Читаем Drachenkrieg полностью

Ich sollte froh sein, sagte sich Caramon, während er in die Dunkelheit starrte, ich liebe Tika, und sie liebt mich. Und jetzt sind wir frei, um diese Liebe zu leben. Ich kann jetzt diese Bindung mit ihr eingehen. Jetzt kann sie die erste in meinen Gedanken sein. Sie liebt, sie gibt. Sie verdient es, geliebt zu werden.

Raistlin hatte es nicht verdient. Zumindest dachten alle so. Wie oft habe ich Tanis Sturm fragen hören, wenn er dachte, ich hörte es nicht, warum ich mich mit dem Sarkasmus, den bitteren Beschuldigungen, den unverschämten Befehlen abfinde. Ich habe ihre mitleidigen Blicke gesehen. Ich weiß, sie denken, daß ich manchmal langsam denke, und es stimmt – verglichen mit Raistlin. Ich bin der Ochse, der sich dahinschleppt, die Last klaglos erträgt. Das denken sie von mir.

Sie verstehen es nicht. Sie brauchen mich nicht. Nicht einmal Tika braucht mich – nicht so, wie Raist mich gebraucht hat. Sie haben ihn niemals gehört, wenn er nachts schreiend aufgewacht ist, als er noch klein war. Man hat uns so oft allein gelassen, ihn und mich. Es war niemand da in der Dunkelheit, der ihn gehört und getröstet hat, nur ich. Er konnte sich nie an diese Träume erinnern, aber sie waren entsetzlich. Sein schmächtiger Körper zitterte vor Angst. Seine Augen waren vom Anblick der furchtbaren Dinge, die nur er sehen konnte, verstört. Er hat sich schluchzend an mich geklammert. Und ich habe ihm Geschichten erzählt oder Schattenspiele an der Wand gemacht, um das Entsetzen zu vertreiben.

»Schau, Raist«, habe ich gesagt, »Häschen…«, und ich habe dann zwei Finger hochgehalten und sie wie Hasenohren bewegt. Nach einer Weile hat er dann mit dem Zittern aufgehört. Er hat nicht gelächelt oder gelacht. Das hat er nie getan, auch nicht, als wir klein waren. Aber er entspannte sich.

»Ich muß schlafen. Ich bin so müde«, hat er geflüstert und meine Hand festgehalten. »Aber du bleibst wach, ja, Caramon? Beschütze meinen Schlaf. Halte sie fern. Sie dürfen mich nicht kriegen.«

»Ich bleibe wach. Niemand wird dir weh tun, Raist!« habe ich versprochen.

Dann hat er fast gelächelt und erschöpft seine Augen geschlossen. Ich hielt mein Versprechen. Ich bin wach geblieben, während er schlief. Und es war schön. Vielleicht hat es sie ferngehalten, denn solange ich wach blieb und aufpaßte, hatte er keine Alpträume.

Und auch als er älter wurde, schrie er immer noch manchmal in der Nacht und griff nach mir. Und ich war da. Aber was wird er jetzt tun? Was wird er ohne mich tun, wenn er in der Finsternis ist, allein, verloren und verängstigt? Was wird er ohne mich tun?

Caramon schloß seine Augen und begann zu weinen, ganz leise, um Tika nicht zu wecken.

<p>16</p><p>Berem. Unerwartete Hilfe.</p>

»Und das ist unsere Geschichte«, schloß Tanis.

Apoletta hatte ihm aufmerksam zugehört, ihre grünen Augen waren gespannt auf ihn gerichtet gewesen. Sie hatte ihn nicht unterbrochen. Als er geendet hatte, schwieg sie weiter. Sie wirkte gedankenverloren. Tanis störte sie nicht. Das Gefühl des Friedens und der Ruhe beruhigte und tröstete ihn. Der Gedanke an die Rückkehr in die rauhe, grelle Welt des Sonnenlichtes und des Lärms machte ihm plötzlich angst. Wie leicht wäre es, alles zu verdrängen und hierzubleiben, am Meeresgrund, für immer in dieser leisen Welt verborgen.

»Was ist mit ihm?« fragte sie schließlich und nickte zu Berem.

Tanis kam mit einem Seufzen wieder in die Wirklichkeit zurück.

»Ich weiß es nicht«, sagte er schulterzuckend und blickte kurz zu Berem. Der Mann starrte in die dunkle Höhle. Seine Lippen bewegten sich, als ob er immer wieder einen Gesang wiederholen würde.

»Für die Königin der Finsternis ist er der Schlüssel. Wenn sie ihn findet, ist ihr der Sieg gewiß.«

»Nun«, sagte Apoletta abrupt, »ihr habt ihn. Ist damit euer Sieg gewiß?«

Tanis blinzelte. Diese Frage überraschte ihn. Er kratzte sich am Bart und grübelte. Daran hatte er noch gar nicht gedacht.

»Es stimmt… wir haben ihn«, murmelte er, »aber was sollen wir mit ihm machen? Was hat er an sich, das den Sieg garantiert – egal, für welche Seite?«

»Weiß er es nicht?«

»Er behauptet, es nicht zu wissen.«

Apoletta musterte Berem stirnrunzelnd. »Ich würde sagen, er lügt«, sagte sie nach einem Moment. »Aber andererseits ist er ein Mensch, und ich weiß wenig über die seltsamen Denkweisen der Menschen. Aber es gibt einen Weg, wie du es herausfinden kannst. Gehe nach Neraka zum Tempel der Dunklen Königin.«

»Neraka!« wiederholte Tanis erstaunt. »Aber das ist…« Er wurde von einem Aufschrei unterbrochen, der so voller Angst und Entsetzen war, daß er beinahe ins Wasser gestürzt wäre. Seine Hand fuhr zu seiner leeren Schwertscheide. Mit einem Fluch wirbelte er herum, nicht weniger als eine Horde Drachen erwartend.

Aber es war nur Berem, der ihn mit weit aufgerissenen Augen anstarrte.

»Was ist los, Berem?« fragte Tanis nervös. »Was war denn?«

»Er hat nichts gesehen, Halb-Elf«, sagte Apoletta, »er hat auf den Namen Neraka so reagiert…«

»Neraka!« wiederholte Berem, heftig seinen Kopf schüttelnd.

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Андрей Боярский

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