Ein Memo war gerade durch die offene Tür hereingeflogen, und machte flatternd eine Pause auf dem hicksenden Toaster. Mr Weasley entfaltete es, und las laut:
»Dritte erbrechende öffentliche Toilette in Bethnal Green ermittelt, sofort vorsichtige Nachforschungen anstellen.«…
Das wird mittlerweile echt lächerlich…«
»Eine kotzende Toilette?«
»Anti-Muggel Streiche,«sagte Mr Weasley stirnrunzelnd.»Wir hatten zwei davon letzte Woche, einen in Wimbledon, einen in Elephant and Castle. Muggel betätigen die Spülung, und anstatt daß alles verschwindet… naja, du kannst es dir vorstellen. Die armen Dinger rufen immer diese… Camper… denke ich, heissen sie – du weisst schon, die die Rohre reparieren und so etwas.«
»Klempner?«
»Ja, genau, aber natürlich sind die total verblüfft. Ich hoffe nur, wir fangen die, wer auch immer das getan hat.«
»Werden die Auroren sie fangen?«
»Nein, nein, das ist zu trivial für Auroren, das wird die gewöhnliche»Streife zur Durchsetzung magischen Rechts«
erledigen – Ah, Harry, das ist Perkins.«
Ein gebeugter, schüchtern aussehender alter Zauberer mit flaumigem, weissen Haar hatte gerade den Raum betreten, nach Luft ringend…»Oh, Arthur«sagte er verzweifelt, ohne Harry zu beachten.»Gottseidank, ich wußte nicht, was ich tun sollte, hier auf dich warten, oder nicht. Ich habe dir gerade eine Eule nach Hause geschickt, aber offensichtlich hast du sie verpasst -
eine dringende Nachricht kam vor zehn Minuten -«
»Ich weiss das schon von der kotzenden Toilette,«sagte Mr Weasley.
»Nein, nein, es geht nicht um die Toilette, es geht um die Anhörung des Potter-Jungen – sie haben die Zeit und den Ort geändert- es beginnt jetzt um acht Uhr, unten im alten Gerichtssaal zehn.«
»Unten im… – aber sie haben mir gesagt… – bei Merlin«s Bart!«
Mr Weasley schaute auf seine Uhr, schrie kurz auf, und sprang von seinem Stuhl hoch.»Schnell, Harry, wir hätten vor fünf Minuten da sein sollen!«
Perkins drückte sich gegen die Aktenschränke, als Mr Weasly das Büro rennend verliess, Harry dicht auf den Fersen.
»Warum haben sie die Zeit geändert?«keuchte Harry atemlos, als sie an den Auror-Kabinen vorbeirasten. Leute streckten ihre Köpfe heraus und glotzten, als sie vorbeistriffen. Harry fühlte sich, als hätte er all seine Innereien auf Perkin«s Schreibtisch zurückgelassen.
»Ich weiss es nicht, aber Gottseidank waren wir so früh hier, wenn du die Sitzung verpasst hättest, das wäre eine Katastrophe gewesen!«
Mr Weasley kam rutschend neben den Fahrstühlen zum Stehen und schlug ungeduldig auf den Knopf mit dem Pfeil nach unten.
»Komm schon!«
Der Fahrstuhl kam klappernd in Sichtweite, und sie eilten hinein.
Jedesmal, wenn er anhielt, fluchte Mr Weasley wütend, und schlug auf den Knopf mit der Nummer neun.»Diese Gerichtssäle sind jahrelang nicht benutzt worden,«sagte Mr Weasly wütend,»ich kann mir nicht vorstellen, warum sie es dort unten machen – ausser – aber nein-«
Eine fette Hexe, die einen rauchenden Kelch trug, betrat den Lift in diesem Moment, und Mr Weasley führte den Satz nicht mehr weiter aus.
»Das Atrium«sagte eine kühle weibliche Stimme, und die goldenen Gitter glitten auf, und ermöglichten Harry einen kurzen Blick auf die goldenen Statuen im Springbrunnen. Die fette Hexe stieg aus, und ein blasser Zauberer mit sehr traurigem Gesicht betrat den Fahrstuhl.»Morgen, Arthur!«sagte er mit Grabesstimme, als der Lift begann, abzusteigen.
»Man sieht dich nicht oft hier unten!«»Wichtige Geschäfte, Bode.,«sagte Mr Weasley, der auf seinen Fussballen hüpfte, und Harry besorgte Blicke zuwarf.
»Ah, ja,«sagte Bode, Harry inspizierend,»natürlich.«Harry hatte kein Gefühl zu verschwenden für Bode, aber dessen unbeugsames Starren bereitete ihm kein angenehmes Gefühl.
»Mysterienabteilung«sagte die kühle Frauenstimme, und beliess es dabei.
»Schnell, Harry,«sagte Mr Weasly, als die Fahrstuhltüren rasselnd aufgingen, und sie rasten einen Korridor hinunter, der sich ziemlich von den oberen unterschied. Die Wände waren kahl; es gab keine Fenster und keine Türen, ausser die eine, am Ende des Gangs. Harry erwartete, daß sie hindurchgingen, aber stattdessen packte ihn Mr Weasley am Arm und zerrte ihn nach links, wo eine Öffnung zu einer Treppenflucht führte.
»Hier runter, hier runter,«keuchte Mr Weasley, zwei Stufen auf einmal nehmend.»Der Fahrstuhl kommt nicht mal so weit runter… warum machen sie das da unten- Ich…«
Sie erreichten das untere Ende der Treppe und rannten einen weiteren Korridor entlang, der eine grosse Ähnlichkeit aufwies mit dem, der zu Snape’s Verlies in Hogwarts führte, mit rauhen Steinwände und Fackeln in Halterungen.
Die Türen, an denen sie vorbeikamen, hatten eiserne Klinken und Schlüssellöcher.
»Gerichtssaal zehn… ich denke… wir sind gleich da… Ja!«
Mr Weasley blieb stolpernd vor einer russgeschwärzten Tür mit einem riesigen eisernem Schloss stehen, sank gegen die Wand und hielt sich dje stechende Brust.
»Komm schon,«keuchte Mr Weasly, mit dem Finger auf die Tür zeigend.»Geh da rein!«
»Kommen…kommen Sie nicht mit?«
»Nein,nein, ich darf nicht. Viel Glück!«