Читаем Solaris полностью

— Es ist wahr, daß du nicht ganz sowie ich bist. Aber das heißt nicht, du wärest etwas Schlechteres. Im Gegenteil. Im übrigen kannst du darüber denken, wie du willst, aber daher… bist du nicht gestorben.

Ein kindliches, klägliches Lächeln erfaßte ihr Gesicht.

— Soll das heißen, daß ich… unsterblich bin?

— Weiß ich nicht. Jedenfalls bist du weit weniger sterblich, als ich.

— Das ist furchtbar — flüsterte sie.

— Vielleicht nicht so sehr, wie es dir vorkommt.

— Aber du beneidest mich nicht…

— Harey, das ist eher eine Frage deiner… Bestimmung, so würde ich das nennen. Weißt du, hier, in der Station, ist deine Bestimmung im Grunde genommen genau so im dunklen wie meine und die eines jeden von uns. Die anderen werden Gibarians Experiment fortsetzen, und es kann alles geschehen…

— Oder nichts.

— Oder nichts, und ich sage dir, mir wäre es lieber, wenn nichts geschähe, nicht einmal wegen der Angst (obwohl die wohl auch irgendeine Rolle spielt, das weiß ich nicht), sondern deshalb, weil das zu nichts führt. Das ist das einzige, dessen ich völlig sicher bin.

— Das führt zu nichts, warum denn? Es dreht sich um diesen… Ozean? — Sie schauderte.

— Ja. Um den Kontakt. Ich denke, das ist im Grunde ungemein einfach. Kontakt bedeutet einen Austausch von Erfahrungen, Begriffen, zumindest von Resultaten, von irgendwelchen Zuständen, aber wenn es nichts auszutauschen gibt? Wenn der Elefant kein sehr großes Bakterium ist, dann kann der Ozean kein sehr großes Gehirn sein. Von beiden Seiten her können natürlich gewisse Aktionen vorsieh gehen. Im Effekt einer solchen Aktion schaue ich jetzt auf dich und versuche dir klarzumachen, daß du mir mehr wert bist als diese zwölf Lebensjahre, die ich der Solaris gewidmet habe, und daß ich weiter mit dir beisammen sein will. Vielleicht sollte dein Erscheinen eine Folter sein, vielleicht eine Gefälligkeit, vielleicht nur eine mikroskopische Untersuchung. Ein Ausdruck der Freundschaft, ein tückischer Schlag, vielleicht Spott? Vielleicht alles auf einmal, oder, was mir am wahrscheinlichsten vorkommt, überhaupt etwas völlig anderes; aber was könnten mich und dich die Absichten unserer Eltern angehen, so verschieden die auch voneinander gewesen sein mögen? Du kannst sagen, daß von diesen Absichten unsere Zukunft abhängt, und dem stimme ich zu. Ich vermag nicht vorauszusehen, was sein wird. Genauso wenig wie du. Ich kann dir nicht einmal dafür bürgen, daß ich dich immer lieben werde. Wenn schon so viel geschehen ist, dann kann alles geschehen. Vielleicht werde ich morgen zu einer grünen Meduse? Das hängt nicht von uns ab. Aber in allem, was von uns abhängt, werden wir zusammen sein. Ist das zu wenig?

— Hör zu… — sagte sie. — Da ist noch etwas. Bin ich… ihr… sehr ähnlich?

— Du warst ihr sehr ähnlich — sagte ich. — Aber jetzt weiß ich es schon nicht mehr. -Wieso…?

— Du hast sie schon überdeckt.

— Und du bist sicher, daß du nicht sie, sondern mich…? Mich?

— Ja. Dich. Ich weiß nicht. Ich fürchte, wenn du wirklich sie wärest, dann könnte ich dich nicht lieben.

— Warum nicht?

— Weil ich etwas Gräßliches getan habe. -Ihr?

— Ja. Als wir…

— Sag es nicht.

— Warum?

— Weil ich will, daß du wissen sollst, ich bin nicht sie.

<p>Das Gespräch</p>

Am nächsten Tag, als ich vom Mittagessen zurückkam, fand ich auf dem Tisch beim Fenster einen Zettel von Snaut. Er berichtete, Sartorius sehe von der Arbeit am Annihilator vorläufig ab, um als letzten Versuch die Belichtung des Ozeans durch ein Bündel harter Strahlen durchzuführen.

— Liebling — sagte ich — ich muß zu Snaut gehen.

Der rote Sonnenuntergang flammte in den Scheiben und teilte das Zimmer in zwei Teile. Wir waren in bläulichem Schatten. Außerhalb seiner Grenze erschien alles wie aus Kupfer, man konnte meinen, jedes Buch müßte klingen, wenn es vom Regal fiele.

— Es handelt sich um dieses Experiment. Bloß weiß ich nicht, wie wir das machen. Lieber wäre mir, verstehst du… — ich verstummte.

— Du mußt dich nicht rechtfertigen, Kris. Ich möchte ja so… Wenn das nicht lange dauert?

— Ein bißchen dauern muß es — sagte ich. — Hör zu, und wenn du mitgehst und im Korridor wartest?

— Gut. Aber was ist, wenn ich es nicht aushalte?

— Wie ist das eigentlich? — fragte ich und knüpfte schnell an: — Ich frage nicht aus Neugier, verstehst du, aber vielleicht kannst du das selbst in die Gewalt bekommen, sobald du dich damit auskennst.

— Das ist Angst — sagte sie. Sie erbleichte etwas. — Ich weiß nicht einmal zu sagen, was ich fürchte, denn eigentlich fürchte ich mich nicht, sondern, sondern verliere mich. Im letzten Augenblick empfinde ich noch solche Scham, ich kann dir gar nicht sagen, wie. Und dann nichts mehr. Deshalb dachte ich, das sei irgendeine Krankheit… — endigte sie leiser und schauderte.

— Vielleicht ist das nur hier so, in dieser verdammten Station — sagte ich. — Ich für mein Teil werde alles tun, damit wir sie schleunigst verlassen.

— Du meinst, daß das möglich ist? — sie öffnete die Augen.

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