Читаем Der Piratenfürst: Fregattenkapitän Bolitho in der Java-See полностью

Sein scharfer Ton wirkte. Männer, die eben noch ihre Mutmaßungen über die Vorgänge an Land ausgetauscht hatten, standen auf einmal stumm und eifrig bei den Geschützen, sammelten sich an den Fallen und Brassen und warteten auf das nächste Kommando. Das Ruder knarrte laut in der plötzlichen Stille, und der Rudergast sang aus:»Nordost zu Nord, Sir.»

«Recht so. «Fasziniert blickte Bolitho Conway an. Er sah ihn im Profil, seine Augen glitzerten vor Spannung.

Vom Vorschiff her kam die Meldung des Lotgasten:»Kein Grund, Sir!»

Bolitho blickte zu Mudge hinüber, aber dessen massiges Gesicht war fast ausdruckslos. Wahrscheinlich hielt er das Loten für überflüssig. Nach der Karte und allen sonstigen Informationen war ausgewiesen, daß diese Gewässer bis auf etwa eine Kabellänge vor Land tief genug waren. Aber vielleicht dachte Mudge auch, der Captain sei nur deshalb so vorsichtig, weil er nichts dem Zufall überlassen wollte.

Noch ein Krachen, ein einzelnes nur, rollte von der dunstigen Küste herüber und verklang.

Bolitho zog seine neue Uhr hervor und starrte lange auf das Zifferblatt. Bei der geringen Fahrt, die sie jetzt machten, würden sie fast eine Stunde bis an Land brauchen. Aber das war nicht zu ändern.

«Kein Grund, Sir!»

«Weitergeben an Hauptmann Bellairs«, befahl Bolitho.»Ein komplettes Landungsdetachement! Und an Mr. Davy: Boote klar zum Aussetzen, sobald wir ankern. Er übernimmt das Kommando selbst!»

«Eine sichere Küste, nach allem, was ich gehört habe«, sagte Conway.»Die Ansiedlung und das Fort liegen am westlichen Abhang der Bucht.»

Herrick kam wieder nach achtern. Er faßte grüßend an den Hut und fragte mit einer gewissen Zurückhaltung:»Soll ich die Geschütze laden lassen, Sir?»

«Noch nicht, Mr. Herrick.»

Bolitho richtete sein Fernrohr über Backbord voraus. Die Ansiedlung, das Fort — er konnte sie nicht deutlich erkennen; vielleicht bildete er sich auch nur ein, etwas zu sehen. Eigentlich war alles nur ein verwischtes Grün, ohne Anzeichen von Besiedlung.

Er hörte das Befehlsgebrüll des Sergeanten der Marineinfanterie und das Getrampel der Seesoldaten, die für das Landungsdetachement in Gruppen eingeteilt wurden. Bellairs beaufsichtigte den Vorgang vom Steuerborddecksgang aus. Sein Gesicht war vollkommen ausdruckslos, aber seinen Augen entging nichts.

«Zwanzig Faden!«[15] sang der Mann unterm Bugspriet triumphierend aus.

Düster nickte Mudge.»Stimmt ungefähr. Hier sind es überall zwanzig Faden.»

Ein paar kleine Vögel flitzten kreuz und quer über die Wasserfläche und kreisten um die gebraßten Rahen. Bolitho sah ihnen zu und dachte an die Mauersegler, die um das graue Steinhaus in Falmouth flogen. Dort mußte es jetzt schön sein! Sonne, leuchtende Farben, Schafe und Rinder auf den Hügeln. Und in der Stadt selbst ein Gewimmel von Farmern und Seeleuten, die seit uralten Zeiten einer von des anderen Arbeit lebten.

Bolitho bemerkte Herrick in der Nähe und sagte leise:»Tut mir leid, daß ich vorhin grob geworden bin.»

Herrick lächelte.»Hat nichts zu sagen, Sir. Sie hatten ganz recht. Wir sind auf dieser Reise schon mal reingefallen, weil wir nicht aufgepaßt haben. Schwierigkeiten verschwinden nicht davon, daß man wegsieht.»

«Die Rosalind setzt wieder ihre Vorsegel, Sir!«Sie wandten sich um und sahen, daß die Brigg sich vor den Wind legte und mehr Fahrt zu machen begann.»Bei Gott«, knurrte Conway,»der Kerl will vor uns einlaufen! Der Teufel soll ihn holen!»

«Das ist sein gutes Recht, Sir. «Bolitho richtete sein Teleskop auf die Brigg, sah die geschäftigen Gestalten an Deck und in der Takelage, sah, wie der Wimpel mit großartigem Schwung im Wind schlug und das Wappen darauf im Sonnenlicht glänzte.»Bis die Übergabe offiziell vollzogen ist, bleibt es Territorium der Spanischen Handelskompanie.»

«Eine bloße Formalität«, erwiderte Conway wütend und starrte Bolitho ins Gesicht.»Geben Sie einen Warnschuß ab, Captain!»

«Befehl weitergeben zum Vorschiff, Mr. Herrick! Eine Kugel! Aber aufpassen, daß sie die Brigg nicht trifft!»

Der Mann an der Lotleine sang aus:»Achtzehn Faden!»

Die Lafette quietschte und knarrte, als das Geschütz ausgefahren wurde. Der Stückführer visierte am Rohr entlang, und als ein Sonnenstrahl ihn traf, sah Bolitho, daß seine eine Hand ein eiserner Haken war: Turpin.

«Klar zum Schuß, Sir!«meldete Herrick.

«Dann Feuer frei.»

Die Kanone krachte, und Sekunden später spritzte ein dünner Wasserstrahl hoch, weitab vom Bug der Brigg.

«Nun wissen sie wenigstens, daß wir kommen, Sir«, sagte Bolitho.

«Diese Wilden!«schimpfte Conway.»Ich werde es ihnen schon zeigen!»

Mit einem Seufzer der Erleichterung sah Bolitho, daß die Brigg einen Strich abfiel. Der Klüver wurde, als Reaktion auf das grobe Signal, bereits aufgegeit. Der Gedanke, daß eine unzureichend bewaffnete Brigg zwischen einen eventuellen Feind und seine eigenen Kanonen geriet, war ihm unerträglich. Und noch dazu, da sie an Bord der Rosalind war.

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