»Laß uns gehen,«sagte er…»Das versuche ich die ganze Zeit zu sagen – also gut, kommt jetzt!«sagte Hermine und sie ging den Weg zurück ums Podest. Auf der anderen Seite starrten Ginny und Neville ebenfalls wie in Trance auf den Schleier. Ohne zu sprechen, nahm sie Ginnys Arm, Ron griff Nevilles Arm, und sie marschierten zurück zu der untersten Steinbank und kletterten den ganzen Weg zurück hoch zur Tür.
»Was meinst Du, was dieser Torbogen war?«fragte Harry Hermine als sie wieder den dunklen kreisförmigen Raum betraten.
»Ich weiß es nicht, aber was immer es war, es war gefährlich,«sagte sie bestimmt, und wieder markierte sie die Tür mit einem brennenden Kreuz.
Einmal mehr bewegte sich die Mauer und erneut kam sie zum Stillstand. Harry näherte sich zufällig einer anderen Tür und drückte sie. Sie rührte sich nicht.
»Was ist los?«sagte Hermine.
»Sie ist… verschlossen…«sagte Harry und schmiss sich mit seinem Gewicht gegen die Tür, aber sie bewegte sich nicht.
»Die ist es, nicht wahr?«sagte Ron aufgeregt, und ging zu Harry um ihm zu helfen die Tür gewaltsam zu öffnen.
»Jede Wette!!«
»Geht aus dem weg!«sagte Hermine scharf. Sie zeigte mit ihrem Zauberstab auf den Platz, wo bei einer normalen Tür das Schloss wäre und sagte,»Alohomora!«
Nichts passierte.
»Sirius«Messer!«sagte Harry. Er holte es aus dem innern seines Umhangs und schob es in den Sprung zwischen Tür und Mauer. Die anderen sahen gespannt zu wie er es von oben nach unten führte, es zurücknahm und dann seine Schulter erneut gegen die Tür rammte. Sie blieb genauso fest verschlossen wie zuvor. Ausserdem sah Harry, als er auf das Messer schaute, daß die Klinge geschmolzen war.
Also schön, wir verlassen diesen Raum,«sagte Hermine entschieden.
»Aber was wenn es genau dieser ist?«sagte Ron und starrte auf ihn mit einer Mischung aus Furcht und Sehnsucht.
»Er kann es nicht sein, Harry konnte in seinem Traum durch alle Türen hindurchgehen,«sagte Hermine und markierte die Tür mit einem weiteren brennenden Kreuz, während Harry das jetzt unbrauchbare Messer von Sirius in seine Tasche steckte.
»Weißt Du was dort drin sein könnte?«sagte Luna begeistert, als die Mauer erneut anfing sich zu drehen.
»Etwas geheimnisvolles, kein Zweifel,«sagte Hermine flüsternd und Neville gab ein kurzes nervöses Lachen von sich.
Die Mauer hielt an und Harry öffnete mit einem Gefühl der zunehmenden Verzweiflung die nächste Tür.
»Das ist es!«
Ein winzigkleines, strahlendhelles Ei trieb in diesem funkelnden Luftstrom herum. Als es aus der Glasglocke aufstieg, sprang es auf und ein Kolibri erschien, welcher zum obersten Rand des Topfes hinaufgetragen wurde, doch als es mit dem Luftstrom herabsank, wurden seine Federn wieder durchnässt und feucht, und, während es zurück auf den Boden der Glasglocke getragen worden war, war es wieder in sein Ei eingeschlossen worden.
»Geh weiter!,«sagte Harry scharf, weil Ginny scheinbar stehen bleiben wollte und sich den Progress der Umwandlung des Eis zurück in einen Vogel zusehen wollte.»Du hast genug im alten Torbogen getrödelt!,«sagte sie verärgert, folgte ihm jedoch vorbei an der Glasglocke zur einzigen Tür hinter dahinter.
»Das ist es!,«sagte Harry wieder, und sein Herz schlug so hart und schnell, daß er dachte, es müsste ihm beim Reden hindern,»es ist direkt hier durch-«
Er schaute sich nach allen um; sie hatten ihre Zauberstäbe herausgeholt und sahen plötzlich ernst und besorgt drein. Er sah zurück zur Tür und stieß sie an. Sie schwang auf.
Sie waren da, sie hatten den Ort gefunden: hoch wie eine Kirche und mit nichts gefüllt außer getürmten Regalen bedeckt mit kleinen, staubigen Kugeln.
Sie schimmerten stumpf in dem Licht der Kerzenhalter, die in den Zwischenräumen entlang der Regale gestellt worden waren.
Wie in dem runden Raum hinter ihnen, waren ihre Flammen blau. Der Raum war sehr kalt.
Harry schob sich vorwärts und blickte prüfend in die schattigen Gänge zwischen jeweils zwei Regalreihen…Er konnte nichts hören oder die geringste Bewegung oder einen Hinweis sehen.
»Du sagtest, es war Reihe siebenundneunzig,«wisperte Hermine.
»Ja,«hauchte Harry, zum Ende der nächsten Reihe schauend. Neben der Gruppe Kerzenhaltern, die dort herausragte, schimmerte die silberne Zahl dreiundfünfzig.
»Ich glaube, wir müssen nach rechts gehen,«wisperte Hermine, zur nächsten Reihe schielend.»Ja… das ist vierundfünfzig…«
»Haltet eure Zauberstäbe bereit!, sagte Harry weich.
Sie schlichen vorwärts und sahen sich um, wenn sie weiter durch die langen Gassen der Regale gingen, die fernen Enden dieser waren in fast völliger Dunkelheit. Winzige, gelbe Aufkleber waren neben jede Glaskugel auf den Regalen geklebt. Einige von ihnen hatten einen eigenartiges, flüssiges Leuchten; andere waren stumpf und dunkel wie aufgeblasene Glühbirnen.
Sie gingen an Reihe vierundachtzig. fünfundachtzig…vorbei. Harry lauschte mühsam nach auch dem kleinsten Geräusch einer Bewegung, doch Sirius wahr wohl schon geknebelt, oder sogar bewusstlos… oder, sagte eine ungebetene Stimme in seinem Kopf, er ist schon tot…