Читаем Die Töchter des Drachen полностью

»Da!« Hrhons hornige Klaue bog einen dornengespickten Zweig beiseite und deutete gleichzeitig mit zwei ausgestreckten Fingern nach vorne. Tally kniff angestrengt die Lider zusammen. Es fiel ihr immer noch schwer, in der fast vollkommenen Dunkelheit unter dem Wipfeldach zu sehen, obwohl ihre Augen Zeit genug gehabt hatten, sich an das schwache Licht zu gewöhnen. Und doch hatte sie selbst jetzt noch Mühe, die drei in fließendes Schwarz gekleideten Gestalten als das er erkennen, was sie waren.

»Das ist doch nicht möglich!« flüsterte Angella, die neben sie getreten war. Sie schüttelte den Kopf, sah erst Tally, dann Hrhon und dann die drei schwarzglänzenden Gestalten an und schüttelte abermals den Kopf. »Das ist vollkommen ausgeschlossen.«

Tally schwieg. Angella sprach nur aus, was sie alle – ausgenommen vielleicht Karan – dachten: es war vollkommen ausgeschlossen, daß Jandhis Häscher ihre Spur in diesem Wald aufgenommen haben sollten.

Selbst, wenn die Reiter auf den drei Drachen, die sie am Mittag gesehen hatte, sie entdeckt haben sollten – es war einfach unmöglich, jemanden in diesem Gewirr aus Blättern und Gestrüpp aufzuspüren.

Und doch war es geschehen.

Zwei der drei Gestalten dort vor ihr waren Hornköpfe; große, selbst hinter dem Schleier der Nacht noch abrundtief häßliche Kreaturen. Die dritte war eine Frau, nicht sehr viel älter als Angella und in das lederne Schwarz der Töchter des Drachen gehüllt.

Und ebenso tot wie die Hornköpfe.

Tally stand vorsichtig auf, bedeutete Angella und Karan mit Gesten, zurückzubleiben, und näherte sich den drei schwarzgekleideten Gestalten. Verwesungsgeruch schlug ihr entgegen, der Gestank von Blut und Tod. Ihr Herz begann vor Erregung fast schmerzhaft zu hämmern.

Die drei Toten standen aufrecht da, mitten in der Bewegung erstarrt wie bizarre lebensgroße Statuen, gehalten von einem jener dünnen silbergrauen Netze, die Karan am Tage zuvor mit solchem Entsetzen erfüllt hatten. Tally warf nur einen raschen Blick dorthin, wo das Gesicht der Drachentochter sein sollte, und sah hastig wieder weg.

Aber auch die beiden Hornköpfe boten keinen wesentlich erfreulicheren Anblick: der Chitinpanzer des einen war geborsten, aber darunter war nichts mehr. Irgendetwas hatte ihn regelrecht leergefressen, so säuberlich, daß nicht einmal ein Tropfen Blut zu sehen war. Der Brustschild des dritten Kampfinsektes war von Millionen nadelfeiner Einstiche übersät. Darunter schien sich etwas zu bewegen.

»Das ging schnell«, murmelte Angella neben ihr. Natürlich war sie nicht zurückgeblieben, ebensowenig wie Karan. »Da hat jemand gründliche Arbeit geleistet.« Sie sah sich mit routiniertem Blick um. »Kein Kampf«, stellte sie fest. »Sie müssen in Sekunden tot gewesen sein.«

»Ich frage mich, was sie hier gesucht haben«, murmelte Tally. Sie fühlte sich unwohl, nicht nur durch den bloßen Anblick der drei Toten. Angella hatte recht – es gab nicht die geringsten Spuren eines Kampfes. Die drei Eindringlinge mußten binnen Sekunden gestorben sein.

»Das ist eine ziemlich dumme Frage«, sagte Angella.

»Dich. Genauer gesagt – uns.« Sie seufzte. »Aber woher wissen sie, wo wir sind?«

Aber darauf wußte Tally ebensowenig eine Antwort wie sie selbst.

Schaudernd sah sie sich um. Die Nacht war sehr dunkel, aber durch eine Lücke im Blätterdach fiel ein wenig blasser Sternenschein herein, so daß sie erkennen konnten, auf welchem Wege die junge Frau und ihre beiden Begleiter hergekommen waren: die Hand des toten Mädchens umklammerte noch immer den Griff des Lasers, mit dem sie die Bresche in das Geäst des Wipfelwaldes geschnitten hatte. Sie war nicht einmal mehr dazu gekommen, die Waffe abzuschalten. Das rote Licht in ihrem Griff funkelte wie ein blutiges Auge.

»Diese drei sind bestimmt nicht allein gekommen«, vermutete Angella. Sie entdeckte die Waffe in der Hand der Toten, runzelte überrascht die Stirn und trat auf sie zu.

»Nicht«, sagte Karan hastig. »Du bist tot, wenn du sie berührst.«

Angella erstarrte mitten im Schritt. Ihr Blick irrte zwischen Karans Gesicht und der aufrecht stehenden Toten hin und her. Mißtrauen und Schrecken spiegelten sich auf ihrem verbrannten Gesicht. Das Netz war nicht mehr als ein hauchzartes, graues Gespinst. Es sah so harmlos aus. Aber es umhüllte drei Tote, und zumindest zwei davon gehörten zu gefürchtesten Kämpfern, die es auf der Welt gab.

»Glaubst du nicht, daß du uns allmählich eine Erklärung schuldig bist?« fragte Angella.

»Karan kann nichts erklären, was er selbst nicht versteht«, antwortete Karan ruhig. Er schüttelte den Kopf.«

»Wenn sie versuchen, euch selbst hierher zu folgen, werden sie alle sterben. Das ist alles, was er weiß.« Plötzlich stockte er, legte den Kopf auf die Seite, wie um zu lauschen, und hob mahnend die Hand, als Angella weitersprechen wollte.

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Андрей Боярский

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