Harry ging auf Zehenspitzen an den ausgestopften Elf-Köpfen vorbei die Halle hinauf, froh wieder alleine zu sein, als er sich dem ersten Treppenabsatz näherte und Geräusche hörte. Jemand schluchzte im Wohnzimmer.
»Hallo?,«sagte Harry.
Es kam keine Antwort, stattdessen hielt das Schluchzen an. Er stieg die restlichen Stufen – immer zwei auf einmal -
hinauf, überquerte den Treppenabsatz und öffnete die Wohnzimmertür.
Jemand kauerte an der dunklen Wand, sieh hielt einen Zauberstab in der Hand und ihr ganzer Körper wurde von Schluchzern r durchschüttelt. In einem Flecken Mondlicht auf dem staubigen alten Teppich lag Ron, alle Viere von sich gestreckt und zweifellos tot.
Die ganze Luft aus Harrys Lunge schien zu verschwinden; er fühlte sich, als ob er durch den Boden fallen würde; sein Gehirn war wie eingefroren – Ron tot, nein, das konnte nicht sein -
Doch einen Moment,
»Mrs Weasley?, «krächzte Harry
»Nein!,«jammerte Mrs Weasley.»Nein…
»Mrs Weasley, kommen Sie da einfach heraus!”, brüllte Harry, der auf seinen eigenen am Boden liegenden, toten Körper starrte.»Lassen Sie das jemand anderes -«
»Was geht hier vor?«
Lupin war in den Raum gerannt gekommen, dicht gefolgt von Sirius und Moody, der ihnen hinterher stampfte. Lupin schaute von Mrs Weasley zu dem toten Harry auf dem Boden und schien sofort zu verstehen. Er zog seinen Zauberstab heraus und sagte fest und deutlich:
Harrys Körper verschwand. Über der Stelle wo er lag, hing eine silbrige Kugel in der Luft. Lupin schwang seinen Zauberstab erneut und die Kugel verschwand in einer Rauchwolke.
»Oh – oh – oh,«schnappte Mrs Weasley nach Luft, und sie brach in Tränen aus, ihr Gesicht in ihren Händen.
»Molly,«sagte Lupin düster, als er zu ihr hinüberging.»Molly, nicht…«
In der nächsten Sekunde schluchzte sie an Lupins Schulter ihr Herz aus…»Molly, es war nur ein Wicht, «sagte er besänftigend, während er ihr den Kopf tätschelte.»Nur ein dummer Wicht…«
»Ich sehe sie t – t – tot, die ganze Zeit!,«seufzte Mrs Weasley in seine Schulter.»Die ganze Z – z – Zeit! Ich t – t -
träume davon…«
Sirius starrte auf den Flecken Teppich wo der Wicht lag, als er vorgab Harry zu sein. Moody schaute auf Harry, der seinem Blick auswich. Er hatte das seltsame Gefühl, daß Moodys magisches Auge ihm den ganzen Weg aus der Küche heraus gefolgt war.
»S-s-sagt Arthur nichts davon,«schluckte Mrs Weasley nun, und wischte sich hektisch ihre Augen mit ihrem Ärmelaufschlägen ab.»Ich mö-mö-möchte nicht, daß er«s erfährt… wie dumm…«
Lupin reichte ihr ein Taschentuch und sie putzte sich ihre Nase.
»Harry, es tut mir leid. Was mußt du wohl von mir halten?,«sagte sie zittrig.»Wird«nicht einmal mit einen Wichtel fertig…«
»Seien Sie nicht albern,«sagte Harry und versuchte zu lächeln.
»Ich bin einfach so b – b – besorgt,«sagte sie, während ihr wieder Tränen aus den Augen strömten.»Die Halbe F – F -
Familie ist im Orden, ein W – W – Wunder, wenn wir da alle heil rauskommen… und P – P – Percy spricht nicht mit uns… was wenn ihm etwas f – f – furchtbares zustößt und wir uns nie mit ihm v – v – versöhnen? Und was soll passieren wenn Arthur und ich getötet werden, wer w – w – wird auf Ron und Ginny aufpassen?«
»Molly, das reicht,«sagte Lupin hart.»Dies hier ist nicht wie beim letzten Mal. Der Orden ist besser vorbereitet, wir haben einen Vorsprung, wir wissen worauf Voldemort aus ist -«
Bei dem Klang des Namens gab Mrs Weasley ein Quieken der Angst von sich.
»Oh, Molly, komm schon, so langsam müsstest du dran gewöhnt sein, den Namen zu hören – schau, ich kann nicht versprechen, daß niemand verletzt wird, niemand kann dies versprechen, aber wir sind besser dran als wir es letztes Mal waren. Beim letztem Mal waren wir den Todesser zahlenmäßig unterlegen und sie haben uns einen nach dem anderen niedergemetzelt…«
Harry dachte wieder an das Foto, an seine strahlenden Eltern. Er wußte, daß Moody ihn immer noch anschaute.
»Mach dir keine Sorgen um Percy,«sagte Sirius kurz angebunden.»Er wird schon rumkommen. Es ist nur eine Frage der Zeit bis Voldemort sich ins Freie wagt; wenn er das tut, wird uns das gesamte Ministerium anflehen ihnen zu verzeihen. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich ihre Entschuldigung akzeptieren werde,«fügte er verbittert hinzu.