Читаем Ambulanzschiff полностью

„Lebenserhaltungssysteme?“

„Ebenfalls optimal“, erwiderte Chen. „Künstliche Schwerkraft auf allen Deckebenen auf ein Ge eingestellt. Im Hauptverbindungsschacht, den Generatorgehäusen und der Unterkunft des cinrusskischen Arztes auf null Ge.“

„Kommunikationsraum?“

„Immer noch nichts vom Hospital, Sir“, meldete Haslam.

„Na gut“, entgegnete Fletcher. „Maschinenraum, schalten Sie die Triebwerke ab, und halten Sie sich für den Abbruch des Sprungs bis minus eine Minute bereit.“ Zur Seite gewandt, erklärte er Murchison und Conway: „Sobald nämlich die letzte Minute läuft, können wir den Sprung nicht mehr abbrechen, ob nun ein Funkspruch vom Hospital kommt oder nicht.“

„Triebwerke abgeschaltet“, meldete Chen. „Beschleunigung null, alles in Bereitschaft.“

Als die Schiffsbeschleunigung zurückging und die künstlichen Schwerkraftgitter des Decks die Aufrechterhaltung der Gravitation von einem Ge übernahmen, war ein kaum merkliches Schaukeln zu spüren. Ein Display auf dem Steuerpult des Captains zeigte die verbleibenden Minuten und Sekunden an. Die Stille wurde nur durch einen leisen Seufzer von Captain Fletcher unterbrochen, während die Zahlen auf dem Display zur letzten Minute vorrückten. Und dann brachen die letzten dreißig Sekunden an… „Hier Kommunikationsraum, Sir!“, meldete sich Haslam schnell.

„Funkspruch vom Orbit Hospital mit den korrigierten Koordinaten der Notsignalbake. Keine weiteren Mitteilungen.“

„Für einen liebevollen Abschied hatten die wohl keine Zeit mehr“, bemerkte Fletcher mit einem nervösem Lachen. Bevor er jedoch weitersprechen konnte, erklang bereits der Gongton, der den Sprung ankündigte, und das Ambulanzschiff tauchte mitsamt der Besatzung in ein selbst erschaffenes Universum ein, in dem Wirkung und Gegenwirkung ungleich und die Geschwindigkeiten nicht durch die des Lichts begrenzt waren.

Instinktiv wanderten Conways Augen zum Sichtfenster und betrachteten durch die Scheibe hindurch die Innenfläche der das Schiff umgebenden, flimmernden grauen Kugel. Zuerst erschien ihm die Oberfläche als ein spiegelglattes, graues Hindernis ohne besondere Merkmale, aber nach und nach bekam er deutlich den Eindruck von Tiefe — viel zu großer Tiefe. Als er der sich verdrehenden und ständig wechselnden grauen Perspektive mit den Pupillen zu folgen versuchte, wurden die Schmerzen in den Augenhöhlen immer größer.

Ein Wartungsingenieur vom Hospital hatte ihm einmal erklärt, daß Materie unabhängig von der durch die Zusammensetzung atomarer oder molekularer Bausteine entstehenden Form belebter oder unbelebter Körper im Hyperraum physikalisch überhaupt nicht existierte. Den Physikern wäre immer noch nicht ganz klar, warum sich das Schiff am Ende eines Sprungs nicht zusammen mit der Ausstattung und den Insassen als eine einzige homogene Molekularwolke materialisierte. Daß so ein Vorfall nach Wissen des Ingenieurs bisher noch nie vorgekommen war, schloß allerdings die Möglichkeit eines derartigen Ereignisses keineswegs aus. Der Ingenieur fragte Conway damals, ob er ihm nicht für seinen nächsten Heimaturlaub ein wirklich starkes Beruhigungsmittel empfehlen könnte, das ihn während dieser Nichtexistenz auf dem Sprung vom Hospital nach Hause in tiefen Schlaf versetzen würde.

Bei der Erinnerung an dieses Gespräch mußte Conway lächeln, und er wandte den Blick von dem sich windenden Grau ab. Im Kontrollraum konzentrierten sich die ›nicht‹-existierenden Offiziere voll und ganz auf Schalttafeln und Displays, die keine philosophischen Exkurse zuließen, wobei sie die geheimnisvollen Litaneien ihres Berufsstands vortrugen.

Conway blickte Murchison an, und die Pathologin nickte. Beide lösten sie die Gurte und standen auf.

Fletcher starrte sie an, als ob er ihre Anwesenheit vollkommen vergessen hätte. „Sie haben natürlich beide viel zu tun“, sagte er. „Der Sprung dauert etwas weniger als zwei Stunden. Falls irgend etwas Interessantes passieren sollte, werde ich es Ihnen auf den Schirm des Unfalldecks übertragen.“

Murchison und Conway zogen sich die Leiter des schwerelosen Schachts entlang nach achtern und betraten ein paar Sekunden später leicht schwankend das Unfalldeck, dessen künstliche Schwerkraft von einem Ge sie wieder an die Existenz solcher Dinge wie oben und unten erinnerte. Auf dem Deck war zwar niemand, aber durch die Sichtluke der Luftschleuse konnten sie die in einem Raumanzug steckende Gestalt von Naydrad erkennen, die auf einem der Deltaflügel stand, und zwar dort, wo die Vorderkante der Tragfläche auf den Schiffsrumpf traf.

Dieser spezielle Teil des Flügels war zur Erleichterung des Transports von sperriger Ladung durch die Luftschleuse mit künstlichen Schwerkraftgittern ausgestattet. Aus diesem Grund schien die kelgianische Oberschwester waagerecht auf der für Conway und Murchison senkrecht verlaufenden Tragfläche zu stehen. Jetzt entdeckte Naydrad sie, winkte ihnen zu und setzte die Überprüfung der Luftschleuse und der Außenbeleuchtung der Tragfläche fort.

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