenblut tropfte aus ihrem Maul. Vakk zertrümmerte ihr mit einem einzigen Hieb seiner gewaltigen Scheren den Schädel.

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Андрей Боярский

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